Zehn Jahre archeoParc im Schnalstal
Publiziert in 12 / 2012 - Erschienen am 28. März 2012
Unser Frau - Rund 300.000 Besucher haben in den vergangenen zehn Jahren den archeoParc, der genau zum zehnjährigen Fundjubiläum des Ötzi im Jahre 2001 eröffnet worden war, kennengelernt.
In einer vom üblichen Ritus abweichenden Form haben die Direktorin Johanna Niederkofler und ihr Team eine einfallsreiche Feier veranstaltet. So konnte Alexander Rainer, der Präsident des Museumsvereins, eine Reihe prominenter Gäste begrüßen, darunter die Landtagsabgeordneten Sepp Noggler und Arnold Schuler, den Meraner Bürgermeister Günther Januth, den Schnalser Bürgermeister Karl Josef Rainer und den Altbürgermeister Hubert Variola. Alexander Rainer bezeichnete den archeoParc als „Ort der Entschleunigung“, was unserer Zeit besonders not tue. Kabarettistisch eingeführt und abgeschlossen hat in gewohnt spritziger Manier Dietmar Prantl mit dem Hinweis, dass in Bozen nur die Leiche Ötzi´s liege, während er hier in Schnals wieder zum Leben erweckt werde.
Erinnert wurde auch daran, dass das im Geiste von Silvia Renhart und von Architekt Erich Erlacher erbaute Museumsgebäude mit seinen hautnahen Präsentationen und seinen aktiven Gestaltungsmöglichkeiten vielen Schülerinnen und Schülern aus dem ganzen Land faszinierende Erlebnisse mit der Geschichte der Steinzeit ermöglicht hat, wie Sigrid Edler, Mutter und Lehrerin aus Taisten im Pustertal, glaubwürdig belegen konnte. Nach einem Ausflug in die Wissenschaft der Archäologie durch Linda Hurcombe von der Universität Exeter in Großbritannien, überbrachte Landtagsabgeordneter Arnold Schuler die Grüße der Landesregierung. Ötzi sei der weltweit bekannteste Südtiroler, der wohl nur in Südtirol selbst von einem noch bekannteren überflügelt werde und der archeoParc sei nicht nur ein Blick in die Vergangenheit, sondern möglicherweise auch in die Zukunft, wenn es in Italien so weitergehe. Bürgermeister Karl Josef Rainer betonte, dass das Erlebnismuseum auch ein bedeutender sozioökonomischer Faktor für Schnals darstelle. Der Platz mit dem Blick zum Hauslabjoch, der Fundstelle des Ötzi sei gut gewählt worden. Die Vizepräsidentin des Museumsvereins, Evi Weithaler, kündigte die Notwendigkeit des weiteren Ausbaus des Freigeländes und der Einarbeitung der neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Museumsgestaltung an, wofür weitere geistige und finanzielle Unterstützung auch durch die bisherigen Sponsoren, denen mehrfach und ausgiebig für das Geleistete gedankt wurde, notwendig sei. Für den besonderen Einsatz für den archeoParc mit einem Diplom ausgezeichnet wurden Hubert Variola, Richard Spechtenhauser, Karl Laterner und der allzeit unermüdliche Silvano Pergher.
Stimmungsvolle Musik von Helga Plankensteiner und Michael Lösch begleitete die eindrucksvolle Feier, die mit Schnalser Köstlichkeiten ihren Abschluss fand.

Friedrich Haring