Matsch wird Südtirols erstes „Bergsteigerdorf“
Matsch - Natur schützen, alpine Kultur und Tradition bewahren, sanften Tourismus fördern und Attraktivität im ländlichen Raum stärken: Das sind die Ziele der grenzüberschreitenden Initiative „Bergsteigerdörfer“, die 2017 noch internationaler wird, denn nach dem Deutschen Alpenverein (DAV) sind nun auch der Alpenverein Südtirol (AVS) und der Slowenische Alpenverein (PZS) gleichwertige Partner im Projekt des Österreichischen Alpenvereins (ÖAV). Das erste Bergsteigerdorf südlich des Brenners ist Matsch. In Empfang genommen und gefeiert wird die Auszeichnung beim Matscher Dorffest am 23. Juli. Mit dem Beitritt von Matsch wird auch das Netzwerk um ein Juwel reicher. „Der Ort ist so authentisch wie ein Alpenort sein kann, die Dorfgemeinschaft pflegt gelebte Traditionen und wartet mit einigen Besonderheiten auf. So beispielsweise mit den Waalen“, heißt es in einer Pressemitteilung des AVS-Referates Natur & Umwelt. Matsch liegt zudem unterhalb der Weißkugel, die zu den prächtigsten Hochgipfeln der Ötztaler Alpen gehören. Wild wie die Bergwelt sei auch die Vergangenheit des Matscher Tales, die Heimat der sagenumwobenen und einst gefürchteten Matscher Raubritter. Die Chiemgauer Orte Schleching und Sachrang werden am 21. Juli die Bergsteigerdorf-Deklaration unterschreiben. In den Startlöchern steht zudem die Gemeinde Kreuth südlich des Tegernsees im Mangfallgebirge. Das erste Bergsteigerdorf in Slowenien wird Jezersko in den Steiner Alpen, eine der Perlen in den Slowenischen Alpen. Insgesamt wird das Netzwerk der Bergsteigerdörfer ab dem nächsten Jahr aus 26 Orten bestehen. Zu den Pflichtkriterien für eine Aufnahme gehören: Tourismusqualität (Schutzhütten, Partnerbetriebe), Alpinkompetenz (Wegenetz, Alpinberatung, Tourenprogramm), Ortsbildqualität (Ortsbildpflege und -entwicklung), Landschaftsqualität (Schutzgebiete, kein Erschließungsdruck), Mobilitätsqualität (öffentlicher Nahverkehr) und Kooperationsqualität (Überzeugung, Motivation und Austausch).