Geradezu fluchtartig mussten die Wehrleute, darunter auch der Bürgermeister, den Gottesdienst verlassen, um zur Brandstelle zu eilen.
Im Gemeindegebiet von Prad brennt es immer wieder.

„Jeder Einzelne soll mithelfen“

Publiziert in 15 / 2024 - Erschienen am 27. August 2024

Prad - Es war kurz nach 10 Uhr, als am Hochunserfrauentag am 15. August in Prad die Feuerwehr-Sirene heulte. Der Festgottesdienst, zu dem sich zahlreiche Gläubige in der Pfarrkirche eingefunden hatten, um von Pfarrer Florian Öttl Abschied zu nehmen, war voll im Gang. Die Wehrleute, darunter auch der Bürgermeister Rafael Alber, mussten die Messfeier unverzüglich verlassen und zur Brandstelle ausrücken. Dieses Mal stand ein Holzlager in Agums in Flammen. Ein Übergreifen des Feuers auf den angrenzenden Stadel konnte dank des raschen Einsatzes der Feuerwehren von Prad und Umgebung Gott sei Dank verhindert werden. Vielen Menschen in der Kirche waren die Angst und Unruhe indessen buchstäblich anzusehen. Auch beim Umtrunk im Anschluss an den Gottesdienst war der neuerliche Brand in aller Munde. Erst 3 Tage zuvor hatten der Bürgermeister Rafael Alber und die Vizebürgermeisterin Michaela Platzer die Bevölkerung erneut öffentlich zur Mithilfe aufgerufen. Sie erinnerten im Aufruf im Namen der gesamten Gemeindeverwaltung daran, „dass es in den letzten vier Jahren in Prad am Stilfserjoch vermehrt zu Bränden gekommen ist“. Alle Bürger und Bürgerinnen seien zur Mithilfe aufgerufen. „Die Sicherheit des Dorfes und deren Bevölkerung hat für uns absolute Priorität,“ heißt es im Aufruf. Verständlicherweise würden von Seiten der Bürger und Bürgerinnen Ängste geäußert. „Einzelne glauben, dass nichts oder nur wenig zur Sicherheit unternommen wird. Hierzu möchten wir Euch versichern, dass Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden und dass daran gearbeitet wird“, so Alber und Platzer. Um die Ermittlungen jedoch nicht zu beeinflussen, „werden die Maßnahmen so gut wie möglich verdeckt gehalten. Um den Bränden in Prad ein Ende zu setzten, bitten wir jeden Einzelnen um Unterstützung! Falls Beobachtungen gemacht werden, welche im Zusammenhang mit den Bränden stehen könnten, bitten wir die gesamte Bevölkerung, diese direkt bei der 112, telefonisch unter 0473 73 75 00, oder direkt vor Ort in der Carabinieri-Station zu melden.“ Anonyme Meldungen seien ebenfalls möglich. Die Gemeindeverwaltung dankt allen Feuerwehren für ihren unermüdlichen Einsatz und bittet die Bevölkerung um Verständnis, dass nicht alles preisgegeben wird. „Gleichzeitig versichern wir, dass von Seiten aller zuständigen Behörden auf Hochtouren gearbeitet wird.“

Josef Laner
Josef Laner

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