Marmor-Grabstein für Tumler
Publiziert in 21 / 2003 - Erschienen am 6. November 2003
Der Schriftsteller Franz Tumler (1912 bis 1998), in Literatenkreisen als virtuoser Sprachkomponist bekannt, hatte Laas zu seiner Wahlheimat erklärt. Dort liegen seine Wurzeln väterlicherseits. Er pflegte zeitlebens Kontakte zur Bevölkerung und vor allem zu seinen beiden Vettern Ernst (einst Landtagsabgeordneter) und Franz Muther (Südtirol-Aktivist). Vor allem durch sie hatte er stets Zugang zu den politischen Gegebenheiten hierzulande. Tumler war ein Grenzgänger zwischen Laas, Wien und Berlin. Grenzkonflikte, das Marmordorf und der Vinschgau fanden regelmäßig Eingang in seinen Gedichten und Erzählungen. Im Jahre 1982 wurde Tumler zum Ehrenbürger von Laas ernannt. Seine letzte Ruhe fand er 1998 im Waldfriedhof Herstraße in Berlin. Seit kurzem schmückt ein liegender weißer Marmor-grabstein Tumlers Grabstätte. Der Stein war von der Gemeinde Laas unter dem früheren Bürgermeister Wolfgang Platter beim Künstler Alfred Gutweniger in Auftrag gegeben worden. Er ist optisch zweigeteilt und stellt ein offenes und ein geschlossenes Buch dar, symbolisch für das fruchtbare Wirken des Schriftstellers, dessen Feder nun ruht.
Am 19. Oktober 2003 fuhr eine Laaser Abordnung mit dem jetzigen Bürgermeister Andreas Tappeiner und dem Präsidenten des Bildungsausschusses Wilfried Stimpfl an der Spitze nach Berlin. Im Rahmen einer Feierstunde erfolgte die offizielle Übergabe und Segnung der Grabplatte. Gleichzeitig wurde das Lebenswerk Franz Tumlers gewürdigt. Für die musikalische Umrahmung sorgte das Bläsertrio Verena Tröger, Armin Schönthaler und Arnold Rieger. Zwei Stücke hatte Schönthaler zu Ehren des Schriftstellers komponiert.
Magdalena Dietl Sapelza