Pressekonferenz im Stadel (im Gegenuhrzeigersinn): Mauro Franceschi, Roland Angerer, Peter Grutsch, Franz Braun, Volker Klotz, Manfred Schweigkofler, Daria Habicher, Franz Heinisch, Urban Rinner, Clara Mayr und Maria Herzl.
Auf denen von Verena Wopfner servierten Häppchen befand sich nichts, was nicht in Stilfs gewachsen, zubereitet oder veredelt wurde.

Steiles Festival im steilen „Stilz“

Die erste Auflage des „StilZ Festivals“ befasst sich mit dem Thema „Erbe“. Dreitagesprogramm mit Musik, Theater, Kunst und vielem mehr.

Publiziert in 12 / 2024 - Erschienen am 2. Juli 2024

Stilfs - Die Stilfserinnen und Stilfser nennen ihr Dorf nicht Stilfs, sondern „Stilz“. Das „Z“ in der Bezeichnung „StilZ Festival“, das vom 26. bis zum 28. Juli seine erste Auflage erlebt, kommt daher nicht von ungefähr. „Es ist kein Event, sondern ein kulturelles Festival, bei dem das Dorf zur Bühne und zum ersten Hauptdarsteller wird. Die zweiten Hauptdarsteller sind die Leute selbst, die in Stilz leben oder für das Festival in ihren Heimatort zurückkommen“, sagte der Festival-Kurator Manfred Schweigkofler, als er das „StilZ Festival“ am 12. Juni zusammen mit Mitgliedern der Festival-Arbeitsgruppe in einem Stadel im Karmatschweg im Altdorf vorstellte. Bürgermeister Franz Heinisch freute sich, dass nach der ersten Auflage des Streumarktes im Vorjahr und der ebenfalls erstmaligen Ausgabe der Tagung zum Thema „Gesunde Lebensräume“ im April 2024 nun mit dem „StilZ Festival“ die dritte große kulturelle Veranstaltung im Rahmen des PNRR-Projektes organisiert und finanziert werden konnte. Er dankte dem Festival-Kurator, der PNRR-Unterstützungsgruppe um Daria Habicher, Verena Wopfner und Roland Angerer sowie allen beteiligten Stilfserinnen und Stilfsern.

An bisherige Festivaltradition anknüpfen

Neben Investitionen in den Bereichen Wohnen und Infrastrukturen, Landschaft und Landwirtschaft sowie Handwerk und Tourismus wird mit einem Teil der rund 20 Millionen Euro, die aus dem „Nationalen Plan für Aufbau und Resilienz“ (PNRR) in das Dorf Stilfs fließen, auch der Bereich Kultur gefördert. „Die Kultur ist das ‚Bindemittel’ und eine tragende Maßnahme der Initiativen und Vorhaben, die gefördert werden“, sagte Volker Klotz, der Direktor der Landesabteilung Deutsche Kultur. Die Kultur trage dazu bei, historische Ortskerne zu beleben und für Jung und Alt lebenswert zu machen. Laut Daria Habicher, der Koordinatorin des PNRR-Projektes „Stilfs - Resilienz erzählen“, kann Stilfs bereits auf eine langjährige Festivalerfahrung zurückblicken. Aufbauend darauf werde nun versucht, gemeinsam mit kreativen Köpfen aus der Bevölkerung ein „kleines, feines, aber ganz besonderes Festival, das zu Stilfs passt“, anzubieten und damit an die bisherige Festivalgeschichte anzuknüpfen.

Thema „Erbe“ zum Auftakt

Schauplätze der heurigen ersten Auflage des dreitägigen Kulturfestivals sind Plätze, Gassen und typische Orte im Altdorf. Heuer geht es um das Thema „Erbe“ und die Frage „Woher kommen wir?“ Inhaltlich wird zum Beispiel der Dorfbrand von 1862 behandelt und zwar mit dem Theaterstück „Stilz brennt!“, welches die Theatergruppe „s‘ Lorgagassl“ unter der Regie von Franz Braun uraufführt. Weitere Themen sind die „Korrnr“, die „Schwabenkinder“ und die „Schmuggler“. Stilfs wird sich sozusagen drei Tage lang selbst erzählen, mit Musik, Theater und Erzählungen an eigenen Ecken. Das musikalische Angebot reicht von Auftritten von „Flouraschworz“, Ernst Thoma („Korrnrliadr“) und Frederick Helmuth Pinggera bis hin zur Uraufführung der Auftragskomposition „Stilz“ des Gitarristen und Komponisten Mauro Franceschi. Auftreten werden u.a. auch das „Wolfgang Paulmichl Trio“, die Stilfser Männersinggruppe und der Kirchenchor Fulpmes-Telfes mit dem „Requiem in f“ von Herbert Paulmichl.

Auch Bodypainter Johannes Stötter kommt

Die Tänzerin Valentina Versino wird in ihrer Darbietung die Schicksale der Schwabendkinder thematisieren und der bekannte Bodypainter Johannes Stötter wird vor den Augen des Publikums eine Figur, die sich in einem Stapel aus Fichten- und Lärchenholz befindet, in ein Gesamtgemälde verwandeln. Auch auf Filme des Dorfchronisten Peter Grutsch und anderen Filmemachern darf man sich freuen, auf Videokunst, Projektionen, Installationen, Performances im Pfeiferhaus und im Haus 16a, Lesungen, Kulturwanderungen, Erzählungen von Stilfserinnen und Stilfser und vieles mehr. Gegen den Hunger und Durst gibt es kulinarische Spezialitäten aus der Region. Das Festival wird am Freitag, 26. Juli um 19 Uhr im Dorfteil „Oberpatzleida“ eröffnet. Nach der Frage „Woher kommen wir?“ beim heurigen Festival wird man sich 2025 fragen: „Wer sind wir?“ Antworten auf die Frage „Wo wollen wir hin?“ sollen beim Festival 2026 gegeben werden. Sepp

Josef Laner
Josef Laner

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