Vinschger beste Südtiroler

Publiziert in 19 / 2003 - Erschienen am 9. Oktober 2003
Am 27. September fand in Galtür im Paznauntal die 9. internationale Almkäseolympiade statt. 66 Almen aus Österreich, Deutschland, Südtirol und der Schweiz gingen mit dem "Wünsch Glück" der Jury auf Medaillenjagd. In der nunmehr neunjährigen Geschichte der Galtürer Almkäseolympiade scheinen nur wenige Teilnehmer aus Südtirol auf: Im Jahr 2000 die Matscher Alm und die Drassbergalm (Pfitsch), sowie voriges Jahr die Laatscher Alm, der es mit Senner Siegfried Thanei und Almobmann Albert Hutter gelang, die erste Medaille, immerhin eine silberne und den Gruppensieg in der Kategorie Schnittkäse unter 45% F.i.T. nach Südtirol bzw. in den Vinschgau zu bringen. Dieser Erfolg war für mehrere Vinschgauer Almsenner ein Ansporn zur Teilnahme. Außerdem setzten sich die Organisatoren mit dem Sennereiverband Südtirol in Verbindung und äußerten den Wunsch, vermehrt Südtiroler Almen als Wettbewerber nach Galtür zu holen. Gleichzeitig wurde mit Bertram Stecher, im Sennereiverband zuständig für die Beratung der Sennalmen, heuer erstmals ein Südtiroler in die Jury berufen. Es gelang schließlich, die Senner von 10 Südtiroler Almen - 9 davon aus dem Vinschgau - zu motivieren, um sich der Galtürer Konkurrenz zu stellen. Das beste Südtiroler Ergebnis erzielten Sieglinde Heinisch (Gonda Alm, Matsch) und Martin Tschurtschenthaler (Grauner Alm, Graun); sie brachten immerhin je eine Bronzemedaille mit nach Hause. Der Tagessieg, die Galtürer Sennerharfe in Gold, ging an Stefan Gruber von der Niederkaser Alm im Unterinntal. Franz Osl, Vorsitzender der Jury, machte für das mäßige Abschneiden der Südtiroler vor allem das teilweise zu bemängelnde "Äußere" der Käse verantwortlich. In Südtirol wird ein leichter Schimmelanflug auf der Naturrinde durchaus toleriert, in Galtür hingegen kaum. Schon allein diese Tatsache zeigt auf, wie schwierig es ist, Alpkäse aus verschiedenen Regionen und mit unterschiedlichem Charakter qualitativ miteinander zu vergleichen. Nichtsdestotrotz werden die Südtiroler weiterhin Jagd auf die Galtürer Sennerharfe machen.

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