Getränkehändler mit Steckenpferd Südtirol
Publiziert in 20 / 2006 - Erschienen am 27. September 2006
Latsch–Bad Salzuflen (D) - Es ist nicht erstaunlich, dass ein bundesdeutscher Gast im Urlaubsort seinen Geburtstag feiert. Erstaunlicher ist schon, wenn dieser Gast bereits die 80 überschritten hat und nun seinen PKW samt Anhänger, bepackt mit Schnaps aus Lana, Speck aus Plaus, Brot aus Latsch, Erdbeeren aus Martell und Käse aus Burgeis bis in den Norden von Nordrhein-Westfalen fahren will. „Immer gut in der Zeit“ lautet der Leib- und Magenspruch des tatendurstigen Südtirol-Fan Ernst Sturhan, der in seiner Heimatstadt Bad Salzuflen im Landkreis Lippe schon eine Reiseleiter-Legende ist, der inzwischen 13 Mal zwischen 70 und 90 Personen nach Südtirol gebracht hat. Im Zweijahresrhythmus, einmal zur Blüte im Frühjahr und einmal zum Wandern und Törggelen im Herbst, ist der umtriebige Getränkehändler, leidenschaftliche Skifahrer und versierte Südtirol-Kenner in Busgeschwindigkeit drei Mal die Route nach Latsch, drei Mal die nach Burgeis, vier Mal die Anfahrt nach Meransen und zwei Mal nach Klobenstein abgefahren und hat akribisch Zeitpläne zusammen gestellt, Haltstellen aufgelistet und Interessantes in Form von Quiz-Fragen verarbeitet. Und er war tatsächlich seit 20 Jahren immer gut in der Zeit und mit seiner Trillerpfeife im Mund ein geschätzter Südtirol-Führer, wie es der Protest seiner zahlreichen Fans heuer bewies, die vom 80-Jährigen auch heuer wieder eine Südtirolfahrt einforderten; sie ging zur Apfelblüte nach Latsch. Die schlechten Straßenverhältnisse, die Freundlichkeit der Familie Klara und Franz Mantinger, das Omelett und der Rotwein zu später Tageszeit im Sattlerenglhof seien Schuld gewesen, dass sich so eine enge Verbindung in den Vinschgau und speziell nach Latsch ergeben habe, berichtete Ernst Sturhan, Major der Schützengesellschaft Bad Salzuflen von 1567 e.V.. (s)