Alte Obstsorten erhalten!

Publiziert in 12 / 2009 - Erschienen am 1. April 2009
Wer kennt sie noch, die alten Sorten? - Fast unmerklich verschwinden seit Jahrzehnten die alten Obstbäume aus Gärten und Wiesen unserer Landschaft. Mit ihnen verschwinden viele der alten Sorten, die von unseren Vorfahren während vieler Jahrhunderte genutzt und vermehrt wurden. Wer kennt noch den Kanada Apfel, die Gute Luise Birne? Einige Sorten sind uns nur noch aus Erzählungen bekannt. Viele haben sich inzwischen still verabschiedet. Mit ihnen sind auch wertvolle Eigenschaften wie z.B. Krankheitsresistenzen und hervorragende Geschmacksträger unwiederbringlich verloren. Die Spezialisierung auf wenige Standardsorten hat den Verlust der genetischen Vielfalt bewirkt. Marktwirtschaftliche Zwänge haben außerdem zur Züchtung des kurzlebigen Busch- oder Spindelbaums anstelle des langlebigen Hochstammbaums geführt. Dies geht einher mit dem Verschwinden des selbst angebauten Obstes vom Speisezettel als Folge „vereinheitlichter“ Supermarkt-Früchte. Dabei sind Obstsorten ein lebendiges Kulturerbe, das es zu erhalten gilt! Obstbäume sind Kulturgüter. Sie haben vielfältige Funktionen: Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten; Einfluss auf das örtliche Klima; Windschutz und ­Schattenspender; Bereicherung des Landschaftsbildes. Die Umweltschutzgruppe ­Vinschgau möchte alle Interessierten anregen, alte, geschmacklich hervorragende Sorten (Halb- und Hochstämme) zu pflanzen. Hierfür wartet sie mit einem besonderen Vorschlag auf: Die Baumschule Artner aus dem Waldviertel in Österreich ist seit einigen Jahren auf dem Georgimarkt in Mals präsent und bietet dort unter anderem Obstbäume, Beerensträucher und Erdbeerpflanzen an. Wer Obstbäume pflanzen will, kann sich mit der Baumschule Artner via Internet in Verbindung setzen und diese dort bestellen (www.artner.biobaumschule.at). Auf dieser Seite findet man ca. 550 verschiedene Obstsorten. Seit 25 Jahren hat sich diese Baumschule der Erhaltung alter Obstsorten verschrieben, die abgehärtet im rauen Klima auf Granitboden gedeihen. Die Obstbäume werden auf Sämlingunterlagen veredelt und dadurch besonders robust und langlebig. Ein weiterer Schwerpunkt der Baumschule ist das Rosenangebot, das mittler­weile über 250 Arten und Sorten umfasst. Auch Beerenobst ­(Johannisbeeren und Erd­beeren) findet man im reichhaltigen Angebot der Baumschule. Am Donnerstag, 23. April können die bestellten Bäume von 9.00 bis 15.00 Uhr in Mals (Georgimarkt), am Stand der Baumschule Artner, abgeholt und auch bezahlt werden (Preisauskünfte erteilt die Baumschule). Kurzbeschreibungen der verschiedenen Obstsorten findet man auf der Internetseite der Baumschule. Ausführliche Sortenbe­schreibungen sind auch auf der Internetseite www.arche-noah.at abrufbar.

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