Juvi: Die Welt hinter dem Spiegel

Juvi: Die Welt hinter dem Spiegel

Publiziert in 16 / 2024 - Erschienen am 10. September 2024

Schlanders - Ein Riss in der Luft hat sich Ende September 2024 in Schlanders aufgetan, aus dem zwei Welten entstanden sind und der die Protagonisten in die Zukunft, in das Jahr 2030, katapultiert hat. Soweit der Tatbestand der neuesten Produktion vom Jugendtheater Vinschgau (Juvi), das Theaterstück „Déjà-vu – Der Riss zwischen den Welten“ aus der Feder von Matthias Gabl aus Tschars, welches derzeit im Kulturhaus von Schlanders aufgeführt wird. Zum Inhalt: Die führende Déjá vu-Wissenschaftlerin Agnes ist seit fünf Jahren verschwunden. Luca, ihr Sohn, begibt sich gemeinsam mit seinem Freund Frederick auf die Suche nach seiner Mutter, und beide geraten in eine andere Welt, in die Welt hinter dem Spiegel. Sie erleben Erinnerungstäuschungen, sogenannte „Déjà vus“, und es ereignen sich mysteriöse Dinge. Seine Vorliebe für das, was in Zukunft passieren könnte sowie für die Gegenüberstellung der wirklichen Welt zu einer Welt hinter dem Spiegel konnte der junge Theatermacher Matthias Gabl voll in das Stück einfließen lassen. Daniel Trafoier, der künstlerische Leiter des Juvi, hat gut getan, dem jungen Regisseur einfach freie Hand zu lassen. Dieser hat gemeinsam mit den zehn Darstellerinnen und Darstellern ein spannendes, wenn auch ungewöhnliches Stück auf die Bühne gebracht.  Apropos Bühne: sparsam war der Einsatz von Requisiten und stark reduziert das Mobiliar; dafür war das Bühnenbild raffiniert konzipiert durch spiegelgleiche Wohnzimmer und versetzte Ebenen; sogar der Zuschauerraum wurde bespielt. Besonders effektvoll waren die Musik und das Farbenspiel im Hintergrund. Hervorzuheben ist die schauspielerische Leistung aller Darstellerinnen und Darsteller auf der Bühne! Sie erwiesen sich als sehr textsicher, agierten gewandt und authentisch. Besonders die Hauptdarsteller Luca und Frederick, gespielt von Theo Obwexer und Jakob Raich überzeugten mit flüssiger Sprache und natürlichem Spiel. Die beiden „Omis“, dargestellt von Miryam Bernhart und Giulia Nasti sorgten mit ihrer Situationskomik für Erheiterung und herzhafte Lacher, Lucas Pföstl und Tobias Pirhofer Walzl spielten zwei Schulfreunde und quirlige Sektenanhänger, Fabian Müller schlüpfte in die Rollen des sympathischen Lehrers und des Pressesprechers, Johanna Stricker und Irene Bernhart mimten mit viel Energie die Wissenschaftlerin Agnes in ihrer jeweiligen Welt. Eine starke Bühnenpräsenz zeigte Serafin Schaller als Gideon; besonders die Szene in der Psychiatrie ging unter die Haut. Kurzum: „Déjà vu“ ist ein sehenswertes Stück, das noch am Freitag, 13. und Samstag, 14. September, jeweils um 19.30 Uhr im Kulturhaus Karl Schönherr in Schlanders aufgeführt wird. Reservierungen unter 348 74 39 724 oder mein.juvi@gmail.com.

Ingeborg Rainalter Rechenmacher
Ingeborg Rainalter Rechenmacher

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