45 Jahre Engagement und Gemeinschaft
Die Bäuerinnen-Ortsgruppe Kortsch feierte kürzlich ihr 45-jähriges Bestehen und ehrte Gründungsmitglieder und ehemalige Ortsbäuerinnen.
Kortsch - Am 26. November 1980 bewiesen die Bäuerinnen Margareth Wellenzohn, Cilli Reich, Marianne Pedroß, Emma Reich und Martina Thomann auf Initiative der Bauernjugend großen Mut und Offenheit und gründeten in einer Vollversammlung die Bäuerinnen-Ortsgruppe Kortsch. „Wir wollten die Frauen aktiv an verschiedenen Veranstaltungen und Kursen teilnehmen lassen“, sagte Cilli Reich, die gemeinsam mit Emma Reich an der 45-Jahr-Feier der Ortsgruppe im Haus der Dorfgemeinschaft von Kortsch teilnahm. Engagiert organisierte die frisch gegründete Kortscher Bäuerinnenortsgruppe unter der Ortsbäuerin Greti Wellenzohn einen Handmähwettbewerb, einen Ausflug nach München zur Bundesgartenschau und die Primizfeier für Pater Oswald Holzer. „Zudem wollten wir immer in Not geratenen Menschen helfen sowie die Traditionen und die Geselligkeit pflegen“, sagte Cilli Reich.
160 eingeschriebene Mitglieder
Zu Beginn der Jubiläumsfeier Mitte Jänner konnte Ortsbäuerin Michaela Gasperi Wellenzohn gemeinsam mit ihrem Ausschuss über 85 Gäste begrüßen, darunter sehr viele aktive und fördernde Mitglieder und einige Ehrengäste. „Der heutige Tag ist ein Anlass, allen Gründungsmitgliedern, den ehemaligen Ortsbäuerinnen und ihren Ortsbäuerinnenräten Danke zu sagen für ihre geleistete ehrenamtliche Arbeit, für ihr Engagement, für den Samen, den sie gesät haben. Ohne sie hätten wir heute nicht 160 eingeschriebene Mitglieder“, freute sich die Ortsbäuerin. Im Kassabericht und besonders im Tätigkeitsbericht zeigte sich die rege Aktivität der Ortsgruppe: Frühlingsfahrten und Städtereise, Teilnahme an Winter- und Sommerwanderungen des Bezirks, Trachtennähkurs und Wildkräuterwanderung, Krapfenbacken und Törggelen, Service und Küchendienste für andere Vereine, Teilnahme an der Johannesprozession und Schmücken der Statuen, Teilnahme am Landesbäuerinnentag, Onlinekurse, Vorträge, Schulungen usw.
Frauen für Führungsaufgaben stärken
Sechs ehemalige Ortsbäuerinnen wurden für ihr ehrenamtliches Engagement geehrt. In kurzen Rückblicken erinnerten sie sich lebendig an ihre aktive Zeit als Ortsbäuerin. „Uns war es immer wichtig, die kulturellen und bäuerlichen Werte weiterzutragen, aber auch die Frauen zu stärken, damit sie Führungsaufgaben übernehmen. Wir haben Vorträge mit namhaften Referenten organisiert und uns für ein lebenswertes Dorf eingesetzt“, erzählte Monika Telser. Filomena Thoman war zu Beginn der 90er Jahre der Erhalt der damals gefährdeten Haushaltungsschule ein großes Anliegen. Ingeborg Dietl zeigte sich besonders erfreut darüber, dass die große Mutter Gottes bei den Prozessionen wieder mitgetragen und immer schön geschmückt werde. Auch Rosl Lechthaler und Astrid Trafoier erinnerten sich wohlwollend an ihre Zeit als Ortsbäuerinnen. Thea Schwalt dankte den Mädchen der Bauernjugend, dass sie mit ihren neuen Trachten fleißig an den Prozessionen teilnehmen. Ihre Amtszeit sei von der Pandemie geprägt gewesen und die Verbandsarbeit in Online-Sitzungen und –schulungen oft sehr schwierig gewesen. Umso erfreulicher seien nun wieder die vielen Aktivitäten und Veranstaltungen.
Spende an den BNF
Seit 35 Jahren unterstützt der Bäuerliche Notstandsfond unverschuldet in Not geratene Menschen. Gerda Hanni, seit vielen Jahren die Vertretung des Vinschgaus im BNF, berichtete von den vielen Hilfestellungen des BNF für die Betroffenen: Projekt „Zukunft schenken“, Krisen- und Trauerbegleitung, Verleih von Holzblockhäusern und Wohncontainern, Finanzierungs- und Betriebsberatung, Förderprojekt Ethical Banking, Projekt „Lebendig trauern“ und Unterstützung des banco alimentare, also der Südtiroler Tafeln. Die Ortsgruppe Kortsch konnte Gerda Hanni einen Spendenscheck von 1000 Euro überreichen.
Hand in Hand für gemeinsame Ziele
Margit Gasser, die Landesbäuerinstellvertreterin gratulierte den Frauen, die „den Stein ins Rollen gebracht haben“, denn ohne sie stünde die Ortsgruppe Kortsch heute nicht so stark und gut aufgestellt da. Sie beschwor die Ortsbäuerinnenratsmitglieder weiterhin auf Zusammenhalt und Motivation. „Habt Mut auch zur Kandidatur bei der bevorstehenden Gemeinderatswahl!“, rief sie den anwesenden Frauen zu. Bezirksbäuerin Elisabeth Tappeiner forderte die Bäuerinnen auf, gemeinsam in die Zukunft zu schauen und sich Hand in Hand für die Frauen im ländlichen Raum und deren Ziele einzusetzen. „Mit Ideen, Wissen und viel Herzblut habt ihr euch in den 45 Jahren gestärkt und viele Herausforderungen gemeinsam gemeistert“, betonte die Bezirksbäuerin. „Menschen im Ehrenamt haben nicht immer mehr Zeit, aber vor allem mehr Herz“, zitierte sie einen für sie bedeutsamen Spruch.
Grußworte der Ehrengäste
Die Ortsbäuerin freute sich, dass viele Ehrengäste zur Jubiläumsfeier gekommen waren. So konnte sie den SBB-Ortsobmann Martin Rechenmacher, die Vertreter der Bauernjugend Alexandra Dietl und Clemens Thomann, Heinrich Lechthaler, Paula Alber und Adi Staffler von der Seniorenvereinigung, die Ortsbäuerinnen von Göflan, Romina Nischler und von Schlanders, Jutta Mair, Andreas Paulmichl, Schulleiter der Fachschule Kortsch, Elisabeth Pilser, Obfrau der Kortscher Musi, Elisabeth Gruber, Vorsitzende der Kath. Frauenbewegung, Hannes Spögler, Präsident des Pfarrgemeinderates Kortsch, Tamara Oberhofer vom Kath. Familienverband, Fraktionsvorsteher Martin Raich, Thomas Oberegelsbacher, Referent der Gemeinde Schlanders, Christa Schwalt als Vertretung der Raika Schlanders sowie Martin Greiss, Kommandant der FF Kortsch begrüßen. In wertschätzenden Grußworten überbrachten einige von ihnen ihre Glückwünsche zum 45-jährigen Bestehen der Ortsgruppe Kortsch und sicherten auch weiterhin eine gute, fruchtbringende Zusammenarbeit zu. Zum Abschluss des Jubiläumsfestes gab es besondere Köstlichkeiten der Brotzeit-Bäuerin Monika Schwemmbacher, serviert von einem kleinen Team der 4. Klasse der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung Kortsch.