Ohne Kinder keine Zukunft

Demographische Krise verschärft sich: Nur mehr 4.526 registrierte Geburten – Allianz für Familie fordert konkrete Lösungen

- Die neuen Zahlen des italienischen Statistikamts ISTAT sprechen eine deutliche Sprache: Italien, ebenso wie Südtirol, ist mit einem demografischen Rekordtief konfrontiert: 370.000 Babys kamen im vergangenen Jahr in Italien zur Welt, in Südtirol waren es 2024 nur mehr 4.526 Geburten. Italienweit entspricht das einem Rückgang von 2,6 Prozent im Vergleich zu 2023. Für die Allianz für Familie sind diese Zahlen ein alarmierendes Signal. „Die demographische Entwicklung ist längst keine abstrakte Zukunftsfrage mehr – sie betrifft uns heute“, erklärt Christa Ladurner, Soziologin im Forum Prävention. „Wenn wir jetzt nicht handeln und der Familienpolitik endlich einen höheren Stellenwert geben, stellen wir die nachkommende Generation vor massive gesellschaftliche und wirtschaftliche Herausforderungen, die uns auch aktuell schon betreffen: Überalterung, einbrechende Sozialsysteme, Fachkräftemangel.“ Zwar liegt Südtirol mit 1,51 Kinder pro Frau im nationalen Vergleich (1,18 Kinder pro Frau) weiterhin an der Spitze, was die Geburtenrate betrifft – doch dieser Vorsprung schmilzt dahin. Der Rückgang ist auch hierzulande deutlich: Bereits 2022 wurden weniger als 5.000 Geburten verzeichnet, 2023 waren es 4.690 und 2024 sank die Zahl schließlich auf 4.526. Es wäre also ein gefährlicher Trugschluss, sich auf diesem kleinen Vorsprung auszuruhen. Auch in Südtirol braucht es mehr als nur symbolische Maßnahmen – es braucht eine echte Trendwende in puncto Familienpolitik. Die ISTAT-Zahlen verdeutlichen, dass die Politik es versäumt hat, die richtigen Rahmenbedingungen für Familien zu schaffen. Es fehlt nach wie vor an wichtigen Maßnahmen für Familien: Es mangelt an bezahlbarem Wohnraum, flexiblen Arbeitsmodellen und ausreichender Kinderbetreuung. Diese Defizite führen dazu, dass viele Paare sich gegen Kinder entscheiden oder erst spät zur Elternschaft entschließen. Für eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind konsistente Investitionen in Bildung und Betreuung notwendig. Es braucht leistbare Sommerangebote und frühkindliche Betreuungsmöglichkeiten mit garantierten Plätzen. Ebenso entscheidend ist es, die Elternzeiten auszubauen und besser zu bezahlen. Es ist Zeit zu handeln.

Pressekontakt:Christa Ladurner: +39 335 707 42 22

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