Lift-Neubau verzögert sich
Reguläre Saison im Sommer 2025 am Watles. „Marke Reschensee“ und „Reschensee Guest Pass“ vorgestellt.
Laatsch - „Wir sind auf dem richtigen Weg“: Mit diesen Worten eröffnete Präsident Lukas Gerstl die gut besuchte Vollversammlung der Ferienregion Obervinschgau, die am 3. April im Gasthof „Lamm“ in Laatsch stattgefunden hat. Mit „richtig“ bezog er sich nicht nur auf die Nächtigungszahlen, die 2024 im Einzugsgebiet der Ferienregion, sprich in den Gemeinden Mals, Glurns Schluderns und Taufers im Münstertal mit rund 520.000 im Vergleich zum Jahr zuvor stabil geblieben sind, sondern auch auf weitere positive Entwicklungen, wie etwa den gemeinsamen Markenauftritt der Ferienregionen Obervinschgau und Reschenpass unter dem Namen „Ferienregion Rschensee“ und den „Reschensee Guest Pass“. Nicht unerwähnt ließ Gerstl, „dass der Tourismus der wichtigste Arbeitgeber in der Region ist“ und auch die Rangliste der Wertschöpfungskette anführt. Eine sehr große Herausforderung sei allerdings der Neubau des Liftes Prämajur-Höfer Alm am Watles. Der Erlebnisberg Watles sei nicht nur für den Tourismus der Gemeinden des Einzugsgebietes wichtig, sondern sei auch als „soziale Struktur“ für die heimische Bevölkerung von großer Bedeutung.
Lift-Neubau erst im nächsten Jahr
Warum der Bau der neuen Kabinenbahn auf den Sommer 2026 verschoben werden musste, erläuterte Watles-Präsident Ronald Patscheider. Aufgrund von Änderungen des Vergabegesetzes und noch nicht vollständig geklärten Fragen im Zusammenhang mit der Finanzierung habe man kürzlich die Handbremse gezogen: „Wir haben beschlossen, heuer im Hinblick auf die nächste Wintersaison rund 200.000 Euro in Revisionsarbeiten zu investieren. Die Arbeiten sind schon im Gang.“ Die neue Kabinenbahn soll im Sommer 2026 gebaut werden. Die heurige Sommersaison werde am 29. Mai beginnen und bis Mitte Oktober laufen. Den ursprünglichen Kostenrahmen für den Lift-Neubau habe man mit gezielten Einsparungs-Planungen von 15 auf ca. 14 Mio. Euro senken können. Das sei aber immer noch eine große Summe, die es aufzubringen gelte. Mit den Banken sei ebenso noch vertiefend zu verhandeln wie mit öffentlichen Geldgebern. Man setze u.a. auch auf die Mithilfe des Landes. Bedankt haben sich Ronald Patscheider und Lukas Gerstl bei den Gemeinden des Einzugsgebietes, speziell bei der Gemeinde Mals. Der Gemeinderat von Mals hatte sich erst kürzlich mit einem Grundsatzbeschluss dafür ausgesprochen, das Vorhaben finanziell mitzutragen.
„Endlich umsetzen, nicht nur ankündigen“
Bürgermeister Josef Thurner bezeichnete die Mitfinanzierung der Kabinenbahn seitens der Gemeinde in seinen Grußworten als eine „nicht einfache, sondern große und schwierige Herausforderung.“ Man habe sich zwar schon jahrelang um eine Lösung bzw. Mithilfe bemüht, „doch das war offensichtlich vergebens. Aus Bozen gab es bisher nur Ankündigungen und Versprechungen.“ Und Thurner wurde noch klarer: „Es ist an der Zeit, dass der Landeshauptmann von der Ankündigungs- endlich zur Umsetzungspolitik kommt.“
„Beide Regionen gewinnen dazu“
Erstmals etwas Gedrucktes bekamen die Mitglieder der Ferienregion zum Projekt „Ferienregion Reschensee“ in die Hand. Zu den Diskussionen bzw. Polemiken, die es im Vorfeld dazu gegeben hatte, stellte die Geschäftsführerin Katharina Fritz klar, dass es von Anfang nie darum gegangen sei, sich irgendwie abzukapseln, sondern nur darum, unter der Bezeichnung „Ferienregion Reschensee“ einen gemeinsamen, starken Markenauftritt zu schaffen. Ab der Sommersaison 2025 werden die beiden Ferienregionen mit der starken Marke Reschensee auftreten, „mit der Darstellung des Turms im See, angelehnt an die Dachmarke Südtirol und mit Vinschgau-Bezug.“ Die zwei Ferienregionen und die zwei Skigebiete Watles und Schöneben-Haideralm seien überzeugt, mit der neuen Marke wichtige Synergien und den Bekanntheitswert des Turms im See nutzen sowie die Marketing-Geldmittel gezielt einsetzen zu können. „Beide Regionen haben dazugewonnen und werden in Zukunft weiter dazugewinnen“, resümierte Fritz. Detail am Rande: Der gemeinsame Markenauftritt hat auch zu einer Neuausrichtung von Vinschgau Marketing geführt (siehe Bericht unten).
Reschensee Konsortial GmbH
An der Reschensee Konsortial GmbH sind die Tourismusvereine Obervinschgau und Reschenpass sowie die Schöneben AG und die Touristik & Freizeit GmbH mit jeweils 25 Prozent, also ganz bewusst zu gleichen Anteilen, beteiligt. Im Verwaltungsrat arbeiten Christian Maas (Präsident), Joachim Theiner (Vizepräsident) sowie Christian Kuppelwieser und Hubert Thanei mit. „Die 525.000 Euro, die uns heuer aus der Ortstaxe zur Verfügung stehen, werden zur Gänze in das gemeinsame Marketing investiert“, sagte Joachim Theiner. Über die Details zum gemeinsamen Markenauftritt und die operative Umsetzung, die bereits angelaufen ist und Schritt für Schritt umgesetzt werden soll, informierte Stefan Gruber vom Unternehmen „valmontis“. Voll durchgestartet wird ab der nächsten Wintersaison. Gefragt sind laut Gruber das Mitmachen und die Zusammenarbeit aller Mitglieder und Akteure. Katharina Fritz stellte den „Reschensee Guest Pass“ vor, der ab Mai und ab Dezember 2025 sowie ab dem Sommer 2026 zusätzlich zum Bereich öffentliche Mobilität schrittweise noch eine ganze Reihe von Regionalleistungen (inklusive Leistungen und Bonus-Leistungen) vorsieht. Auch auf die breitgefächerten Tätigkeits- und Dienstleistungsfelder der Ferienregion Obervinschgau, die übrigens finanziell auf soliden Beinen steht, wurde bei der Vollversammlung zurückgeblickt. Umfangreich ist auch das neue Programm. Zu den Höhepunkten zählen u.a. die zweite Ausgabe der Event-Kulturreihe „Venosta Festival“ und die zweite Ausgabe des „Naturgartenwettbewerbs“.
Viel Lob und Anerkennung
Neben dem Bürgermeister Josef Thurner lobten auch Oswald Plangger von der IDM, Hubert Unterweger, der Geschäftsführer des Landesverbandes der Tourismusorganisationen, Werner Platzer, Direktor der Raika Prad-Taufers, in Vertretung der Banken sowie Deborah Zanzotti, die Präsidentin der Ferienregion Reschenpass, die Tätigkeiten der Ferienregion Obervinschgau. Lukas Gerstl bedankte sich abschließend beim gesamten Mitarbeiterteam, beim Vorstand und Aussichtsrat, bei den Gemeinden und Eigenverwaltungen sowie allen weiteren Partnern.
