Leserbriefe
Geschlossene Kirchentür
Bezugnehmend auf den Leserbrief „Geschlossene Kirchentür“, erschienen im der Vinschger Nr. 4/25 vom 26.02.2025, bringe ich meine Gedanken ein. Ich gebe dem/der Schreiber/in (Name der Redaktion bekannt) recht und bringe auch meine Enttäuschung über die zugesperrten Kirchen, Kapellen und Hofkapellen zum Ausdruck. Viele Gläubige besuchen gerne Kirchen und Kapellen und fühlen sich in einem sakralen Raum zum Beten oder Meditieren wohl. Auch Kulturinteressierte treffen sich ein, um all die Kunstwerke samt Fresken verschiedener Zeitepochen zu bestaunen. Dabei ist es ein großer Unterschied, ob man im Inneren der Kirchen verweilen kann oder nur, wenn überhaupt, von außen einen Blick durch ein Guckloch oder eine Glasscheibe erhaschen kann. Gerade in der heutigen Zeit werden vermehrt die Gotteshäuser aufgesucht, um für den Frieden in der Welt zu beten. Ich spreche mich für eine Öffnung der Kirchen und Kapellen untertags aus. Dies führt auch zu einer größeren Sichtbarmachung der vielen Kulturgüter, die wir doch nicht wegsperren dürfen/müssen. Mittlerweile sind von den Schließungen sogar Pfarrkirchen mitten in Ortszentren betroffen. Ich bin überzeugt, dass für diesen ehrenamtlichen Dienst „Auf- und Zusperren“ sicher einige Nachbarn zu gewinnen sind. Dabei denke ich vor allem an Rentner oder Hausfrauen. Früher wurde dieser Dienst von Bauersleuten in der Nachbarschaft, neben der vielen harten Arbeit, erledigt. Um einen eventuellen Diebstahl zu vermeiden, wäre die Installation einer Alarmanlage hilfreich. Die Südtiroler Landesregierung hat mittels Beschluss vom 24.11.2020 eine Arbeitsgruppe zur „Aufwertung kirchlicher Kulturgüter“ eingesetzt. Das Ziel dieser zwischen Land und Diözese paritätisch besetzten Arbeitsgruppe ist es, den umfassenden Bestand an Kultur- und Kunstobjekten in Kirchenbesitz zu erhalten, zu pflegen und aufzuwerten. Ich bin überzeugt, dass die zunehmende Praxis, Kirchen und Kapellen einfach zugesperrt zu lassen, nicht im Sinne des genannten Beschlusses ist. Mit Unterstützung von Landesregierung, Denkmalamt, Gemeinden, Bankinstituten, Stiftungen, Sponsoren und Ortsbevölkerung wurden und werden weiterhin Kirchen und Kapellen mit öffentlichen Beiträgen renoviert. Dieser Aspekt unterstreicht, dass Kirchen und Kapellen als Allgemeingut zu betrachten und daher tagsüber zugänglich zu halten sind. Daher meine Bitte an die Pfarrverantwortlichen und an die Diözese Bozen-Brixen sich einzusetzen, um ein Öffnen der Kirchen zu erwirken.
Richtigstellung
Die wiederbestätigte Bezirksobfrau des Südtiroler Theaterverbandes, Bezirk Vinschgau, heißt Veronika Fliri und nicht wie im Bericht erwähnt Veronika Hafner. Wir bitten, diesen Irrtum zu entschuldigen.
Anreise unserer Gäste im Zug, ist das möglich?
Laut verfügbaren Zahlen aus Tourismus und Landesämtern reisen momentan nur etwa 7% der Touristen im Zug an. Das heißt: 93% kommen mit dem Auto, mit Bussen oder mit dem Flugzeug. Allerdings leidet Südtirol seit Jahren unter dem starken Autoverkehr. Vor allem der Individual-PKW verursacht Staus, die von der einheimischen Bevölkerung immer stärker als Einschränkung der Lebensqualität gefühlt werden. Der Ausweg muss also darin liegen, das Auto vermeiden zu können. Es muss für unsere Gäste möglich sein, mit dem Zug bequem anzureisen. 2017 hat der Landtag eine direkte Railjet-Verbindung von Bozen nach Wien unterstützt und schon 2019 gab es diese perfekte und bequeme Verbindung. Und genauso könnte es mit relativ geringem Aufwand möglich sein, tägliche, direkte Verbindungen von München nach Meran und von Verona nach Innichen herzustellen. München und Verona sind „Hubs“, wo ein Umstieg aus anderen Richtungen leicht möglich ist. Wenn man bedenkt, dass es schon vor 40 Jahren direkte „Kurswagen“ aus Deutschland nach Meran gegeben hat, ist dieser heutige Zustand wahrlich ein beschämender Rückschritt. Von Innsbruck nach Meran benötigt man mit den Bummelzügen und dem obligatorischen langen Halt an der Grenze fast 3 Stunden. Was auch fehlt, sind Nachtzugverbindungen aus dem Norden nach Bozen. Schaut man die europäische Nachtzug-Karte an, besteht zwischen Innsbruck und Verona eine Lücke. Die ÖBB-Nightjets fahren viele Strecken: München-Verona oder Hamburg-Bozen fehlen aber. Mit Direktzügen von München nach Meran kann der Gast mit nur 2 Zügen aus allen deutschen Ballungsgebieten nach Meran fahren. Und Meran bzw. das Burggrafenamt haben 2023 über 7 Millionen Übernachtungen generiert. Mit ca. 70% Gästen aus Deutschland. Wenn nur ein Viertel unserer Gäste mit dem Zug käme, würde niemand mehr von Verkehrschaos reden. Diese 25% Zugreisenden sind ein hohes, aber machbares Ziel. Es sollte sich von der Tourismuswirtschaft und von der Landespolitik zu eigen gemacht werden. Die Autonomie Südtirols muss endlich genutzt werden, um die Gleisanlagen in Südtirol selbst zu verwalten. Das ist eine politische Frage. Aber was haben wir denn nicht schon alles „heimgeholt“. Der nächste Schritt ist die Zweigleisigkeit der Strecke Meran-Bozen. Sie wird jetzt schon von Pendlern und Touristen genutzt, vielleicht sogar einmal auch von Güterzügen. Natürlich brauchen wir dann auch Pendlerparkplätze oder günstige Zubringerdienste von den Dörfern zu den oft abgelegenen Bahnhöfen. Die Tourismuswirtschaft kann Abholdienste zu den Hotels organisieren. Die Bahnhöfe hier in Südtirol gleichen oft eher einem aufgelassenen Industriegelände, als einem modernen Knotenpunkt der Mobilität. Österreich hat uns gezeigt, was eine „Bahnhofsinitiative“ bewirken kann. Es wurden Rolltreppen oder Lifte gebaut, es gibt „kiss-and-ride“-Parkplätze, Fahrradunterstände und Taxidienste. Hier kann sich die Politik Ruhm verdienen. Zusammengefasst lautet die Devise: Keine Maßnahmen mehr setzen, die den Autoverkehr begünstigen, sondern nur mehr in Systeme investieren, die eine autofreie Mobilität ermöglichen und fördern! Der Zug kann eine verlockende Alternative bieten. Er muss nur gut gemacht sein. Und dafür braucht es den Willen von der Bevölkerung und den politischen Willen von den Abgeordneten im Landtag und im Parlament.
Aufrüsten - Abrüsten
Politiker*innen in Europa rufen nun nach Trumps Poltern nach mehr Aufrüstung, Selbstverteidigung. In welchem Jahrhundert sind denn diese Leute stecken geblieben? Haben sie denn nicht bemerkt, dass sich allerhand - für sie vielleicht allzu rasch - verändert hat? Oder stecken mächtige Einflüsterer dahinter? Wenn Herrscher mit schlechten Absichten die Stromverteilnetze oder die Navigationssysteme lahm legen, liegt ganz Europa flach. Das sind die neuen Waffen und nicht Panzer und Kampfflugzeuge. Und wer von Atomwaffen träumt, hat gar nichts verstanden. Neue Probleme brauchen neue Lösungswege. In einer Autowerkstätte ist auch nicht mehr der Schraubenzieher das wichtigste Werkzeug. Allerdings müssen wir Europäer*innen schon aufwachen und wachsam bleiben, sonst fallen wir wieder in die falschen Fäuste.