König Harald Gamper (freihändig) mit Gesinde: Walter Neumair, Patrick Wallnöfer, Stefan Platzer, Joachim Blaas und Marina Ilmer (von rechts).

Schwitzen, schnaufen und Gutes tun

Publiziert in 10 / 2012 - Erschienen am 14. März 2012
Naturns – Es war die Berglauf-Idee des Jahres. 154 nahmen an der schweißtreibenden Benefizveranstaltung teil und ermittelten das „1. Untersteller Königspaar“. Jeder konnte starten, wann er wollte, und zum Ziel kommen, wie er wollte. Niemand wusste, was am Ende rauskommen würde. Alle wussten aber, warum sie am Experiment teilnahmen und warum viele schon um 7.45 Uhr an der Talstation der Untersteller Seilbahn aufgeregt die Startnummern überzogen. Nach zehn Stunden wussten sie es noch genauer. Dann war‘s aber vorbei mit Lachen und lustig sein und mit gegenseitigem Hänseln, dann bestand das Leben plötzlich nur mehr aus drei Wünschen: rasten, die Beine hoch lagern, etwas Kühles trinken. Selbst der 1. Untersteller Bergkönig und die 1. Bergkönigin hatten keine anderen Bedürfnisse. Unvorstellbare 11 Mal hatte Harald Gamper aus Naturns, auch als „rasender Briefträger“ bekannt, die Strecke von der Talstation zur 750 Meter höher gelegenen Bergstation zurück gelegt, davon fünf Mal im Laufschritt. Acht Mal schaffte es Anna Pircher, die in der Gemeinde Latsch wohnt, aber ein Kind des Naturnser Sonnenberges ist. Den engeren Hofstaat bildeten Walter Neumair, Patrick Wallnöfer, Stefan Platzer und – zwei Minuten vor „Torschluss“ – auch Walter Gunsch mit je 10 und Hugo Christandl mit neun Aufstiegen. Hinter Königin Anna I. schafften Elisabeth Neumair aus Naturns und die Marathonläuferin Gerlinde Baldauf aus Glurns je sechs „Kirchweg-Touren“. Christine Gunsch und die Radspezialistin Marina Ilmer legten die Strecke vier Mal zurück. Bei aller Müdigkeit hatten aber alle 154 Teilnehmer, darunter fünf Kinder unter 10 Jahren mit zwei Anstiegen, ein gutes Gefühl. Sie hatten nicht nur eine ungewöhnliche, sportliche Herausforderung angenommen und dabei auf 1.606,5 Kilometern 344.250 Höhenmeter zurückgelegt, sondern für eine gute Tat gekämpft und geschwitzt. 2.350 Euro konnten Freddy und Deborah Wallnöfer und ihre berglaufbegeisterten Kollegen der Kinderkrebshilfe „Regenbogen“ übergeben. Seilbahnbetreiber Konrad Götsch war begeistert von der sorgfältigen Organisa­tion, hatte 600 Fahrten abgespult und den Organisatoren den Tageskartenpreis aller Teilnehmer spendiert. Das Weiße Kreuz Naturns hat auf ihren Spesenbeitrag verzichtet und zur Verfügung gestellt. Die Krönungsfeier endete mit dem blauen Kuchen für Harald und einem Rosa-Kuchen für Anna. Freddy Wallnöfer hätte gern alle 20 Naturnser Betriebe und alle freiwilligen Helfer aufgezählt und ihnen gedankt; es würde den Rahmen sprengen.
Günther Schöpf
Günther Schöpf

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