„Sprechstunde“ mit Luis
Publiziert in 15 / 2014 - Erschienen am 24. April 2014
Schlanders - Es war nicht eine der legendären Sprechstunden im Morgengrauen, wie sie 25 Jahre lang im Palais Widmann abgelaufen sind. Es war eher eine mittägliche Plauderstunde mit dem Landeshauptmann außer Dienst Luis Durnwalder. Für die Schülerinnen und Schüler der 1. und 2. Klasse des Real- und Sprachengymnasiums war die Begegnung mit dem Bergbauernbub aus Pfalzen Teil der Aktion „Lebende Bücher“. Ihnen wurde eine ganze Epoche Südtiroler Zeitgeschichte entspannt und humorvoll in Form einer Lebensgeschichte in die Turnhalle gebracht. Luis Durnwalder erzählte vom Aufwachsen mit zehn Geschwistern und dass er beim ersten elektrischen Licht an einen Engel glaubte. Er zitierte die Keuschheitsformel der Augustiner in Latein, war stolz auf die vielen Schulbauten und auf das friedliche Zusammenleben der Volksgruppen. Seine Lockerheit übertrug sich auf die Schüler und schon stand die Frage im Raum, was passiert wäre, wenn der Politrentenskandal vor den Landtagswahlen aufs Tapet gekommen wäre. „Es wären viele nicht zur Wahl gegangen“, kam prompt die Antwort. Die Schüler wollten aber auch über den Urlaub als Landeshauptmann, über die eindrucksvollste Begegnung und über Zukunftspläne Bescheid wissen. Wie man auf den Gedanken kommen könne, das Krankenhaus zu schließen und was er von den „Bürgermeisterskandalen“ in Mals und Schluderns halte, wollten sie auch erfahren. s

Günther Schöpf