Die Göttin der Räter, schwarze Madonnen und die Schäferin
Publiziert in 13 / 2010 - Erschienen am 8. April 2010
Laas – Herausgeberin Astrid Schönweger war am Abend der Vorstellung des Buches „Gott, weiblich“ am 26. März in Laas krank. Ihr fehlte die Stimme.
Wie sie das Thema der Ausstellung des Meraner Frauenmuseums „Göttin, Hexe, Heilerin“ (2006) weiterführte, zeigt allerdings die Arunda-Publikation in eindrucksvollen Bildern und Berichten. Vorchristliche, christliche und heutige Darstellungen von Göttinnen und das Leben von weiblicher Spiritualität hat die Koproduktion des Frauenmuseums Meran mit der Arunda-Redaktion und dem Verlag Löwenzahn zusammengetragen. Dabei tritt – unter vielen anderen Beiträgen – die Göttin der Räter, Reitia, zu Tage, schwarze Madonnen werden beleuchtet, der Dreifrauenkult des Vinschgaus und der Platz des heutigen Klosters Marienberg, sowie die Jungfrauen Climaria und Panafreta der klösterlichen Krypta werden unter die Lupe genommen.
Zwölf Autorinnen und weitere Künstlerinnen arbeiteten mit an dem Buch, das als sechzigster Arunda-Titel von Arunda-Macher Hans Wielander mitbetreut und von Gianni Bodini grafisch umgesetzt wurde. Sieben Autorinnen und Künstlerinnen fanden zu einem „Krönungsprojekt“ eigens für die Publikation zusammen: eine Aktion zur „Sichtbarmachung, Würdigung, Wertschätzung... ....von Frauenkultur, Frauenorten... ...merkwürdigen, bemerkenswerten Frauen.“ Zum Abschluss des Buches finden Frauen Eingang, die ihren ganz eigenen Weg gehen: Unter ihnen die Autorin Irene Hager von Strobele: sie singen im Sommer auf der Alm, bei harter Arbeit, ihr ganz persönliches Mantra. „Da oben,“ so die Schäferin Anita Gnigler, „ist man einfach näher am Glück.“

Katharina Hohenstein