Gruppenbild mit den Kunstschaffenden, dem Kuratoren-Team und Mitgliedern der Steuerungsgruppe bzw. des Organisations-Teams von „Vinschgau kristallin“ auf dem Platz beim Bahnhof in Laas, wo derzeit an Skulpturen aus Marmor gearbeitet wird (v.l.): Armin Raich, Elfi Kirmaier, Oswald Angerer, Irene Raffeiner, Monika Wielander, Dietmar Spechtenhauser, Karl Pfitscher, Josef Moser, TOBEL, Ernst-Ludwig Kolt, Fernando Pinto, Mary Zischg, Alessandro Kanu, Liu Yang, Josef Pleier, Noemi Palacios, Olena Dodatko, Johannes Kroeker & Elias Nunner, Martin Böttcher & Corinna Zürcher, Dieter Pinggera, Verena Tröger, Peter Pohl, Erich Tscholl, Karin Meister und Burkhard Pohl.
In der Marx-Kirche gewinnt man einen Einblick in das bisherige Schaffen der Künstlerinnen und Künstler.
Marmor wird auch bei der Neugestaltung der Vinschgaustraße verwendet. Die Arbeiten sollen bis Anfang August abgeschlossen sein.
Bei der Eröffnung von „Vinschgau kristallin“ im Innenhof der Schlandersburg.
Bei der Eröffnung von „Vinschgau kristallin“ im Innenhof der Schlandersburg.
„Ideengeber und Motivator“ Peter Pohl
Das Vernissage-Konzert im Plawennpark bildete den Auftakt des reichhaltigen Rahmenprogramms in beiden Gemeinden.

„Vinschgau kristallin“ verbindet

Erstes gemeinsames Marmorsymposium ist eröffnet. 6 Bildhauerinnen und Bildhauer sowie 2 Künstler-Paare zu Gast.

Publiziert in 13 / 2024 - Erschienen am 16. Juli 2024

Laas/Schlanders - Mit dem ersten gemeinsamen Marmorsymposium „Vinschgau kristallin“, das am 13. Juli in Laas und in Schlanders offiziell eröffnet wurde, sollen bisherige Zwistigkeiten im Zusammenhang mit dem Marmorabbau in Laas und in Gölflan endgültig überwunden und der Weg für eine gemeinsame Zukunft geebnet werden, nicht zuletzt über die Schiene der Kunst. Das war die Kernbotschaft, mit welcher die Laaser Bürgermeisterin Verena Tröger, der Bürgermeister von Schlanders, Dieter Pinggera, die Laaser Gemeindereferentin Elfi Kirmaier und der Präsident des Tourismusvereins Schlanders-Laas, Karl Pfitscher, in ihren Eröffnungsreden aufwarteten. Marmorsymposien habe es in Laas schon mehrere gegeben. Das Neue an „Vinschgau kristallin“ sei, dass nicht nur die zwei Gemeinden Laas und Schlanders an einem Strang ziehen, sondern auch die zwei Eigenverwaltungen von Laas und Göflan, die zwei Bruchbetreiber LASA Marmo und Göflaner Marmor, der Tourismusverein und viele lokale Partner, Organisationen und Akteure aus beiden Gemeinden. „Vinschgau kristallin“ soll die internationale Kunstszene mit heimischen Kunstschaffenden verbinden, Gäste und Einheimische zusammenbringen sowie die Gemeinden, Eigenverwaltungen und Bruchbetreiber dazu animieren, „diese wunderbare Naturressource, diesen rein weißen, strahlenden Kalkstein mit manchmal leichter Zeichnung“ wieder gemeinsam in den Vordergrund zu stellen und gemeinsame Ziele ins Auge zu fassen.

Von China bis Kolumbien

Noch bis Anfang August haben 6 international renommierte Bildhauerinnen und Bildhauer aus 3 Kontinenten sowie zwei interdisziplinäre Künstler-Paare Zeit, ihre Werke zu schaffen. Alessandro Kanu aus Sardinien, Noemi Palacios aus Katalonien, Josef Pleier aus Deutschland, Olena Dodatko aus der Ukraine, Liu Yang aus China und Fernando Pinto aus Kolumbien arbeiten derzeit beim Bahnhof in Laas an ihren Skulpturen. Interessierte können zuschauen, wie aus 6 großen Marmorblöcken, zur Verfügung gestellt von der LASA Marmo GmbH und der Göflner Marmor GmbH, Kunstwerke entstehen, die dann am 3. August um 17 Uhr im Rahmen von „Marmor & Marillen“ vorgestellt werden. 3 der Werke werden anschließend dauerhaft in Laas aufgestellt, 3 in Schlanders. Voll beim Arbeiten sind mittlerweile auch die sogenannten „skater“, sprich die Künstler-Paare Martin Böttcher & Corinna Zürcher sowie Johannes Kroeker & Elias Nunner. Sie präsentieren Kunst auf alternative Weise, indem sie mit Klängen, Licht und Videoaufnahmen arbeiten. Ihre Werke entstehen in der Marx- und in der Nikolauskirche. Auch diese Werke bzw. Installationen werden zum Abschluss gezeigt. Bevor sich die Kunstschaffenden bei den Eröffnungen in Laas und im Innenhof der Schlandersburg selbst kurz vorstellten, führten die Mitglieder des Kuratoren-Teams, Mary Zischg, Ernst-Ludwig Kolt und TOBEL – übrigens alle Absolvent/innen der Fachschule für Steinbearbeitung in Laas –, in das Symposium ein.

Keine Eintagsfliege und breit aufgestellt

Das Symposium „Vinschgau kristallin“, für das Landeshauptmann Arno Kompatscher die Schirmherrschaft übernommen hat, ist keine Eintagsfliege, sondern soll alle zwei Jahre veranstaltet werden. Heuer ist Laas der Hauptaustragungsort, in 2 Jahren wird es Schlanders sein. Ein reichhaltiges Rahmenprogramm wird jeweils in beiden Gemeinden organisiert. Nähere Infos zum derzeit laufenden Programm gibt es im Internet (vinschgau-kristallin.com). „Vinschgau kristallin“ ist sowohl organisatorisch als auch finanziell breit aufgestellt. Erste Ideen und Treffen, ein Symposium dieser Art zu veranstalten, hatte es bereits vor der Corona-Zeit gegeben. „Ideengeber und Motivator für diese verbindende Veranstaltung war und ist Peter Pohl,“ sagte Verena Tröger. Er habe dieses Projekt mit viel Herzblut, Feingefühl und Hartnäckigkeit vorangetrieben. Gedankt wurde auch der Steuerungsgruppe, dem gesamten Organisationsteam, der Projektleiterin Karin Meister für die „meisterliche“ Begleitung, Josef Moser für die Errichtung der „Kunst-Baustelle“ am Bahnhof in Laas und nicht zuletzt allen großen und kleinen Unterstützern.

Stattliches Budget

Um das Gesamtbudget der ersten Auflage von „Vinschgau kristallin“ in Höhe von rund 250.000 Euro stemmen zu können, haben neben den Gemeinden, Eigenverwaltungen und Bruchbetreiben auch Sponsoren mitgeholfen, in erster Linie die Stiftung Südtiroler Sparkasse, gefolgt von Alperia. Wie Balsam für die Ohren der Veranstalter klang die Zusage, die bei der Eröffnung Paula Mair im Namen der Stiftung Südtiroler Sparkasse machte: „Die Stiftung wird auch in Zukunft ein verlässlicher Partner sein.“ Auch die Region unterstützt das Symposium mit einem ansehnlichen Beitrag. Verwöhnt wurden die Kunstschaffenden und alle Gäste im Innenhof der Schlandersburg mit lokalen Köstlichkeiten aus der Küche von Monika Stocker Schwembacher vom Niederwieshof am Eingang des Martelltals und mit erlesenen Weinen vom Befehlhof in Vetzan, serviert von Magdalena Schuster. Für passende Musik hatte Schlanders Marketing Ariel Trettl verpflichten können. Das Vernissage-Konzert im Vorfeld der Eröffnung hatten die Sing- und Geigengruppe von „Venusta Musica“ (musikalische Früherziehung) im Musikpavillon am Plawennplatz bestritten.

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Josef Laner
Josef Laner

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