Über 50 Forschende aus 19 Ländern trafen sich im Bildungshaus Schloss Goldrain zum „Goldrain Course in Clinical Cytogenetics“.
Über 50 Forschende aus 19 Ländern trafen sich im Bildungshaus Schloss Goldrain zum „Goldrain Course in Clinical Cytogenetics“.
Prof. Albert Schinzel

Forscher aus aller Welt im Schloss Goldrain

Die Europäische Vereinigung in Zytogenetik tagte vom 20. bis zum 26. August im Vinschger Bildungshaus.

Publiziert in 15 / 2024 - Erschienen am 27. August 2024

Goldrain - 54 Forschende aus 19 Ländern haben sich zum „Goldrain Course in Clinical Cytogenetics“ eingefunden. Der Initiator dieser hochkarätigen Fortbildungsreihe, die seit August 2005 auf Schloss Goldrain stattfindet, ist Prof. Albert Schinzel, ehemaliger Direktor des Institutes für medizinische Genetik an der Universität Zürich. Er ist Autor von zahlreichen Publikationen. Sein wohl bekanntestes Werk ist „Catalogue of Unbalanced Chromosome Aberrations in Man“. Dieses Verzeichnis der Chromosom-Anomalien gilt als Basiswerk für jeden Forschenden und für die klinische Arbeit in diesem Bereich. Albert Schinzel kennt Goldrain, das Schloss und Südtirol sehr gut. Er hat seinen Südtiroler Wohnsitz auf der Burg Eschenlohe am Eingang zum Ultental. An einem freien Nachmittag während der Kurstage unternahmen die Teilnehmenden eine Exkursion auf die Zufallhütte und erkundeten die Umgebung. Diese Auszeit im hochalpinen Gelände verlieh dem gesamten Kurs einen besonderen Touch. Am Ende der Vorlesungswoche gab es für die Teilnehmenden eine Prüfung. Vor 2 Jahren hatte der Vorsitzende der Europäischen Vereinigung für Zytogenetik, Prof. Mariano Rocchi, die Leitung und Organisation dieser Weiterbildung übernommen. Das Bildungshaus Schloss Goldrain freut sich, Austragungsort dieser hochkarätigen Weiterbildung zu sein. Albert Schinzel ist ein gern gesehener Gast im Schloss.

der Vinschger: Herr Prof. Albert Schinzel, was bedeutet Zytogenetik?

Prof. Albert Schinzel: Es ist die Kunde von den Chromosomen und ihren Anomalien.

Welche Bedeutung hat diese Forschung für den Menschen?

Es geht darum, Diagnosen, Prognosen und Wiederholungsrisiken für Familien mit einem betroffenen Mitglied auszuarbeiten.

Wie sind Sie nach Südtirol gekommen?

Als gebürtiger Innsbrucker kenne ich Südtirol seit langem. Ich bin oft nach Südtirol gekommen. Früher gab es in Bozen die genetische Beratung nur in italienischer Sprache. Sie wurde von Medizinern aus Padua durchgeführt. Ich habe deshalb angeboten, dies für die deutschsprachige Bevölkerung zu übernehmen. So bin ich ein paar Mal im Jahr nach Südtirol gekommen. Vor ungefähr 30 Jahren habe ich Eschenlohe im Ultental vom Grafen Trapp erworben und sehe es als meinen zweiten Wohnsitz.

Warum haben Sie für diese Veranstaltungsreihe Schloss Goldrain gewählt?

Bei einer meiner Fahrten von Zürich durch den Vinschgau ins Ultental habe ich Schloss Goldrain besichtigt. Ich habe es als idealen Ort für Fortbildungen in meinem Fachbereich gesehen und habe 2005 den ersten „Goldrain Course in Clinical Cytogenetics“ organisiert.

Sie sind im Fachbereich durch Ihr Verzeichnis der chromosomalen Anomalien in Fachkreisen bekannt.

Ja, deshalb war auch der erste Kurs auf Schloss Goldrain sofort ausgebucht. Als Präsident der Fachgesellschaft war es mir auch möglich, alle 2.000 Mitglieder über den Kurs zu informieren. Seither ist der „Goldrain Course in Clinical Cytogenetics“ nicht nur in Europa, sondern auch außerhalb zu einem bekannten Mosaikstein in der fachlichen Weiterbildung geworden.

Wer nimmt an diesen Kursen teil?

Unter den Teilnehmenden sind klinische Genetiker, Laborgenetiker aus der ganzen Welt, von Hong Kong über Singapur, den Ländern des Nahen und Mittleren Ostens sowie aus Amerika. Der Dozentenstab kommt vorwiegend aus Europa. Viele der Teilnehmenden nehmen eine oft mehrtätige Anreise auf sich. Das zeigt, wie sehr das Niveau der Fortbildung geschätzt wird. Seit ihrem Bestehen wird die Teilnahme an der Fortbildung auf Schloss Goldrain von den Kliniken und Universitäten empfohlen.

Redaktion

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