Zufrieden mit dem Gemeinde-Haushalt: BM Zeno Christanell.
Gemeindesekretärin Katja Götsch.

„In ruhigen Gewässern unterwegs“ 

Haushalt in Naturns unter Dach und Fach. Gemeinde baut weiter Schulden ab. 

Publiziert in 1 / 2025 - Erschienen am 14. Januar 2025

Naturns - „Der Haushaltsvoranschlag weist wiederum eine Reihe von positiven Ansätzen auf. Es ist der Gemeinde auch weiterhin möglich, ein vielfältiges Angebot im kulturellen, sportlichen und sozialen Bereich zu unterstützen“, so das Fazit der überparteilichen Naturnser Haushaltskommission, der Andreas Pircher (SVP), Evi Prader (Zukunft Naturns) und Natascha Santer Zöschg (STF) angehörten. Naturns sei weiterhin ein wirtschaftsstarkes Dorf, „in dem die Unternehmen sehr wohlwollende Rahmenbedingungen vorfinden und vor allem bei speziellen Tätigkeiten direkt und indirekt gefördert werden“, heißt es im Bericht der Kommission. Die fortlaufenden Investitionen steigern demnach zusehends die Attraktivität der Gemeinde, was sich in der Nachfrage an Wohnraum und den Zuwanderungszahlen widerspiegle. Mit diesen positiven Rahmenbedingungen wurde der Haushalt für 2025, der rund 15,4 Millionen Euro ausmacht, bei der letzten Gemeinderatssitzung des vergangenen Jahres im Dezember genehmigt. 

1,3 Millionen für Investitionen 

„Der Vorschlag ist meines Erachtens wieder sehr ausgewogen. Unsere Gemeinde ist in ruhigen Gewässern unterwegs“, so Bürgermeister Zeno Christanell. Die Verschuldungssituation entspanne sich nachweislich. Die Verschuldung der Gemeinde Naturns lag am 1. Jänner 2024 bei über 2,1 Millionen Euro, am 1. Jänner 2025 bei 1,5 Millionen und Ende des Jahres sollen es nur noch etwas mehr als 1,1 Millionen sein. Der Haushalt sei erstmals auch ohne die Erschließungsgebühren und Baukostenabgabe – die immerhin rund 250.000 Euro betragen – ausgeglichen. Die gewissenhafte Politik der vergangenen Jahre trage weiter Früchte. 1,3 Millionen Euro sind im neuen Haushalt 2025 für Investitionen vorgesehen. Einiges werde für die Instandhaltung getan. Rund 200.000 Euro fließen in den Bereich Mobilität, ein großer Teil davon in Asphaltierungsarbeiten und Sanierungen der Straßen. Weitere Gelder stehen unter anderem für die öffentliche Beleuchtung und die Instandhaltung von Wasser- und Abwasserleitungen zur Verfügung. Auch für die Rettungsorganisationen sind Investitionen vorgesehen, u.a. erhält die Freiwillige Feuerwehr Naturns neue Schutzanzüge für 70.000 Euro, zudem ein besseres Schließsystem für die Halle, was mit 10.000 Euro zu Buche schlägt. Generell könne man den Vereinen in der Gemeinde weiterhin wieder kräftig unter die Arme greifen. „Außergewöhnliche Sachen sind vorerst in diesem Jahr aber keine vorgesehen“, so der Bürgermeister. Die großen Investitionen würden vor allem deshalb fehlen, „weil wir mit dem ordentlichen Haushalt erst mal schauen wollen, alles gut in Schuss zu halten“, erklärte Christanell. Die großen Brocken beim Zivilschutz, unter anderem die Verbauungen in Staben, Kompatsch und beim Weintal, werden mit Bilanzänderungen vorgesehen, sobald ab Jänner die Umweltgelder da sind. Der Recyclinghof ist im Mehrjahreshaushalt 2026 eingeplant – außer es gelingt der Gemeinde noch großzügige Landesförderungen zu erhalten. Die Haushaltskommission forderte dazu auf, in die Videoüberwachung zu investieren, die Sicherheit sei der Bevölkerung ein großes Anliegen. Die Geldmittel dafür stehen bereits zur Verfügung. Die Ausschreibung wird über die Bezirksgemeinschaft Vinschgau abgewickelt.

„Bieten vieles an“ 

Einen großen Teil des Haushalts – und zwar 2,9 Millionen Euro – machen die Personalkosten aus. „Wir sind eine Gemeinde, die viele Dienste anbietet“, erklärte Gemeindesekretärin Katja Götsch. Groß sind demnach auch die Ausgaben für Dienstleistungen wie Müllentsorgung, Abwasser und Trinkwasser. Auch Führungsbeiträge für die Kultur & Freizeit GmbH (400.000 Euro), die unter anderem die Erlebnistherme verwaltet, für die Sportanlagen (85.000 Euro) sowie Tarifbeteiligungen am Altersheim (125.000 Euro) sowie dem Kindergarten mitsamt Schulausspeisung (615.000 Euro) sind im Haushalt vorgesehen. Die Tarife müssen nur beim Trinkwasser und beim Friedhof an die Inflation angepasst werden. Die Gebühren für Müll, Abwasser, Kindergarten und Kindertagesstätte bleiben indes unverändert. Die Einrichtungen der Gemeinde sollen sich alle leisten können. „Das sind soziale Maßnahmen, um eine attraktive Gemeinde für alle zu sein“, so Bürgermeister Zeno Christanell. 

Michael Andres
Michael Andres
Vinschger Sonderausgabe

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