Feuertaufe in Taufers
Erste Ratssitzung im neuen Rathaus
Erstmals ist der Gemeinderat von Taufers am 28. Februar im neuen Ratssaal zu einer Sitzung zusammengetreten
Bürgermeisterin Roselinde Gunsch Koch in ihrem neuen Büro.
Roland Reinalter, der Verfahrensverantwortliche für das Umbau- und Erweiterungsprojekt.
Das Martinsheim in Mals soll umgebaut und mit einem Zubau erweitert werden.

Offenes Haus für alle

Rathaus-Sanierung fast abgeschlossen. Großprojekt des Martinsheims vorgestellt.

Publiziert in 8 / 2018 - Erschienen am 6. März 2018

Taufers i.M. - Der Umbau und die Sanierung des Rathauses von Taufers ist fast abgeschlossen. Die zwei Stockwerke, in denen sich die Gemeindeämter befinden, wurden vor wenigen Wochen bezogen. Im Stock darüber befindet sich das neue Probelokal der Musikkapelle. „Jetzt folgt noch die Außengestaltung und auch der Musikpavillon ist noch fertigzustellen“, sagte die Bürgermeisterin Roselinde Gunsch Koch am 28. Februar bei der ersten Gemeinderatssitzung im neuen Ratssaal. Offiziell eröffnet und seiner Bestimmung übergeben wird das sanierte Rathaus heuer im Sommer. Neben der Gemeinde und der Musikkapelle sollen auch die Vereine, die Schule und die gesamte Dorfgemeinschaft mit eingebunden werden, „denn das Gemeindehaus ist ein offenes Haus für alle“, so Gunsch Koch.

Martinsheim hat große Pläne

Ausführlich informiert wurde der Gemeinderat über das Umbau- und Erweiterungsprojekt des Martinsheims in Mals. Theoretisch sind im Seniorenwohnheim mit derzeit insgesamt 83 Heimplätzen 7 Betten für die Gemeinde Taufers reserviert. De facto leben zurzeit 19 Heimbewohner aus Taufers im Martinsheim. Der Gemeinde Mals stehen theoretisch 47 Betten zu (de facto sind es derzeit 25), der Gemeinde Graun 17 (derzeit 27) und der Gemeinde Glurns 7 (derzeit 6). „In Graun haben wir das Projekt bereits vorgestellt. Heute sind wir in Taufers und in Kürze wird es auch den Gemeinderäten von Mals und Glurns präsentiert“, schickte die Martinsheim-Präsidentin Daniela di Pilla Stocker voraus.

Mehr Einzelzimmer

In die geplanten Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen führte Roland Reinalter, Verwaltungs-
assistent und Hauswirtschaftsleiter im Martinsheim, ein. Er hat das Großprojekt, das unter der Federführung von Architekt Arnold Gapp erstellt wurde, als Verfahrensverantwortlicher in die Hand genommen. Grundsätzlich geht es laut Reinalter darum, eine „Intermediäreinheit mit differenziertem Entlassungsmanagement“ als Zubau an das bestehende Heim zu errichten. Der Grundgedanke laute: ambulant vor stationär. Stationäre Aufenthalte sollten nach Möglichkeiten eingeschränkt werden. Im Zuge des Umbaus und der Errichtung des neuen Zubaus sollen mehrere Betreuungsbereiche entstehen bzw. neu gestaltet werden: Bereich für Personen mit Demenz, Tagespflegeheim, Aufstockung der derzeit 2 Übergangsbetten auf 5, größerer Freizeitbereich und vor allem auch mehr Einzelzimmer. Derzeit gibt es im Martinsheim 28 Einbett- und 27 Zweibettzimmer. In Zukunft soll es 7 Zweibett- und 93 Einbettzimmer geben. Die Gesamtzimmerzahl soll somit auf 100 steigen.

Hohe Kosten

Als voraussichtlichen Kostenrahmen nannte Reinalter eine Gesamtsumme in Höhe von über 7,2 Millionen Euro. Die Baukosten (Zubau und Erweiterung des bestehenden Bestandes) dürften sich auf ca. 6,4 Mio. Euro belaufen, die Ausgaben für die Einrichtung auf ca. 850.000 Euro. Finanziert werden soll das Großprojekt mit 3 Mio. Euro an Eigenmitteln des Martinsheims, mit Landesbeiträgen und einer anteilsmäßigen Beteiligung der Gemeinden Mals, Graun, Glurns und Taufers. Einen genauen Plan über die Mitfinanzierung seitens der Gemeinden gibt es derzeit noch nicht. Roselinde Gunsch Koch gab sich überzeugt, dass die Umsetzung des Projektes angebracht und notwendig sei. Das derzeitige Martinsheim sei zwar erst vor 15 Jahren bezogen worden, „doch geplant wurde es vor 30 Jahren.“ Die Herausforderungen und Ansprüche im Zusammenhang mit der Betreuung älterer Menschen hätten sich seither stark verändert. „In Sachen betreutes Wohnen für Senioren werden wir uns in unserer Gemeinde Gedanken machen müssen,“ kündigte die Bürgermeisterin an.

Ja der Baukommission

Zeitgleich mit der Projektvorstellung in Taufers hat sich auch die Baukommission der Gemeinde Mals am 28. Februar mit dem Vorhaben des Martinsheims befasst und das Projekt gutgeheißen. Der Technische Landesbeirat hatte das Projekt bereits im Dezember 2017 genehmigt. Was das betreute Wohnen in Mals betrifft, so will das Martinsheim gemeinsam mit der Gemeinde Mals und der Bezirksgemeinschaft das alte Altersheim nutzen, wo derzeit Asylbewerber wohnen und das Eigentum des Öffent-
lichen Betriebes für Pflege- und Betreuungsdienste Martinsheim ist. Das Seniorenwohnheim in Mals gehört übrigens der Gemeinde. Hand in Hand mit der Umsetzung des ins Auge gefassten Projektes soll dem Martinsheim ein Oberflächennutzungsrecht eingeräumt werden.

Keine großen Gefahren

Einhellig genehmigt hat der Gemeinderat den Gefahren-
zonenplan, dessen Erstellung ca. 100.000 Euro gekostet hat. Maria Schmidt, Corrado Lucarelli und Dietmar Baldauf zeigten auf, wie die Gefahrensituation bezüglich Massenbewegungen, Wasser und Lawinen im Gemeindegebiet ausschaut. Mit Ausnahme mehrerer Gebäude in Rifair, die sich in einer roten Zone befinden und in Zukunft mit Schutzmaßnahmen abgesichert werden sollen, sowie von Plandaslarsch im Avingatal gibt es keine größeren Gefahrensituationen. Aufbauend auf den Gefahrenzonenplan sollen nun der Zivilschutzplan erstellt sowie die Lawinenkommission eingesetzt werden.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.