Zu hören waren beim Volksmusikabend die Laaser Böhmische, die Gruppe Feinklang, die Obervinschger Raffelemusi, die Formation „Schean dahin“ und das neue Sängertrio „Sui drei“.
Burkhard Pohl im Gespräch mit Heike Tschenett.
Das Sängertrio „Sui drei“ (v.l.): Jakob Raffeiner, Gernot Niederfriniger und Lukas Punter.

„Südtirols größter Bodenschatz“

Besonderer Volksmusikabend im Rahmen von „Vinschgau kristallin“.

Publiziert in 14 / 2024 - Erschienen am 31. Juli 2024

Schlanders - Ganz im Zeichen echter und bodenständiger Volksmusik stand der Konzertabend, der am 27. Juli im Kulturhaus „Karl Schönherr“ in Schlanders im Rahmen des 1. Südtiroler Marmorsymposiums „Vinschgau kristallin“ stattgefunden hat. Die musikalische Leitung des von RAI Südtirol aufgezeichneten Konzertes hat der leidenschaftliche Volksmusiker und Komponist Gernot Niederfriniger, seines Zeichens auch Obmann des Südtiroler Volksmusikvereins, übernommen. Die Moderatorin Heike Tschenett bat im Rahmen des Abends nicht nur Vertreter der teilnehmenden Musikgruppen ans Mikrofon, sondern auch Gäste, die das Symposium angestoßen und mitorganisiert haben sowie bei der ersten Auflage von „Vinschgau kristallin“ mitwirken. Die Laaser Bürgermeisterin Verena Tröger, die Schlanderser Kulturreferentin Monika Wielander, Burkhard Pohl, der Inhaber der Göflaner Marmor GmbH, Mary Zischg vom Kuratoren-Team und Josef Pleier in Vertretung der Gruppe von Künstlerinnen und Künstlern, die seit dem 13. Juli in Laas an Marmorskulpturen bzw. digitalen Kunstwerken arbeiten, hoben vor allem eines hervor: Erstmals ziehen bei „Vinschgau kristallin“, das in Zukunft alle zwei Jahre stattfinden soll, alle Akteure unter dem Motto „Vinschgau verbindet“ an einem Strang. Es sind dies die Gemeinden Schlanders und Laas, die Eigenverwaltungen Laas und Göflan, die beiden Bruchbetreiber Göflaner Marmor (Göflan) und Lasa Marmo (Laas) sowie der Tourismusverein Schlanders-Laas.

Verbinden, nicht trennen

Auch die Berufsfachschule für Steinbearbeitung in Laas arbeitet mit, Marmorplus, Schlanders Marketing, Vereine und Verbände und weitere Beteiligte mehr. Der Volksmusikabend am 27. Juli, gesponsert von der Bierbrauerei Forst und aufgelockert mit einem Buffet von Schlanders Marketing, war nur einer der Höhepunkte des kunterbunten und breitgefächerten Rahmenprogrammes. Vielen Anwesenden aus der Seele sprach Burkhard Pohl, als er den Vinschger Marmor, der in Laas und in Göflan abgebaut wird, als den größten Bodenschatz von Südtirol bezeichnete, dem mehr Wertschätzung zu Teil werden sollte. Auch über die Entstehung des Marmors durch eine metamorphe Umwandlung von Kalksteinen informierte Burkhard Pohl, über die besonderen Merkmale und Vorzüge des Marmors in Laas und in Göflan sowie über die weltweite Nachfrage, wie ihn der einzigartige kristalline Marmor aus dem Vinschgau seit Jahrhunderten bis heute erlebt. Schön ist der Marmor laut Burkhard Pohl, „wenn er geadert ist.“ Leider nicht interviewen konnte Heike Tschenett den Geschäftsführer der Lasa Marmo, Erich Tscholl, der mit Fieber im Bett lag.

„MarMor Marsch“

Für die Gruppen, die im Kulturhaus aufspielten, gab es viel Applaus. Zu hören waren die 11 Freizeitmusikanten der Laaser Böhmischen mit dem Obmann Karl Heinz Strimmer, die 6-köpfige Gruppe Feinklang, die Obervinschger Raffelemusi, die Formation „Schean dahin“ und das neue Sängertrio „Sui drei“ (Jakob Raffeiner, Gernot Niederfriniger und Lukas Punter), das übrigens seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte. Erstmals öffentlich gespielt und gesungen wurde von der Laaser Böhmischen und dem Trio der „MarMor Marsch“. Komponiert hatte ihn Gernot Niederfriniger anlässlich des 60. Geburtstages von Martin Moriggl (Gitarre), mit dem Gernot seit rund drei Jahrzehnten in der Formation Obervinschger Raffelemusi Volksmusik spielt. „Der Marmor ist das weiße Gold des Vinschgaus und Martin Moriggl ist das ‚weiße Gold’ für die Volksmusik“, sagte Niederfriniger. Dargeboten haben die Gruppen u.a. Spielgut von Josef Kofler aus Göflan. Ausgestrahlt wird der Konzertabend mit den Interviews am 15. August von 14.05 bis 16 Uhr im Radio von RAI Südtirol.

Josef Laner
Josef Laner

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.