Ein Waldhaus für die Kinder
Weiterer Baustein im Bildungsangebot der Gemeinde Naturns
Naturns - Viele hatten sich dafür eingesetzt, dass der Traum eines Waldspielhauses in Naturns wahr werden konnte. Nach dem Abschluss der Arbeiten im Mai konnte das neue VKE-Waldhaus, das sich einem Waldstück oberhalb des Restaurants „Waldschenke“ in Tschirland befindet, offiziell eröffnet und gesegnet werden. Die Geschichte des Waldhauses reicht weit zurück. Nach der Gründung der VKE Sektion Naturns im Jahr 2004 wurden offene und geschlossene Spielgruppen organisiert, vor allem für Kinder im Vorkindergartenalter.
Waldorf-Richtlinien
2011 entstand daraus die erste geschlossene Spielgruppe des VKE, die sich an waldorfpädagogischen Erziehungsrichtlinien orientierte. Seit 2013 dürfen die Kinder in der wärmeren Jahreszeit ein kleines Waldgebiet oberhalb der „Waldschenke“, das der Separatverwaltung gehört, nutzen. Die Separatverwaltung beteiligte sich auch an der Gestaltung und Weiterentwicklung der Waldfläche als Lern- und Spielraum. Bei ungünstiger Witterung fand die Spielgruppe in einem umgebauten Wohnwagen Unterschlupf. Um das zu ändern und den Wichtelwald, wie das Areal samt pädagogischem Angebot genannt wird, ganzjährig nutzen zu können, wurde der Bau eines Waldhauses ins Auge gefasst.Es ist der Kerngruppe des Vorhabens gelungen, das neue VKE-Waldhaus in Zusammenarbeit mit dem Forstinspektorat Meran bzw. der Forststation Naturns, der Eigenverwaltung Naturns, einiger Eltern und Anna Tapfer, der fachpädagogischen Leiterin der Spielgruppe, sowie mit Hilfe des Baubiologen Peter Erlacher und des Architekten Hubert Schlögl zu konzipieren und mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde und des Landes zu bauen. Außerdem beteiligten sich viele Handwerksbetriebe, Unternehmen aus der Umgebung und einige Eltern der Spielgruppenkinder an den Arbeiten. Bildungslandesrat Philipp Achammer, die Familienlandesrätin Waltraud Deeg und Bürgermeister Andreas Heidegger zeigten sich vom neuen Waldhaus begeistert und dankten den treibenden Kräften sowie allen weiteren Beteiligten.
Keine Konkurrenz
Achammer betonte, „dass diese Privatinitiative nicht in Konkurrenz zu irgendetwas anderem steht“, sondern als Zusatzangebot zu sehen sei. „Das Waldhaus ist eine Initiative, die von vielen Eltern in unserer Gemeinde mit Überzeugung und Idealismus aus der Taufe gehoben wurde. Dankenswerterweise hat nun der VKE die Trägerschaft übernommen“, sagte Heidegger. Er nannte das VKE-Waldhaus, das auch vom Kindergarten und von der Schule für waldpädagogische Projekte genutzt werden kann, als eine Bereicherung des Bildungsangebotes in der Gemeinde Naturns.
Waldkindergarten
Schon seit 2014 arbeitet die Kerngruppe daran, einen Waldkindergarten nach Waldorfpädagogik zu realisieren, der dem öffentlichen Kindergarten gleichgestellt ist. Ab dem heurigen Herbst begleitet die Kindergarteninspektorin Christa Messner den VKE-Waldkindergarten Wichtelwald für ein Jahr. Am 11. September haben 20 Kinder ein neues Jahr im Wichtelwald begonnen. Die pädagogische Mitarbeiterin Nadia Perkmann und die Kindergärtnerin Maria Grazia Berardesca begleiten unter der pädagogischen Leitung von Anna Theiner die Kinder an 2, 3 oder 5 Wochentagen. Neu sind dieses Jahr die verlängerten Öffnungszeiten (7.45 Uhr bis 12.30 Uhr). Das Waldareal und das Waldhaus können nicht nur von der Waldgruppe, sondern auch von vielen anderen Kindern aus Naturns genutzt werden. So findet z.B. das VKE-Angebot „Sommer im Wald“ bereits sei 2013 statt. Gruß- und Dankesworte überbrachten auch die Leiterin der VKE-Sektion Naturns, Katrin Hirber, die VKE-Landesvorsitzende Fernanda Mattedi Tschager und Geschäftsführer Roberto Pompermaier sowie Laurin Felix Mayer im Namen der Forststation Naturns. Den kirchlichen Segen erteilte Diakon Robert Agostini. Die Gesamtkosten des Waldhauses beliefen sich auf rund 130.000 Euro.