Lobby-Arbeit für die Bienen
Kann die Wiederentdeckung der Apitherapie Bienen und Umwelt noch retten?
Schlanders - „Bienen helfen heilen“ war das Thema eines viel besuchten Vortragsabends im Rahmen der Athesia-Gesundheitswochen. Gar nicht so sehr im Hintergrund stand aber die Sorge um das Bienensterben und dessen Auswirkungen auf das Ökosystem und damit auf die Menschen. Der Vortragssaal im Kulturhaus quoll über und Radiomoderatorin Christine Rabanser, die durch den Abend führte, staunte über das Interesse der Vinschger. Der eigentliche Grund für den überraschend zahlreichen Zuspruch war natürlich der allseits bekannte Komplementär- und Ernährungsmediziner Christian Thuile. An die 100 Schlanderser und andere Menschen waren gekommen, um etwas über den gesundheitlichen Wert der Bienen und deren Produkte zu erfahren. Bis dahin mussten sie sich aber in Geduld üben und viel Anschauungsmaterial in die Hand nehmen. Moderatorin Rabanser hatte den Feldthurner Berufsschullehrer und Imker Siegfried Torggler mitgebracht. Der Experte gab einen Blick frei ins Innenleben eines Bienenstockes und auf das 5 bis 6 Jahre dauernde Privatleben einer Bienenkönigin. Erst als Doktor Thuile bat, das „Sarner Holzlöffele“ nicht nach dem Abschlecken in den Honigtopf zu stecken, kamen die Besucher zum ersehnten Kern des Abends. Thuile erzählte Wunderdinge vom „Superfood“ Honig mit seinen 200 Wirkstoffen gegen Männer- und Frauenbeschwerden. Er schilderte die antibiotische Wirkung von Propolis oder Bienenharz und schwärmte von Gelée royal, dem edlen Saft der tatsächlich „Königinnen macht“. Doch dem nicht genug. Er ging auf die Bedeutung von Bienenwachs ein, als „natürlichen Kaugummi“, aber auch als Rohprodukt für die Pharma-Industrie. Zur Sprache kamen auch Bienengifte als Heilmittel und als „Bienen Botox“ für die Haut. Dass alle Ausführungen wissenschaftlich, aber verständlich belegt nachzulesen sind im Buch „Bienen helfen heilen“, 2019 im Athesia-Verlag erschienen, wurde ebenfalls angemerkt.