SVP-Wirtschaft im Austausch mit EU-Abgeordnetem Herbert Dorfmann: Globale Unsicherheiten und ihre Auswirkungen für Südtirols Wirtschaft
Die SVP-Wirtschaft auf Landesebene traf sich kürzlich mit dem Europaabgeordneten Herbert Dorfmann, um die aktuellen geopolitischen Herausforderungen und deren wirtschaftliche Auswirkungen auch auf Südtirol zu erörtern. Zentrale Themen waren die Folgen des Ukraine-Krieges, die steigenden Energie- und Rohstoffpreise sowie die zunehmenden handelspolitischen Spannungen zwischen der EU und den USA.
- EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann gab zunächst eine Übersicht zur aktuellen Situation der europäischen Wirtschaft und deren Wettbewerbsfähigkeit. Ende Jänner hat die Europäische Kommission diesbezüglich den “Kompass zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Europas“ für die nächsten fünf Jahren vorgestellt. Dorfmann betonte, dass Europa in einer Phase der wirtschaftlichen Unsicherheit stehe: „Die Kombination aus Inflation, gestörten Lieferketten und geopolitischer Unsicherheit macht es für Unternehmen schwer, zu planen. Die EU muss hier entschlossen gegensteuern und langfristige Strategien entwickeln. Die aktuelle schwierige Situation kann aber auch eine Chance für Europa sein, wenn sie zu einem stärkeren Zusammenhalt innerhalb Europas und zu mehr Unabhängigkeit führt. Die EU muss zudem ein verlässlicher Partner im weltpolitischen Geschehen bleiben und mit jenen zusammenarbeiten, die ebenfalls auf Stabilität und Frieden bauen.”
Ein weiteres wichtiges Thema waren die steigenden Handelskonflikte mit den USA, insbesondere drohende Zölle auf europäische Produkte. „Die USA setzen zunehmend auf Protektionismus. Die Europäische Union muss ausloten, welche Reaktionen möglich und zielführend sind und sich auf eine Strategie einigen. Südtirols exportorientierte Betriebe sind darauf angewiesen, dass die EU kluge Handelsabkommen abschließt und ihre Position auf den globalen Märkten stärkt. Wichtig ist sicherlich eine Fokussierung auf die europäischen Kernkompetenzen und die Förderung von Investitionen in europäische Schlüsselindustrien wie die Halbleiter-, Pharma- und Verteidigungsindustrie sowie in Schlüsseltechnologien betreffend Künstliche Intelligenz“, erklärte Dorfmann.
Die Mitglieder der SVP-Wirtschaft diskutierten zudem verschiedene Maßnahmen für Bürokratieabbau und wirtschaftsfreundlichere Rahmenbedingungen auf allen institutionellen Ebenen, um Unternehmen mehr Spielraum für Wachstum und Investitionen zu geben. „Die EU muss Rahmenbedingungen schaffen, die unseren Betrieben Wachstum ermöglichen – weniger Bürokratie, gezielte Förderungen, mehr Innovation und eine realistische Klimapolitik. In einem geopolitisch schwierigen Umfeld muss die EU aber auch standhaft und geeint sein. Mit Herbert Dormann haben wir einen kompetenten und verlässlichen Ansprechpartner auf europäischer Ebene, um die Interessen der Südtiroler Wirtschaft dort bestmöglich und aktiv einzubringen“, so der Vorsitzende der SVP-Wirtschaft Josef Tschöll.
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