Allitz: ein Blick zurück

Publiziert in 8 / 2025 - Erschienen am 22. April 2025

Allitz - Es war das Anliegen einiger engagierter Männer, den Jüngeren nahe zu bringen, wie sich das Leben in Allitz früher abspielte. Auf diese Initiative hin sammelte Alfred Habicher in einem Film Erinnerungen alter, noch lebender Allitzer. Kürzlich fand im Kulturhaus Allitz die Filmvorführung „Über den Kirchsteig und die Totenrast“ in Zusammenarbeit mit dem Bildungsausschuss Laas und Kortsch statt. Es ist für die heutige Generation schwer vorstellbar, wie sich das Leben der Vorfahren in Allitz gestaltete. Allitz war bis zum Jahr 1929 eine eigene Gemeinde, bis 1961 gehörten einige Höfe zur Gemeinde Laas, andere zur Gemeinde Schlanders. Seit 1961 gehört Allitz ganz zur Gemeinde Laas. Seit 1970 führt eine geteerte Straße nach Tanas. Bis 1975 konnten die Kinder in Allitz die Grundschule besuchen. Es gab in Allitz bis in der Zeit um 1940/50 keinen elektrischen Strom, keinen Traktor, kein Auto, weder Telefon noch Fernseher usw. Die zahlreich Erschienenen staunten bei der Filmvorführung vor allem über die unvorstellbare Besonderheit, wie die Verstorbenen früher von den Höfen zur Beerdigung nach Schlanders oder Laas gebracht wurden. Je zwei Träger wechselten sich beim Tragen des Leichnams ab, die Angehörigen begleiteten den Verstorbenen betend. Bei allen Kapellen und beim sogenannten „Toatenroscht“ wurde kurz Halt gemacht. Der Start musste je nach Entfernung manchmal auch schon um 3 Uhr morgens angesetzt werden, um den Gottesdienst in den frühen Morgenstunden nicht zu versäumen. Die vielen Besucher folgten den im Film gezeigten Erzählungen mit Interesse und erhielten dadurch einen interessanten Einblick in das Leben in früheren Zeiten. Den Initiatoren gebührt ein herzlicher Dank. 

Hermann Schönthaler

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