Die ins Auge gefasste Verlegung der Hochspannungsleitung in Kompatsch ist ein Projekt, das nicht nur mehrere Millionen Euro kostet, sondern dessen Umsetzung auch lange dauern dürfte.
Beim dritten Bürgerdialog in Naturns war Landeshauptmann Arno Kompatscher zu Gast.

Bürgerdialog mit Landeshauptmann

Publiziert in 8 / 2025 - Erschienen am 22. April 2025

Naturns - Nach 2 Bürgerdialogen mit den Landesräten Peter Brunner und Hubert Messner, die bereits vor einiger Zeit stattgefunden hatten, konnten SVP-Fraktionssprecher Andreas Pircher und Bürgermeister Zeno Christanell am 7. April den Landeshauptmann Arno Kompatscher im Bürger- und Rathaus zum dritten Bürgerdialog willkommen heißen. Einleitend blickte Christanell auf etliche große und viele kleine Projekte und Vorhaben zurück, die in den vergangenen viereinhalb Jahren umgesetzt werden konnten. Er sprach von einem „sehr guten Miteinander“ im Gemeinderat und Gemeindeausschuss. Das Hauptaugenmerk des Abends war aber auf die Zukunft ausgerichtet, auch im Hinblick auf die Gemeinderatswahlen am 4. Mai. Für gleich 3 Großprojekte, für die es bereits im Vorfeld Gespräche mit dem Landeshauptmann bzw. den zuständigen Mitgliedern der Landesregierung gegeben hatte, sicherte Kompatscher die höchstmögliche finanzielle Unterstützung seitens des Landes zu. Das ist einmal der Neubau eines modernen und überdachten Wertstoffhofs mit Kosten von rund 3,165 Mio. Euro. Der Recyclinghof soll dank einer Ampelanlage (Smart-City-Funktion) immer zugänglich sein. Mit Ausgaben in Höhe von rund 2,280 Mio. Euro (ohne Einrichtung) soll die Musikschule erweitert (es gibt derzeit über 600 Musikschülerinnen und Musikschüler) und ein neues Probelokal für die Musikkapelle Naturns errichtet werden, die mit ihren rund 80 Mitgliedern in den derzeitigen Räumen aus allen Nähten platzt. Mehrere Millionen Euro wird die Verlegung der Hochspannungsleitung, die über den Ortsteil Kompatsch und weitere Siedlungsgebiete führt, kosten. Der Bürgermeister sprach von einem „sehr ambitionierten Vorhaben“, das sicher einige Zeit dauern wird, „aber wir können jetzt dank der Umweltgelder aus dem Kraftwerk Schnals-Naturns mit der konkreten Planung starten.“ Arno Kompatscher sicherte zu, dass auch der dem Land vorbehaltene Anteil im Ausmaß von rund einem Drittel der Umweltgelder in die Verlegung der Leitung fließen werde. Nun gelte es, „zusammen mit dem Energieversorgungsunternehmen Terna ein Projekt sowie einen Finanzierungsplan zu erstellen.“ Der Landeshauptmann plädierte für die größere der 2 ins Auge gefassten Verlegungsvarianten. Überzeugt gab sich Kompatscher, dass sich die Gemeinde trotz der drei Großprojekte nicht neuerlich werde verschulden müssen bzw. in Zukunft noch Spielraum für weitere Projekte haben werde, „weil es das Land den Gemeinden ermöglichen wird, auch in den nächsten 10 Jahren vorausgreifend Investitionsmittel zu beanspruchen.“ Das vom Bürgermeister genannte Ziel, wonach die Gemeinde in 3 Jahren schuldenfrei sein soll, sei demnach erreichbar. Das Team, mit dem die SVP Naturns zu den Wahlen antritt (siehe der Vinschger Nr. 7/2025) bezeichnete Kompatscher im Anschluss an die Vorstellung der Kandidatinnen und Kandidaten sowie der wichtigsten Programmpunkte als „breit aufgestellt“. Die Liste spiegele die verschiedensten Bereiche, Berufsgruppen und Interessen wider. Bei der Diskussion wurden u.a. auch Anliegen und Themen aufs Tapet gebracht, die vielen Menschen landesweit unter den Nägeln brennen, so etwa das Thema Wohnen oder die Altersarmut, von der vor allem Frauen betroffen sind. Hierzu kündigte Kompatscher die Aufstockung aller Niedrigrenten an. Die erste Zahlung soll im Herbst erfolgen, „und zwar automatisch mit der Rente.“ 50 Mio. Euro aus dem Landeshaushalt werden für diese „große soziale Maßnahme“ in die Hand genommen. Auf die Frage, wie es um den Neubau der Winterbrücke steht, sagte der Bürgermeister, dass mit einem Neubau frühestens im Jahr 2027 zu rechnen sei. Es handle sich nicht nur um ein rund 3 Mio. Euro teures Vorhaben, sondern auch um ein komplexes und schwieriges Unterfangen. Man rechne mit einer Bauzeit von 9 Monaten und während dieser Zeit muss der gesamte Verkehr umgeleitet werden, was sicher zu Belastungen und Einschränkungen führen werde. 

Josef Laner
Josef Laner

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