Ein Hoch auf die Kortscher Musi!
Zweitägiges Jubiläumsfest zum 100. Geburtstag
Kortsch - Aus dem schwierigen Hintergrund der Zwischenkriegszeit gründeten 36 Musikbegeisterte Kortscher und Kooperator Rudolf Prinoth am 17. Jänner 1923 in Kortsch eine Musikkapelle mit dem Ziel, die Tradition zu wahren und den Zusammenhalt zu stärken. Heute, 100 Jahre später, sind es dieselben Ziele, die die Kortscher Musi antreiben, kirchliche und weltliche Feiern zu umrahmen und das gemeinsame Musizieren zu pflegen. Bei einem zweitägigen Jubiläumsfest feierte die Kortscher Musi unter Obfrau Maria Pilser und Kapellmeister Benjamin Blaas gemeinsam mit der Dorfbevölkerung, vielen Musikgruppen und Gästen kürzlich ihren 100. Geburtstag im Außengelände der Obstgenossenschaft GEOS in Schlanders. Nach dem Fassanstich bei der Festeröffnung am Freitag, 2. Juni, spielten die Musikkapellen aus Schluderns und Wilhelmskirch (D) unterhaltsam auf. Die Böhmische „Grenzenlos“ und die Südtiroler Partyband „Karussell“ heizten am späteren Abend mit ihrer Musik so richtig ein und ließen eine tolle Partystimmung aufkommen. Der Samstag begann für die Jubelkapelle mit einer Heiligen Messe, die von der Gastkapelle aus Wilhelmskirch musikalisch umrahmt wurde. „100 Jahre Bestehen sind ein wichtiger Meilenstein im Leben eines Vereins und ein stolzer Moment“, sagte Pater Jolly Josef in seiner Ansprache, und „die Musikkapelle Kortsch ist ein gutes Beispiel für nachhaltiges Wachstum“. Die Heilige Messe sei eine Danksagung für die Musik und die musikalische Begabung als Geschenk Gottes. Obfrau Elisabeth Pilser konnte neben der Dorfbevölkerung, den Vertretern der Gemeinde, der Fraktionsverwaltung und einiger Vereine von Kortsch, Sponsoren und Gönner, Musikkameraden und Fahnenabordnungen namentlich den VSM-Verbandsobmann Pepi Ploner, den VSM-Bezirksobmann Florian Müller, den Landesstabführer Klaus Fischnaller sowie Willi Gobber, einen guten Freund der Kortscher Musi, begrüßen.
Zusammen 938.661 Tage alt
Karl Fleischmann erinnerte in seiner Moderation an die große Herausforderung zur Gründung der Kortscher Musi, an die Umwidmung des K&K-Schießstandes in den „Musitempl“ und die Gründung der Musikvereinsbühne im Jahr 2024. Zur Gründungskapelle gehörten u.a. viele Mitglieder der Familien Schwalt, Gemassmer und Rechenmacher, und auch das wiederholt sich heute wieder: sieben Mitglieder heißen Schwalt, zehn Gemassmer und zehn Rechenmacher, so Karl Fleischmann. Und wer wissen möchte, wie alt alle 76 aktiven Mitglieder der Kortscher Musi zusammen am 3. Juni waren, so sei dies hier verraten: 938.661 Tage! Einen besonderen Gruß richtete Karl Fleischmann an die langjährigen verdienten Mitglieder Franz Gemassmer, Franz Rechenmacher und Josef Rechenmacher.
Musik macht ein Fest erst zum Fest
Bürgermeister Dieter Pinggera bezeichnete in seinen Grußworten die Kortscher Musi als eine der größten und erfolgreichsten Kapellen des Tales und den neuen Musitempl als einen der schönsten im Lande. Pinggera, selbst begeisterten Sänger und Musikant, erinnerte an den wertvollen und unverzichtbaren Dienst der Musikkapellen. „Ihr seid die Garanten eines jeden Festes“, so Pinggera. Auch für den VSM-Verbandsobmann Pepi Ploner ist die Musik die Sprache der Leidenschaft. „Wir können stolz sein, die Gabe zum Musizieren mitbekommen zu haben!“ sagte er. Grußworte überbrachte auch der VSM-Bezirksobmann Florian Müller aus Katharinaberg.
Festbroschüre 100 Jahre Musik
Martina Lechthaler, Patrizia Pircher und Maria Lechthaler hatten die große Herausforderung angenommen, eine Festbroschüre mit Augenmerk auf die vergangenen 25 Jahre zu verfassen. Entstanden ist ein über 50 Seiten starkes Büchlein, das modern und zeitgemäß gestaltet ist. Die ersten und die letzten Seiten zieren wunderbare Kinderzeichnungen des Malwettbewerbs der GS Kortsch zum Thema 100 Jahre Kortscher Musi, es folgen Grußworte, ein zeitlicher Rückblick auf die Gründerjahre, auf die Kapellmeister und Persönlichkeiten der Musi, ansprechende Bilder der jeweiligen Register, einige Statistiken, viele Schnappschüsse und Erinnerungsfotos, die Geschichte des Musitempls und die Auflistung der Sponsoren, die die Kortscher Musi unterstützt haben.
Tolle Stimmung auf dem Festgelände
Nach dem Einzug in das Festgelände unterhielten die Musikkapellen von Tschars, St. Lorenzen und Jenesien die zahlreichen Festgäste. Dazwischen wurden die schönsten Bilder des Malwettbewerbs prämiert, und die Kortscher Schuhplattler hatten ihren Auftritt. Als die „Sunnseit Brass“ aus dem Eisacktal ihre ganze musikalische Bandbreite darbot, gab es für viele kein Halten mehr. Es wurde begeistert getanzt und gesungen, und als die jungen Eisacktaler vom ebenfalls jungen Sarntaler Multitalent Jason Nussbaumer abgelöst wurden, blieb die Stimmung unvermindert perfekt. Es ist der gelungenen Musikwahl der Verantwortlichen zuzuschreiben, dass sich junge und junggebliebene Gäste bis zu später Stunde hervorragend unterhalten haben. Ein Hoch auf die Kortscher Musi!
