EU-Kommission zum Handeln aufgefordert
Brüssel/Goldrain - Vertreterinnen und Vertreter der europäischen Bürgerinitiative „Bienen und Bauern retten!“ trafen am 25. November mit den EU-Kommissarinnen Stella Kyriakides (Gesundheit und Lebensmittelsicherheit) und Vera Jourová (Werte und Transparenz) zusammen, um ihre Forderungen vorzustellen. Mit dabei war die Bio-Bäuerin Annemarie Markt Gluderer aus Goldrain, die im Bürgerausschuss der Initiative Italien vertritt. Die Vertretungen der Initiative hatten ein Recht auf das Treffen mit der EU-Kommission, weil in Europa weit über eine Million Unterschriften für die Forderungen der Bürgerinitiative gesammelt worden waren. Zum Auftakt übergab Gluderer den 2 Kommissarinnen je ein Glas mit Blüten aus dem eigenen Anbau: „Ich habe den Kommissarinnen unsere Mischung ‚Blütentraum’ als Symbol für die Schönheit der Schöpfung und die Artenvielfalt geschenkt, und sie gebeten, das ‚Glas’ vorsichtig zu behandeln, damit es nicht zerbricht, und entsprechend ein Pestizidverbot für die EU zu beschließen, um die Zerstörung der Schöpfung zu verhindern.” Außerdem übergab Gluderer an Stella Kyriakides Beschwerdescheiben von Südtirolern, die auch von Pestizidabdrift betroffen sind. Der Familienbetrieb „Kräuterschlössl“ in Goldrain leide schon seit 13 Jahren unter diesem Problem. Der Betrieb sei ein Beispiel dafür, dass das Nebeneinander von Bioanbau und intensiver Landwirtschaft mit ihrem hohen Einsatz chemisch-synthetischer Pestizide unmöglich sei: „Unsere Bio-Landwirtschaft basiert nur auf Biodiversität, Fruchtfolge und gezielter Bodenbearbeitung, weil wir uns um unsere Gesundheit und um die Zukunft unserer Enkelkinder sorgen.“ 150.000 Euro hätte der Betrieb in Maßnahmen wie Folientunnel investieren müssen, um die Bio-Qualität der Produkte zu garantieren. Kyriakides verwies auf Maßnahmen, die die EU bereits zum Schutz der Artenvielfalt ergriffen habe und kommentierte: „Wenn die europäischen Mitgliedsstaaten Bestäuber schützen wollen, so haben wir ihnen viele Instrumente dafür in die Hand gegeben. Jetzt ist es wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger das auch ganz klar einfordern, und Ihre Initiative hilft ihnen dabei.“