„Ich war meist hinte“
Ein ungewöhnlicher Aufstieg zum Weltklasse-Biathlet
Schluderns - Selten nahm Dominik Windisch das Wort Karriere in den Mund. Meistens wurde der Begriff Abenteuer benutzt. Der ehemalige Sportoberschüler, der spätere Weltmeister und mehrfache Olympiateilnehmer im Biathlon nahm diesmal keine Medaille entgegen, musste nicht auf ein Siegespodest steigen, sondern konnte ganz einfach im Kultursaal von Schluderns von seiner ungewöhnlichen Laufbahn als Weltklassebiathlet erzählen. Im verdeutschten Pusterer Dialekt „ich war meist hinte“ erklärte der Antholzer, dass er nach vielen letzten Plätzen durch einen drittletzten Platz bei einem Jugendrennen „gewaltig motiviert“ worden war. Rund 80 Sportinteressierte und sportlich aktive Obervinschgerinnen und Obervinschger lauschten der Selbstdarstellung des sympathischen Pusterers aus Oberrasen. Zum Vortrag gekommen war es durch Alexander Lutt, ehemals „mit mir af der Sportschuile“ so Windisch, und Bibliotheksleiterin Karin Hitter. Sie hatten Windisch gebeten, das Buch „Dominik Windisch. Der richtige Moment.“ aus der Feder von Sascha Russotti vorzustellen. Russotti aus Schlanders war für Windisch eine Art Manager und Ratgeber. In über 13 Kapiteln und mit einem Nachwort von Dorothea Wierer erzählte der Autor von Windischs ungewöhnlichem Zugang zu Sport auf Weltniveau nicht als Wunderkind und auch nicht als sportliches Supertalent, sondern mit den Augen eines neugierigen Jugendlichen, eines Tüftlers, der nichts dem Zufall überlassen wollte und das Glück hatte, auf Betreuer und Trainer wie Armin Auchentaller aus Antholz und Andreas Kuppelwieser aus Latsch zu treffen. Die Vorstellung in Schluderns endete mit vielen neugierigen Fragen aus dem Publikum.