Ein Ehrenring für Martin Schönthaler
Junger Laaser Pharmazeut erhält Doktorwürde „Sub auspiciis Praesidentis Rei Publicae“. Festakt mit Bundespräsident Alexander van der Bellen in Wien.
Wien/Laas - Der Pharmazeut Martin Schönthaler aus Laas wurde kürzlich an der Universität Innsbruck promoviert. Für seine außergewöhnlichen akademischen Leistungen hat der 31-Jährige die Doktorwürde „Sub auspiciis Praesidentis Rei Publicae“ verliehen bekommen. Die Promotion unter den Auspizien des Bundespräsidenten ist die höchstmögliche Auszeichnung für im Studium erbrachte Leistungen in Österreich. Entsprechend streng sind auch die Voraussetzungen für die Zulassung: Die Klassen der Oberstufe einer höheren Schule müssen mit Auszeichnung absolviert werden, ebenso die Matura und die einschlägigen Studien. Sogar der tadellose Lebenswandel außerhalb der Schule wird bewertet!
Ehrenring als sichtbares Zeichen für Promotion
Promotionen „Sub-auspiciis“ gibt es nur in Österreich. Sie sind ein Relikt aus den Zeiten der Monarchie, als 1625 die erste derartige Promotion Erwähnung fand. Damals hieß sie natürlich „Sub auspiciis Imperatoris“. Seit dem vergangenen Jahr findet die Verleihung des Ehrenrings durch den Bundespräsidenten einmal im Jahr als gemeinsame Zeremonie für alle Ausgezeichneten in der Hofburg in Wien statt. In seiner Festansprache sagte der Bundespräsident Alexander van der Bellen: „Dass gestern etwas wahr gewesen ist, was heute nicht mehr gilt, ist ein Wert für sich. Und genau das ist ein Qualitätsmerkmal von Wissenschaft. Das Streben nach neuen Erkenntnissen macht ihren Erfolg aus. Dass sie nicht unfehlbar ist, ja, Fehler aber zu korrigieren imstande ist. Darin liegt die große Überzeugungskraft des wissenschaftlichen Denkens.“ Im Beisein seiner Eltern und seiner Freundin erhielt Martin den Ehrenring als sichtbares Zeichen für die Promotion aus den Händen des Bundespräsidenten von Österreich überreicht.
Arbeit bei Sandoz
Den Wunsch, einen wissenschaftlichen Weg einzuschlagen, verspürte der im Jahr 1993 geborene Laaser Martin Schönthaler bereits während seiner Oberschulzeit am Realgymnasium von Schlanders. Einerseits war es das Bedürfnis, Menschen zu helfen und andererseits die Vorliebe für das Fach Chemie, die zum Entschluss führten, Pharmazie zu studieren. Während des Doktoratsstudiums erhielt Martin die Approbation als Apotheker in Garmisch und war Lehrender an der Universität Innsbruck und am Management Center Innsbruck (MCI). Seit 2022 arbeitet Martin in Vollzeit bei der Sandoz GmbH Kundl als Associate Manager Regulatory Affairs. Was so unverständlich klingt, bedeutet, dass Martin in einem globalen Team in der Zulassung von Medikamenten bzw. in der Dokumentation für die Behörden zuständig ist. Er ist u.a. verantwortlich für die Erstellung von Texten für Beipackzettel und Faltschachteln. „Sandoz ist ein Generika-Konzern, wir bauen die Medikamente zu günstigeren Preisen nach, damit mehr Menschen Zugang zu diesen Arzneimitteln haben“, erklärt Martin. „Ich arbeite in der ‚Biosimilar-Abteilung’, wo Medikamente hergestellt werden, die Kopien von originalen, sehr teuren Medikamenten sind, die Patienten dann zu erheblich günstigeren Preisen bekommen.“ Auf die Frage, wie die Originatoren darauf reagieren, dass billigere Generika auf den Markt kommen, antwortet Martin ganz pragmatisch: „Einige Jahre haben sie das Monopol, also einen Patentschutz und das exklusive Vermarktungsrecht, aber anschließend erhalten Firmen wie wir bei Sandoz die Chance, Kopien zu produzieren“.
Martin, der Bergfreund
Martin ist im Moment sehr zufrieden mit seiner Arbeit in Kundl. Es sind die Familie, die Berge und nicht zuletzt seine Freundin, die ihn beinahe jedes Wochenende nach Laas ziehen. Der Bergsport wird bei Martin und seiner ganzen Familie groß geschrieben. Egal ob Mountainbiken, Bergsteigen, Klettern oder auch Wandern, Martin, der aktives Mitglied beim AVS Laas ist, verbringt gerne seine Freizeit draußen in der Natur. Einige Jahre war Martin Klarinettist bei der Musikkapelle Laas; die Freude am Zusammensitzen mit Freunden und Kollegen ist ihm geblieben. Martin ist ein aufgeschlossener junger Mann mit einem breitgefächerten Interesse und viel Offenheit für Neues. Unser Land könnte so kluge Köpfe gut gebrauchen. Ob er wieder nach Südtirol zurückkehrt? „Wenn sich beruflich eine gute Gelegenheit bietet, sehr gerne“, lautet Martins Antwort.
