Gruppenbild mit den 10 Künstlerinnen und Künstlern, dem Kuratoren-Team, mit Vertretern der Gemeinden Laas und Schlanders, der Eigenverwaltungen Laas und Göflan und der Bruchbetreiber, sowie mit weiteren Akteurinnen und Akteuren bzw. Ehrengästen.
„Öffne das Fenster“ heißt die Skulptur von Alessandro Kanu aus Sardinien, die auf dem Loretzboden in Laas aufgestellt wurde.
Auf dem „Dreipsitz“ in Laas hat die Skultpur „Die unsichtbare Naht“ von Noemí Palacios aus Katalonien ihren festen Platz gefunden.
Das „Vinschgauer Tor“ des Bildhauers Josef Pleier aus Bayern ist an der westlichen Laaser Dorfeinfahrt zu bewundern.
In der Marx-Kirche wurde das „digitale Kunstwerk“ des Künstler-Paars Martin Böttcher und Corinna Zürcher vorgestellt und in der Remise der Lasa Marmo die Klangskulptur des Künstler-Duos Johannes Kroeker und Elias Nunner.
In der Marx-Kirche wurde das „digitale Kunstwerk“ des Künstler-Paars Martin Böttcher und Corinna Zürcher vorgestellt und in der Remise der Lasa Marmo die Klangskulptur des Künstler-Duos Johannes Kroeker und Elias Nunner.
Im Bild (v.l.): Rosmarie Pamer, Karl Pfitscher, Erich Tscholl, Oswald Angerer, Kurt Tappeiner, Dieter Pinggera, Verena Tröger, Burkhard Pohl und Elfi Kirmaier.
An der Bahnhofstraße in Schlanders wurden 3 Skulpturen Werke aufgestellt: das Werk „Verflechtung“ von Olena Dodakto aus der Ukraine
An der Bahnhofstraße in Schlanders wurden 3 Skulpturen Werke aufgestellt: das Werk die „Macht der Verbindung“ von Yang Liu aus China
An der Bahnhofstraße in Schlanders wurden 3 Skulpturen Werke aufgestellt: das Werk „The Link“ von Fernando Jose Pinto aus Kolumbien.

Darauf lässt sich bauen

„Vinschgau kristallin“ wollte verbinden und hat verbunden.

Publiziert in 15 / 2024 - Erschienen am 27. August 2024

Laas/Schlanders - Dem Ziel, Zwistigkeiten zu begraben und das Verbindende in den Vordergrund zu rücken, haben sich die Veranstalter der ersten Auflage des internationalen und erstmals gemeindeübergreifenden Marmorsymposiums „Vinschgau kristallin“ erfolgreich genähert. Der Wunsch, die Zukunft des Marmorabbaus in Laas und Göflan gemeinschaftlich zu gestalten und von einem friedlichen Nebeneinander zu einem Miteinander zu kommen, stand im Mittelpunkt der Reden bei der Finissage am 3. August beim Bahnhof in Laas. Drei Wochen lang hatten dort 6 Bildhauerinnen und Bildhauer aus aller Welt bei Staub und Hitze große Skulpturen aus Marmorblöcken, spendiert von den zwei Bruchbetreibern Lasa Marmo und Göflaner Marmor, geschaffen, und zwar zum übergeordneten Thema „Verbindungen“.

Verbindungen

Das Thema „Verbindungen“ galt auch für das Künstler-Paar Martin Böttcher und Corinna Zürcher, das ein Videomapping zur Entstehung des Marmors durch metamorphe Umwandlungen erarbeitet hatte, sowie des Künstler-Duos Johannes Kroeker und Elias Nunner, das eine Klangskulptur aus vor Ort aufgenommenem Audio- und Videomaterial geschaffen hatte. Während man die „digitalen Kunstwerke“ im Rahmen des Kulturfestes „Marmor & Marillen“ laufend in der Marx-Kirche und in der Remise der Lasa Marmo erleben konnte, wurden die 6 Skulpturen bei der von der Laaser Gemeindereferentin Elfi Kirmaier moderierten Finissage von den Künstlerinnen und Künstlern im Beisein des Kuratoren-Teams, bestehend aus Mary Zischg, ihrem Mann Ernst-Ludwig Kolt sowie TOBEL, persönlich vorgestellt.

„Öffne das Fenster“

Alessandro Kanu aus Sardinien hat die Skulptur „Öffne das Fenster“ geschaffen. Er hatte sich von seiner einstigen Mitarbeit in einem sardischen Hochsicherheitsgefängnis inspirieren lassen. Die Tür- und Fenstergitter seines Werks sind Symbole freier Kommunikation. Die Skulptur, die ihren festen Platz auf dem Loretzboden in den Laaser Leiten gefunden hat, steht für die Aufhebung von Barrieren und will den sozialen und kulturelle Austausch fördern. Auf dem „Dreispitz“ in Laas wurde die Skultpur „Die unsichtbare Naht“ von Noemí Palacios aus Katalonien aufgestellt. Die Bildhauerin wollte mit ihrer Skulptur das soziale und kulturelle Netzwerk der ländliche Umgebung Südtirols würdigen. Ein Netzwerk, „das trotz der Herausforderungen der Umgebung die Wurzeln seiner Identität bewahrt.“ Im Bereich der westlichen Laaser Dorfeinfahrt an der Abzweigung zur Gewerbezone ist das „Vinschgauer Tor“ des Bildhauers Josef Pleier aus Bayern zu sehen. Das Werk symbolisiert mit 254 Schichten die Besiedlungsgeschichte des Vinschgaus über rund 7.000 Jahre hinweg. Jedes Element steht für eine Generation. Das Tor lädt zum Durchschreiten ein „und zeigt die Verbundenheit der Bewohner mit dem Lebensraum Vinschgau.“

Die Sprache der Kunst verstehen alle

An der Bahnhofstraße in Schlanders sind die Skulpturen von Fernando Jose Pinto aus Kolumbien, Olena Dodakto aus der Ukraine und Yang Liu aus China zu bewundern. Beim Werk „Verflechtung“ von Olena Dodakto geht es um Verbindungen und gegenseitige Unterstützung. Ihr Projekt will zeigen, „wie Dinge zusammenkommen und sich gegenseitig Halt geben.“ Außerdem spiegelt die Skulptur die Gedanken und Gefühle der Bildhauerin über Beziehungen und Einheit wider. Yang Liu wollte mit seinem Werk „Die Macht der Verbindung“ eine Skulptur für den öffentlichen Raum schaffen: „Gerade im Angesicht der Kunst können Menschen verschiedener Religionen, Kulturen und Länder in einer gemeinsamen Sprache kommunizieren, was Missverständnisse beseitigt und Gemeinschaft fördert.“ Das Werk von Fernando Jose Pinto heißt „The Link“. Inspirieren ließ er sich von Samen der gelben Akazie. Sein Werk symbolisiert die Spirale als Hauptverbindung des Lebens und Fortschritts, „die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verbindet.“ Sie betont die Einfachheit und Schönheit der Naturformen und „deren Bedeutung in unserer Realität.“

„Ein Schritt in die Zukunft“

Die Laaser Bürgermeisterin Verena Tröger, ihr Schlanderser Amtskollege Dieter Pinggera, die Präsidenten der Eigenverwaltungen bürgerlicher Nutzungsrechte Laas (Oswald Angerer) und Göflan (Kurt Tappeiner), der Geschäftsführer der Lasa Marmo GmbH, Erich Tscholl, der Gründer und Inhaber der Göflaner Marmor GmbH, Burkhard Pohl, der Präsident des Tourismusvereins Schlanders-Laas, Karl Pfitscher, und die Landeshauptmannstellvertreterin Rosmarie Pamer hoben unisono den gemeindeübergreifenden, verbindenden und „friedensstiftenden“ Charakter des Symposiums hervor. Gedankt wurde allen Künstlerinnen und Künstlern, dem Kuratoren-Team, den Hauptsponsoren (Region Trentino-Südtirol, Stiftung Südtiroler Sparkasse, Alperia), allen weiteren Unterstützern und nicht zuletzt den vielen Akteurinnen und Akteuren für die Organisation des breitgefächerten Rahmenprogramms in beiden Gemeinden. Die Palette reichte von Führungen und Festen in den Marmorbrüchen bis hin zu Ausstellungen, Konzerten und vielen weiteren kulturellen und auch sportlichen Veranstaltungen, die bei der Bevölkerung und auch bei den Gästen auf regen Zuspruch stießen. Zusammenfassend darf man sagen, dass mit der ersten Auflage von „Vinschgau kristallin“ ein guter Grundstein gelegt wurde, auf dem sich weiter bauen lässt. Die nächste Auflage des internationalen Marmorsymposiums, das alle zwei Jahre organisiert wird, findet 2026 statt, wobei Schlanders als Hauptveranstaltungsort fungieren wird. Gemeißelt und gearbeitet wird dann im Plawennpark in Schlanders.

Josef Laner
Josef Laner

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.