Kinostart für „Le assaggiatrici“
Schlanders/Bozen - Nicht alle wissen, dass während der Zeit des Nationalsozialismus eine Gruppe von Frauen die Nahrung von Adolf Hitler auf Toxine testen musste. Zur Gruppe gehörte auch die deutsche Vorkosterin Margot Woelk (1917-2014). Ihre Lebensgeschichte bildet den Hintergrund des Romans „Le assaggiatrici“ (zu Deutsch: „Die Vorkosterinnen“) von Rosella Postorino. Der Roman diente als Vorlage für den gleichnamigen Kinofilm, den Silvio Soldini gedreht hat. Der Großteil der Dreharbeiten fand ab Mitte Mai bis Ende Juni 2024 in Schlanders statt, vorwiegend in eigens eingerichteten Räumen in der „Palazzina Tagliamento“ sowie auf dem einstigen Exerzierplatz der Ex-Drusus-Kaserne. Für die Schaffung und Gestaltung der Bühnen- bzw. Szenenbilder waren Domenico Latronico aus Rom und Alessio Nalesini aus Schlanders zuständig. Nalesini ist Kunst- und Dekorationsmaler und hat bereits viel Erfahrung bei der Gestaltung und Ausstattung von Drehorten. Mitgewirkt hat er übrigens auch bei den Filmen „Cranko“ und „September 5“, die beide für den Deutschen Filmpreis nominiert wurden. Der 75. Deutsche Filmpreis geht am 9. Mai in Berlin über die Bühne. In der „Palazzina Tagliamento“, wo sich die Kreativwerkstatt der BASIS befindet, betreibt Nalesini neben weiteren Kunstschaffenden ein Atelier. Die eigens für die Dreharbeiten gestalteten Räume hat er mittlerweile angemietet, denn er beabsichtigt, selbst einen Kinofilm zu drehen. Bei den Dreharbeiten für „Le assaggiatrici“ wirkten noch weitere, handwerklich versierte Personen aus dem Vinschgau sowie auch Komparsen aus dem Tal und darüber hinaus mit. Die Hauptfigur im Historienfilm ist Rosa, die 1943 in das Dorf Groß-Partsch zieht, das sich in der Nähe von Hitlers verstecktem Hauptquartier (Wolfsschanze) befindet. Eines Morgens wird die 26-jährige Berlinerin von der SS zu einem mysteriösen Ort gebracht. Sie wird gezwungen, sich den Vorkosterinnen anzuschließen. Die SS muss sicherstellen, dass das für Hitler bestimmte Essen nicht vergiftet ist. Im mysteriösen Ort entwickeln sich unter den 9 jungen Frauen geheime Allianzen und Freundschaften. Produziert wurde der Film von „Lumière & Co. Srl“ in Mailand in Zusammenarbeit mit „Tarantula SCRL“ in Liège in Belgien. IDM Südtirol hat den Film mit 420.000 Euro gefördert. Nach der Premiere am 25. März im Cineplexx Bozen, für welche auch der Regisseur Silvio Soldini, die Schauspieler/innen Elisa Schlott Max Riemelt und Alma Hasun sowie Cristiana Mainardi und Lionello Cerri vor der Produktion ihr Kommen angekündigt hatten, wird der Film ab dem 27. März regulär in den Cineplexx Kinos in Bozen und Algund gezeigt.
