In der Kitestation in Graun fand die heurige Vollversammlung der Ferienregion Reschenpass statt.
In der Kitestation in Graun fand die heurige Vollversammlung der Ferienregion Reschenpass statt.
Deborah Zanzotti und Gerald Burger
Fabian Oberhofer
Lukas Wielander
Carmen Raffeiner und Daniel Thöny
Verena Niederegger

„Gekämpft wie die Löwen“

Ferienregion Reschenpass richtet den Blick nach vorne

Publiziert in 8 / 2022 - Erschienen am 27. April 2022

Graun - Auch das Tourismusjahr 2021 war für die Ferienregion Reschenpass kein leichtes. „Die Wintersaison 2020/2021 fiel vollständig aus, aber in den Monaten Juli, August und September hatten wir so viele Gäste wie noch nie in unserer Region“, sagte die Tourismusvereinspräsidentin Deborah Zanzotti bei der Vollversammlung am 20. April in der Kitestation in Graun. Das sei ein Beweis dafür, dass sich die Investitionen der vergangenen Jahre, wie etwa der Ausbau der Biketrails oder die Verbesserung und die Schaffung neuer Wanderwege gelohnt haben. „Weitum einzigartig ist die Kitestation, wo wir heute unsere Versammlung abhalten dürfen“, so die Präsidentin. Das Angebot von Aktivitäten für Gäste und Einheimische in der Ferienregion Reschenpass sei außerordentlich vielfältig und reiche vom Wandern, Biken, Segeln, Bogenschießen und von Schifffahrten bis hin zu den bunten Angeboten im Winter. Weiterhin unverzichtbar bleibe der Zusammenhalt und die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde, dem Ski-, Bike- und Wanderresort Schöneben-Haideralm, den Fraktionsverwaltungen, der Forstverwaltung, den Vereinen, den Sponsoren mit der Raiffeisenkasse Obervinschgau an der Spitze, den Wegepaten und vor allem mit den Mitgliedern. Nicht weniger wichtig sei auch die Zusammenarbeit mit der Ferienregion Obervinschgau und dem Tourismusverband Nauders. Ein dickes Lob zollte die Präsidentin dem Geschäftsführer Gerald Burger und dem gesamten Team. Der Geschäftsführer setze alles daran, um bestehende Angebote zu verbessern und Neues zu schaffen.

Rückblick und Vorschau

In seinem Rückblick konnte Gerald Burger u.a. auf erfolgreiche Bike-Veranstaltungen verweisen, auf den Dreiländermarsch, den Reschenseelauf, den Haiderseelauf, den Saligen Marsch, das Hundeschlittenrennen im Dezember und auf weitere Events. „Wir haben gekämpft wie die Löwen“, sagte Burger. Als nächste Veranstaltungen im heurigen Jahr kündigte er den Haiderseelauf am 21. Mai und den Ortler Bike Marathon am 4. Juni mit Start und Ziel in Graun an. Auch Sonnenaufgangs-Wanderungen zum Piz Lad, Sternen-Führungen auf Maseben, Bunkerführungen und weitere Angebote wird es erneut geben. Auf 3 angewachsen ist die Zahl der Kite-Schulen. Ende Mai wird außerdem die neue Bike-Schule „Peak 3“ eröffnet. Zusammen mit Nauders werden heuer in den Dörfern neue Ausgangspunkte für Wander- und Bike-Touren geschaffen. Den Schöneben-Flow-Trail will der Tourismusverein innerhalb 2022 fertigstellen.

Rund 15 Prozent minus

Auch mit statistischen Daten wartete der Geschäftsführer auf. Bezüglich der Wintersaison, die zum Zeitpunkt der Versammlung noch lief, sagte er, dass im Vergleich zum Rekordwinter 2018/2019 mit einem Minus von ca. 15 Prozent zu rechnen sein dürfte. Wurden von November 2018 bis März 2019 fast 200.000 Nächtigungen gezählt, so waren es von Dezember 2021 bis März 2022 fast 170.000. Die Nächtigen vom April kommen noch hinzu. In der diesjährigen Rückblick-Broschüre, die bei der Versammlung verteilt wurde, wird das 15-köpfige OK-Team von „La Venosta“ vorgestellt. Es gehört schon zur Tradition, dass jedes Jahr einer der Vereine der Ferienregion ins Blickfeld gerückt wird.

„Es braucht neue Vision“

Verena Niederegger, die innerhalb von IDM Südtirol für die Tourismusvereine im Vinschgau zuständig ist, stellte die Markenstrategie Vinschgau und das Produktmanagement Vinschgau vor. Es sei geplant, landesweit einige Tourismusvereine zusammenzuschließen, auch im Vinschgau. Der Vinschgau brauche wieder eine Vision. Drei Profilierungsgrundsätze nannte sie: „Vinschgau - Der Echte“, „Vinschgau - Der Ausgleichende“ und „Vinschgau - Der Raumgeber“. Themenschwerpunkte seien Natur, Bewegung, Kultur und Genuss. Es gelte, Synergien gut zu nutzen und das Tal zukunftsfit zu machen.

Etliche 100 neue Betten

Bürgermeister Franz Prieth teilte in seinen Grußworten mit, „dass fünf größere touristische Projekte im Gemeindegebiet vor dem Abschluss stehen und somit mehrere hundert neue Gästebetten entstehen werden.“ Am Vorhaben, das Turm-Areal neu zu gestalten, halte die Gemeindeverwaltung fest: „Wir haben ein tolles Projekt in der Schublade, für dessen Umsetzung ca. 20 Millionen Euro notwendig sind.“ Der Landesregierung gefalle das Projekt und sie möchte es auch umsetzen, „aber die Frage der Finanzierung ist derzeit noch ebenso offen wie die Frage, ob das Land das Vorhaben in Eigenregie umsetzt oder in Form eines PPP-Projektes“. Christian Maas, der Vize-Präsident der Schöneben AG, informierte über die große Vision eines skitechnischen Zusammenschlusses mit Nauders. Man habe gemeinsam eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Mit Grußworten warteten auch Katharina Fritz von der Ferienregion Obervinschgau auf, Raika-Direktor Markus Moriggl sowie der HGV-Ortsobmann Thomas Strobl, der auf zwei aktuelle Herausforderungen hinwies, nämlich auf die stark gestiegenen Energiekosten und den Personalmangel in der Tourismusbranche. Fabian Oberhofer und Lukas Wielander stellten den rund 400 Mitglieder zählenden, gemeinnützigen Verein „Adrenalina Kiteclub Reschensee“ vor und führten durch die Kitestation, die der Gemeinde gehört und vom Verein genutzt werden kann. Auch die Pächter der Kite-Bar, Daniel Thöny und Carmen Raffeiner, stellten sich vor. Die Kite-Bar, in der alle willkommen sind, wird am 21. Mai eröffnet. Es werden täglich 3 bis 4 Gerichte serviert.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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