Brunch und Vortrag
Schlanders - Der Einladung der Krebshilfe Vinschgau zur Veranstaltung „Lass es dir gut gehen“ folgten über 70 Personen. Sie trafen sich beim Rosenwirt in Schlanders zu einem köstlich zubereiteten, gemütlichen Brunch und zum anschließenden Vortrag vom Gynäkologen Heinrich Stecher zum Thema „Frauengesundheit“. Esther Strobl, Vizepräsidentin der Krebshilfe Vinschgau freute sich über das große Interesse und für die Bereitschaft des Frauenarztes Heinrich Stecher, den Vortrag kostenlos zu halten. Sie dankte vor allem Agnes Wielander vom Hotel Zur Goldenen Rose für die Möglichkeit, die Veranstaltung in diesem Rahmen durchzuführen und das Frühstück zu einem Spezialpreis anzubieten. Die Differenz ging in den Spendentopf der Krebshilfe. Heinrich Stecher hatte seinem Vortrag den Titel „Vorbeugen und Früherkennen – Schenken Sie sich mehr Gesundheit!“ gegeben. „Eine gesunde Lebensweise ist die beste Möglichkeit, Krebs und auch anderen Krankheiten vorzubeugen. Die beste Prävention ist Nichtrauchen, regelmäßige körperliche Bewegung, gesunde Ernährung, wenig Alkohol und der vorsichtige Umgang mit der UV- Strahlung“, so Heinrich Stecher. „Je früher eine Krebskrankheit entdeckt und behandelt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Dafür gibt es effiziente Früherkennungsmethoden“. Hautkrebs, Brustkrebs, Muttermundhalskrebs, Lungenkrebs, Prostatakrebs und Darmkrebs sind die am häufigsten vorkommenden Krebsarten in Südtirol. Menschen, die besonders gefährdet sind, an Hautkrebs zu erkranken, hatten in Kindheit und Jugend starke Sonnenbrände, gehen regelmäßig ins Solarium, haben viele Pigmentflecke, ein geschwächtes Immunsystem oder Hautkrebs in der Familie. „Südtirol hat die höchste Hautkrebsquote Europas“, sagte der Referent, wobei natürlich die Sonnenlage, die Höhenlage des Landes und das Freizeitverhalten eine Rolle spielen. Hoher Sonnenschutz, Sonnenbrille und Kopfbedeckung seien wichtig, ebenso die Selbstbeobachtung von Muttermalen und die regelmäßige Hautarztvisite. Je älter Menschen werden, desto häufiger erkranken sie an Darmkrebs. Männer sind statistisch gesehen häufiger von Darmkrebs betroffen als Frauen. Risikofaktoren dafür sind Rauchen, regelmäßiger Alkoholkonsum, Übergewicht, fehlende Bewegung und falsche Ernährung, Polypen oder erbliche Veranlagung. Fast jeder Darmkrebs entsteht aus gutartigen Vorformen; werden diese bei einer Darmspiegelung entdeckt, lassen sie sich endoskopisch meist rechtzeitig entfernen. Vorbeugend sollte das Dickdarmscreening genutzt werden, zu dem alle ab 50-jährigen eingeladen werden. Unter den häufigsten Krebs Erkrankungen von Frauen weltweit steht Gebärmutterhalskrebs. Die Ursachen von Gebärmutterhalskrebs sind gut erforscht und die Wissenschaft weiß sehr genau, was die Voraussetzungen eine Ansteckung sind, denn der ursprüngliche Auslöser dafür ist Geschlechtsverkehr. Der Pap-Test ist eine zytologische Untersuchung, die Vorstufen oder das Vorhandensein eines Gebärmutterhalskrebses frühzeitig erkennen kann. Jede 8. bis 9. Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Die meisten sind dabei älter als 50 Jahre. Insgesamt ist Brustkrebs bei Frauen die häufigste Tumorerkrankung. Die Selbstuntersuchung kann helfen, Veränderungen der Brust wahrzunehmen. Wichtig sei auch die Wahrnehmung des vom Land Südtirol angebotenen Mammographie Screening Programms alle zwei Jahre. Prostatakrebs wird bei Männern meist im fortgeschrittenen Alter gefunden. Prostatakrebs verursacht im frühen Stadium keine Beschwerden. Deswegen sind Früherkennungsuntersuchungen der Prostata von größter Wichtigkeit. Männer ab 45 Jahren sollten sie einmal jährlich in Anspruch nehmen. Lungenkrebs ist eine sehr häufige Krebserkrankung, die sich allerdings erst vergleichsweise spät durch Beschwerden bemerkbar macht. Vor allem Menschen, die ein hohes Risiko für Lungenkrebs haben, sollten daher wichtige Warnzeichen kennen und bei anhaltenden Beschwerden zum Arzt gehen. Trotz der bedrückenden Aussagen ermunterte Heinrich Stecher die anwesenden Gäste zu einem gesunden Lebensstil mit Sport, Bewegung, sozialen Kontakten, ausreichend Schlaf, einer ausgewogenen Ernährung und die Nutzung aller angebotenen Vorsorgemaßnahmen.