Barbara Santer besucht die Kunstschule in Gröden und manchmal ihre Großmutter in Karthaus und begutachtet mit ihr den neuen Brunnen.

Barbara Santer

Publiziert in 14 / 2002 - Erschienen am 18. Juli 2002
Auf der Granitmauer sieben Mönche in demutsvoller Haltung, mit gesenkten Häuptern. Nur einer wendet sich um und will etwas verkünden. Sind es die sieben ersten Mönche des Ordens mit ihrem Gründer Bruno von Köln? Oder sind es die sieben letzten Mönche, die 1782 nach der Auflösung des Klosters für immer gehen mussten. Am Brunnenrand sitzen der “Vertreiber”, der “aufgeklärte” Kaiser Josef II. und der Reform-Bischof Hugo, der beschützend die Arme ausbreitet. Zwischen weltlichem Anspruch und geistlicher Berufung bewegen sich nicht nur die Mönche. So wird der neu gestaltete Platz von Karthaus mit diesem erzählenden Brunnen Quelle für labendes Wasser und Nachdenken. Gegründet wurde das Kloster im Jahre 1326 durch König Heinrich II. von Böhmen, der auch Tiroler Landesfürst war. Sein Beichtvater empfahl ihm zur Buße diese Gründung, Damit die Mönche für seine Seele beten und seine Sündenlast abtragen helfen. Die Kartäuser, die niemals Fleisch aßen, besaßen gute Fischwasser. Dadurch war für ihre Hauptnahrung gesorgt. An einem Tag der Woche mußten sie vollständig fasten und über die Hälfte des Jahres bekamen sie nur eine Mahlzeit pro Tag. Ähnliches könnten die Schnalser für Gäste einführen, die eine Abmagerungskur machen möchten.

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