Im Hintergrund die Angestellten; vorne (von links) der Referent für Stromversorgung Stefan Ganterer, Bürgermeister Robert Tappeiner und Landesrat Michl Laimer.

100 Jahre Kraftwerk Wasserfall

Publiziert in 22 / 2008 - Erschienen am 11. Juni 2008
Partschins – Groß war die Freude der Bevölkerung, als vor 100 Jahren plötzlich die Glühbirnen in den Wohnstuben der Partschinser leuchteten, erinnerte sich Bürgermeister Robert Tappeiner in seiner Begrüßungsrede. Viele Einheimische und Gäste hatten sich vor dem alten Kraftwerk versammelt, und die Musikappelle durfte zu diesem Anlass natürlich auch nicht fehlen. Das alte Kraftwerk ist noch in Betrieb, zwar wurden Verbesserungen an ihm vorgenommen und zu seiner Unterstützung wurde das Kraftwerk Salten gebaut. Es produziert jährlich 1.386.000 kWh, kann aber heute nur noch 40 Prozent des Strombedarfs der Einwohner decken, so Landesrat Michl Laimer. Bereits vor sieben Jahren hatte man mit den Vorarbeiten für ein neues, wesentlich potenteres Kraftwerk begonnen, das unterhalb des Parkplatzes des Birkenhofes entstehen wird. Zum Jubiläumstag war die Konzession zwar noch nicht eingetroffen, aber die Arbeiten werden Anfang nächsten Jahres begonnen und Laimer versichert, dass das neue Werk sich harmonisch in die Landschaft einfügen und Umwelt und Wasserfall nicht in Mitleidenschaft ziehen wird. Das jetzige E-Werk wird dann stillgelegt und in ihm wird ein kleines Museum eingerichtet. Mit der „Ölzeit“ habe sich viel geändert, aber heute stünde die aus dem Erdöl gewonnene Energie eben doch nicht mehr überall, ausreichend und kostengünstig zur Verfügung, so entspräche das neue Kraftwerk absolut den Erfordernissen, alternative Energiequellen zu schaffen. Referent Stefan Ganterer erinnerte an den Weitblick, den vor 100 Jahren Josef Gamper vom Unterhuber in Rabland und der damalige Dorfpfarrer Mantinger hatten, als sie mit ihrer Idee des Wasserkraftwerkes den Stein ins Rollen brachten und betonte, dass dieser Freudentag auch eine Verpflichtung für die Zukunft sei. Die Gemeinde investiere mit der Realisierung des Projektes „Kraftwerksgruppe Zieltal“ in eine umweltfreundliche und zukunftsträchtige Technologie, die dann mindestens weitere 100 Jahre die Partschinser mit Strom versorgen werde. Mit diesem Projekt stelle sie, was die Energieversorgung betrifft, ihr Verlangen nach Unabhängigkeit, Sparsamkeit und Effizienz unter Beweis. Die Musikkappelle spielte dem Bürgermeister noch ein Namenstagsständchen und dann durften die Anwesenden das Kraftwerk besichtigen: im Erdgeschoss die beiden Generatoren mit Turbinen und im ersten Stock, in der ehemaligen Maschinistenwohnung war eine kleine Ausstellung eingerichtet worden, wo man noch in ­deutscher Schrift geschriebene Protokolle aus den Jahren 1910 bis 1918 und alte Fotos aus der Entstehungszeit des Kraftwerkes sehen konnte.
Christel Strasinsky

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.

Close