Lichtenberg sagt auf tirolerisch Vergelt‘s Gott
Lichtenberg - Am Tag der Heiligen Klara von Assisi, am Sonntag, 11. August, begann für Pfarrer Florian Öttl die Zeit der Abschiede. Der aus der Bergfraktion Mörre der Passeirer Hauptgemeinde St. Leonhard stammende Florian Öttl begann sein Wirken in den späten 1990er-Jahren als Kooperator in Mals, berichtete Pfarrgemeindepräsidentin Claudia Dietl in der Dreifaltigkeitskirche von Lichtenberg und dankte mit einem „tirolerischen Vergelt‘s Gott“. Die Lichtenberger waren die ersten Pfarrkinder, von denen sich der inzwischen für 10 Kirchen zuständige Pfarrer, der Feuerwehrkaplan im Bezirk Obervinschgau, der Präsident der öffentlichen Biliothek in Stilfs, der Ziegenbauer, Theaterspieler und Hobbymaler Florian Öttl verabschieden musste. „Ich bin in den letzten 25 Jahren ein ‚Stilzer’ geworden“, meinte er beim feierlichen Gottesdienst in der Dreifaltigkeitskirche von Lichtenberg. Und es ging ihm sichtlich zu Herzen. Die Feier in Lichtenberg hatte Anton Pfitscher, Vermögensverwalter der Pfarrei, eröffnet und den vielen Gläubigen, darunter allen freiwilligen Helfern, der Fahnenabordnung der Freiwilligen Feuerwehr, den Bäuerinnen, den Vertretern der Gemeindeverwaltung, der Raiffeisenkasse Prad-Taufers, dem Landesdenkmalamt und dem anwesenden Orgelbaumeister aus Deutschnofen, Oswald Kaufmann und seinen Mitarbeitern, gedankt. Von den Kosten in der Höhe von 117.498 Euro seien 80.000 Euro von der öffentlichen Hand getragen worden. Zeitlich wurden 1.473 Arbeitsstunden für die Restaurierung aufgewandt. Mit der Abschiedsfeier segnete Pfarrer Öttl die Franz Reinisch-Orgel aus dem Jahre 1863 als letzte „Amtshandlung“ in Lichtenberg. Die einführenden Worte und das Orgelkonzert des Musikprofessors und Pfarrers im schweizerischen Richterswil Don Mario Pinggera waren der Höhepunkt der Lichtenberger Abschiedsfeier für Pfarrer Öttl. Don Mario weist Lichtenberger Wurzeln auf und gestaltete ein anspruchsvolles Konzert, in dem er zwischen Kompositionen von Ludwig van Beethoven und Johann Baptist Kucharz sogar Improvisationen zu „Auf zum Schwur, Tiroler Land“ einfließen ließ.