Versorgung im Krankenhaus ausgebaut
Publiziert in 35 / 2009 - Erschienen am 7. Oktober 2009
Meran/Schlanders – Wie schon 2008 traf sich auch heuer das Team um Bezirksdirektorin Irene Pechlaner mit den Vertretern der Bezirksgemeinschaft Vinschgau zur Besprechung des abgelaufenen Jahres. Vor allem die im Krankenhaus Schlanders angebotenen ambulanten Leistungen konnten trotz des annähernd gleich gebliebenen Personalstandes gesteigert werden, heißt es in einer Pressemitteilung. Möglich mache dies vor allem die intensive Zusammenarbeit mit dem Schwerpunktkrankenhaus Meran.
Neben den betriebswirtschaftlichen und buchhalterischen Eckdaten, die von den beiden Verantwortlichen Markus Marsoner und Luis Reiterer vorgestellt wurden, bestimmte vor allem eine Botschaft das Treffen: Die im Krankenhaus Schlanders angebotenen ambulanten Leistungen konnten trotz des annähernd gleich gebliebenen Personalstandes gesteigert werden. Eine engere Zusammenarbeit mit dem Schwerpunktkrankenhaus Meran ermöglicht es, rund um die Uhr vernetzt zu arbeiten. So konnten z.B. fast alle Facharztleistungen im letzten Jahr deutlich gesteigert werden. Insgesamt wurden 2008 rund 113.000 fachärztliche ambulante Leistungen (2007: rund 111.000) erbracht. Besonders signifikant war der Anstieg in den Bereichen Urologie (+85%), Dermatologie (+8%) und Orthopädie. Allein im Bereich der Urologie ist jetzt grundsätzlich zweimal wöchentlich ein Urologe in Schlanders anwesend. Auch die Anzahl der chirurgischen Eingriffe konnte gesteigert werden. 2007 gab es 1.814 Eingriffe, im Vorjahr 2.052.
Bezirkspräsident Johann Wallnöfer zeigte seine Genugtuung über die neuen Personalbesetzungen in den Bereichen Radiologie und Gynäkologie im Krankenhaus Schlanders. So ist seit kurzem der Schlanderser und bisher in Meran tätige Radiologe Martin Schaller zum neuen Verantwortlichen des Röntgendienstes nachgerückt. Schaller tritt die Nachfolge des ehemaligen Primars Willigis Götsch an und garantiert mit seinem Team einen kontinuierlichen Dienst rund um die Uhr, durch die Unterstützung der Radiologie am Krankenhaus Meran. Auch der Wettbewerb zur Nachfolge von Josef Pertoll, Primar der Gynäkologie, ist bereits durchgeführt worden.
Die 2008 eingeführten vier Beobachtungsbetten in den Bereichen Medizin, Chirurgie, Pädiatrie und Gynäkologie ermöglichten es, kritische Patientinnen und Patienten, die jedoch nicht unbedingt eines stationären Aufenthaltes bedürfen, zu überwachen. Für maximal 24 Stunden werden diese im Krankenhaus beobachtet und engmaschig überwacht. Diese Form wurde bereits für 319 Patientinnen und Patienten genutzt, wovon rund 80 % von diesen das Krankenhaus nach Ablauf dieser Frist wieder verlassen konnten. Irene Pechlaner: „Diese Form der Beobachtungsbetten entlastet die Abteilungen, die so genannten ordentlichen Aufnahmen konnten deshalb reduziert werden. Hatten wir 2007 noch 4.656 Aufnahmen, so waren es 2008 nur mehr 4.601, trotz des gesteigerten Angebots an Leistungen und Operationen.“ In diesem Zusammenhang ist auch das vermehrt genutzte Angebot an tagesklinischen Leistungen zu nennen: Diese stiegen von 840 auf 886 im letzten Jahr an.
Auch die Sprengelangebote wurden weiter ausgebaut. So wurde z.B. 2008 eine eigene „Demenzambulanz“ im Sprengel Mals für Menschen mit dementiellen Problemen und für ihre Angehörigen eingerichtet. Spezielle Schulungen in diesem Bereich sorgen dafür, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fachkundig bei Problemen zur Seite stehen können.
„Besonders wichtig war uns der Ausbau der Hilfestellung für Menschen, die einen schwerkranken Angehörigen betreuen. Wir haben deshalb in allen sechs Sprengeln eine telefonische Rufbereitschaft rund um die Uhr für das Krankenpflegepersonal eingerichtet. Angehörige, die Palliativpatientinnen und –patienten betreuen, können bei Bedarf auf professionelle Hilfe zählen“, so die Bezirksdirektorin. Mehrkosten für die Betreuung vor allem älterer Menschen entstanden auch durch die Kostensteigerungen in den Altersheimen, die schwere Pflegefälle betreuen.
Wie in den meisten Betrieben, so waren auch im Gesundheitsbezirk Meran im Jahr 2008 die größten Kosten Personalkosten. „Rund 46 % unserer Ausgaben sind Personalkosten, 2008 waren es rund 124.000.000 Euro“, erklärte der Verwaltungskoordinator Bruno Barbieri. Eine Herausforderung für die Zukunft wird es sein, Fachärztinnen und -ärzte anzuwerben: „Wir bemühen uns sehr, alle ausgeschriebenen Facharztstellen zu besetzen, doch leider mangelt es in bestimmten Bereichen an Bewerberinnen und Bewerbern“, so die Bezirksdirektorin.
Am Treffen, das am 10. September 2009 stattfand, nahmen neben den Vertretern der Direktion des Gesundheitsbezirkes Meran der Präsident der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt, Ignaz Ladurner, die Generalsekretärin Petra Weiss sowie der Präsident der Bezirksgemeinschaft Vinschgau, Johann Wallnöfer, und der Generalsekretär Alfred Kaserer teil.