„Es war fast wie ein Ritt auf dem Drachen, aber es war wunderschön“
Publiziert in 24 / 2011 - Erschienen am 22. Juni 2011
Forst – Mit diesen Worten umschrieb Margherita Fuchs von Mannstein, die Geschäftsführerin der Spezialbier-Brauerei FORST, das neue Sudhaus, das am 16. Juni feierlich gesegnet wurde. „Meine Eltern Luis und Margarethe Fuchs haben FORST zu dem gemacht, was die Brauerei heute ist. Dieses neue Sudhaus ist die Fortführung ihres unternehmerischen Gedankens und gleichzeitig mein Dank und jener meiner Schwester Cellina Fuchs Barth für ihren Weitblick und Mut. Sämtliche von der Familie Fuchs getätigten Investitionen hatten und haben immer ein klares Ziel: Es sind Investitionen in die Qualität unseres einzigartigen Bieres“, so Margherita Fuchs von Mannstein, die das Unternehmen in vierter Generation leitet.
In einer Zeit von nur 16 Monaten war das fünfte Sudhaus in der 154-jährigen Geschichte der FORST fertig gestellt worden. Mit diesem „neuen Herz“ setzte das Unternehmen neue Maßstäbe in innovativer Brau-Technologie und gelebtem Umweltschutz. Die Feuertaufe bestand das von Architekt Walter Pichler entworfene Sudhaus im Februar 2011. An der Errichtung waren vorrangig Südtiroler Unternehmen beteiligt. Bei der Projektausarbeitung und den technischen Anlagen wurde auf Spezialisten aus Deutschland zurückgegriffen, sprich auf die Ziemann Group.
„Wir sind sehr glücklich, dass die Umstellung vom alten, vor 40 Jahren erbauten Sudhaus auf das neue reibungslos erfolgte. Die FORST-Freunde in Südtirol, in Italien und darüber hinaus erhalten auch in Zukunft den forstfrischen Trinkgenuss im gewohnten Aussehen, Würze und Geschmack gezapft. Das ist garantiert“, freute sich Braumeister Manfred Biechl.
Die FORST nennt das neue Sudhaus Solitär, „denn es fängt Licht und Schatten ein und verzaubert den aufmerksamen Betrachter mit spannenden visuellen Effekten. Dieses Bauwerk wird ein Unikat bleiben.“ Gründe für den Bau des Unikats gab es mehrere: Innovation, Produktsicherheit, Qualität und Tradition.
Dank einer modernen Energierückgewinnungsanlage wird im neuen Sudhaus die Wärme, die bei der Herstellung der Bierwürze benötigt wird, gespeichert und für die nachfolgenden Sude eingesetzt. Beim Bau des Sudhauses wurden 550 Tonnen Betonstahl, 380 Tonnen Stahlkonstruktionen und über 4.000 Kubikmeter Beton verwendet. Insgesamt wurden 1.100.000 Kg Stahl verbaut. Die Jahreskapazität ist auf 900.000 Hektoliter Bier ausgelegt.
Gesegnet wurde das neue Sudhaus ganz bewusst am 16. Juni, denn am 16. Juni 2011 wäre der „Brauer aus Leidenschaft“ und Vater der Spezialbier-Brauerei FORST, Luis Fuchs, 104 Jahre alt geworden. Zur Segnung konnte Margherita Fuchs von Mannstein Josef Clemens, den deutschen Kurienbischof und Sekretär des Päpstlichen Laienrates, begrüßen. Clemens überbrachte auch die persönlichen Segenswünsche des Papstes.
Besonderen Dank zollte die Geschäftsführerin den knapp 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Stammhaus und allen am Bau des Sudhauses beteiligten Unternehmen.
Walter Unterthurner, der Technische Direktor, ließ die Baugeschichte Revue passieren. „Mit dieser neuen Anlage stößt die Spezialbier-Brauerei FORST in eine nicht nur für Südtirol neue Dimension vor“, sagte Alexander von Egen, Mitglied des Verwaltungsrates. Die Glückwünsche im Namen der Südtiroler Bevölkerung überbrachte Landeshauptmann Luis Durnwalder: „Die FORST ist ein Aushängeschild unseres Landes. Das FORST-Bier gehört ebenso zu Südtirol wie andere typische Produkte.“
Im Anschluss an die Segnungs- und Eröffnungsfeier wurden die über 700 geladenen Gäste zu einem unvergesslichen Fest eingeladen.

Josef Laner