Kastelbell/Tschars: Wichtiger Sieg – auch für die Moral
Publiziert in 6 / 2006 - Erschienen am 22. März 2006
Seit dem 13. Spieltag (2:0 gegen Schabs) wartete der ASV Kastelbell/Tschars–Raiffeisen auf einen Sieg. Nach vier auf einander folgenden Niederlagen (mit neun Gegentoren!) gab es gegen Vintl endlich den ersten vollen Erfolg in der Rückrunde. Es war ein äußerst wichtiger Sieg im Kampf gegen den Abstieg und für das Selbstvertrauen. Für beide Mannschaften stand sehr viel auf dem Spiel, Kastelbell-Tschars nach diesem Spiel kann wieder hoffen, für Vintl dürfte der „Zug“ wohl endgültig abgefahren sein.
Zu Beginn des Spieles merkte man der Heimmannschaft die Niederlagenserie deutlich an. Die Spieler wirkten unsicher und nervös, dementsprechend konfus war auch ihr Spiel. Die Gäste hätten in den ersten 20 – 25 Minuten gut und gerne drei, vier Tore erzielen können, ja müssen. Dass es dann nur bei einem Treffer blieb (in der 13. Minute erzielte Gostner das 1:0) ist wohl auch dem Spielniveau der Gästemannschaft zuzuschreiben, umsonst stehen sie nicht am Tabellenende. Vor und beim Gegentor sah die Abwehr der Hausherren sehr schlecht aus, es war fast peinlich, wie die Gäste durch die Abwehrreihen „spazierten“. Es dauerte bis zur 25. Minute, ehe die Heimmannschaft mit einem Schüsschen auf das gegnerische Tor ein kleines Lebenszeichen gab. Der Ausgleich für Kastelbell-Tschars durch Ewald Kiem in der 33. Minute brachte dann sozusagen die Wende.
In der zweiten Halbzeit übernahm die Heimmannschaft mehr und mehr die Initiative. Die anfangs mit einem klassischen Libero operierende Abwehr wurde wieder umgestellt und stand in der Folge etwas sicherer. Wie schon im letzten Spiel gegen Obermais zeigten auch die Mittelfeldakteure Kuppelwieser und Gurschler eine ansprechende Leistung. Noch wichtiger und erfreulicher war, dass auch die Stürmer endlich wieder treffen. Nach einer sehenswerten Stafette erzielte Lukas Schuler in der 53’ das immens wichtige 2:1. Anstatt nun mit weiteren Angriffen eine eventuelle Entscheidung herbeizuführen, zog sich die Heimmannschaft immer mehr in die eigene Hälfte zurück. In der letzten Viertelstunde merkte man den Hausherren auch die Strapazen aus dem Mittwochspiel in Meran deutlich an. Mit etwas Glück überstand Kastelbell-Tschars die Drang- und Sturmphase der Gäste ohne Gegentor. In der Folge verabsäumte es Kuppelwieser & Co. die sich bietende Freiräume für gezielte Konterangriffe zu nutzen, mit überhasteten und fehlerhaften Spielzügen und daraus resultierenden Ballverlusten machten sie sich das Leben selbst schwer.
In der Nachspielzeit erzielte Thomas Rainer den wohl auch für ihn (nach langer Torflaute) „erlösenden“ dritten Treffer.

Oskar Telfser