Stop HIV! Aktion zum Welt-Aids-Tag 2024

Am 1. Dezember wird alljährlich der Welt-Aids-Tag begangen. Im Vorfeld des diesjährigen Welt-Aids-Tages schickt der Südtiroler Sanitätsbetrieb in Zusammenarbeit mit dem italienischen Roten Kreuz und der Caritas wieder ein mobiles Ambulatorium durchs Land, wo sich Bürgerinnen und Bürger informieren und kostenlos testen lassen können.

- Mit dem Welt-Aids-Tag soll nicht nur an die vielen Menschen erinnert werden, die dieser Krankheit zum Opfer gefallen sind, sondern dieser Tag soll auch ein Zeichen gegen Ausgrenzung und Diskriminierung sein. Mittlerweile wurden beeindruckende Fortschritte bei der Diagnose und insbesondere bei der Behandlung von HIV gemacht. Aus einer tödlichen Krankheit ist eine chronische, aber behandelbare Erkrankung geworden, die eine Lebenserwartung ermöglicht, die der von Menschen ohne HIV-Infektion ähnelt. Dennoch kann noch keine endgültige Heilung erreicht werden und die Entwicklung eines Impfstoffs ist bislang ebenfalls noch nicht gelungen.

Ziel 95-95-95

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat bezogen auf HIV als Ziel bis zum Jahr 2030die Formel „95-95-95“ ausgegeben: 95 Prozent aller HIV-Infizierten sollen dann diagnostiziert und in Behandlung sein, 95 Prozent dieser Personen sollen eine aktive Therapie erhalten, und wiederum 95 Prozent davon sollen eine virale Suppression (Unterdrückung beziehungsweise Hemmung eines biologischen Ablaufs) erreichen. Wissenschaftlich belegt ist, dass eine nicht nachweisbare Viruslast im Blut, die durch eine effektive antiretrovirale Therapie erreicht wird, die Übertragung des Virus verhindert. Dieses Wissen hat zur Formel U=U - Undetectable = Untransmittable (nicht nachweisbar = nicht übertragbar) geführt, die eine Schlüsselrolle bei der Reduzierung der Virusübertragung und damit im Kampf gegen die Verbreitung spielt. Das Konzept U=U ist nicht nur ein wissenschaftlicher Durchbruch, sondern hat auch eine bedeutende soziale Dimension: Es fördert Prävention, Testung und Therapie und hilft, Diskriminierung sowie die Kriminalisierung von HIV-positiven Menschen abzubauen. Angesichts der weiterhin bestehenden Ängste und Stigmatisierungen in der Bevölkerung ist es entscheidend, den Zugang zu HIV-Tests zu erleichtern.

Präventions- und Testkampagne

Auch in Südtirol ist es notwendig, die Präventions- und Testkampagnen zu verstärken, um unentdeckte HIV-Infektionen sichtbar zu machen. Nach wie vor gibt es immer wieder Neudiagnosen in Südtirol, dies unterstreicht die Dringlichkeit, präventive Bildungs- und Informationsprogramme weiterzuführen und auszubauen. In diesem Sinne organisiert die Abteilung für Infektionskrankheiten am Krankenhaus Bozen in Zusammenarbeit mit der Landeskommission AIDS vom 27. bis 30. November 2024 Präventions- und Informationsveranstaltungen. Unterstützt vom Italienischen Roten Kreuz, dem Verein Propositiv sowie der Caritas und weiteren lokalen HIV-Präventionsorganisationen. Einmobiles medizinisches Ambulatorium des Roten Kreuzes wird in diesem Zeitraum durch Südtirol fahren und an verschiedenen Orten kostenlose und anonyme Testssowie Informationen anbieten.

Die Standorte und Termine:

Bruneck, 28.11.2024, 10.00 bis 17.00 Uhr, Gilmplatz

Meran, 29.11.2024, 10.00 bis 17.00 Uhr, Theaterplatz

Bozen, 29.11.2024, 18.00 bis 22.00 Uhr, Jugendzentrum Pippo

Bozen, 30.11.2024, 09.00 bis 18.00 Uhr, Talferbrücke

Das Motto des Welt-AIDS-Kongresses im Juli 2024 in München, „Put People First“ („Die Menschen an erste Stelle setzen“), unterstreicht die Notwendigkeit, auch in Südtirol das Stigma und die Vorurteile gegenüber HIV-positiven Menschen weiter abzubauen. Ziel ist es, eine offene, informierte und solidarische Gesellschaft zu fördern, die Barrieren abbaut und Betroffenen Unterstützung bietet.

Elke Maria Erne: „Jeder und jede sollte sich mindestens einmal im Leben auf HIV testen lassen, bei Risikoverhaltenen auch öfter. Durch die neuen HIV-Therapien ist aus einer tödlichen Krankheit eine chronische behandelbare Erkrankung geworden.“

Michael Angergassen: „Unser Botschaft ist klar: Stop HIV ist nicht nur ein Slogan, sondern ein konkretes Engagement. Unsere Mission ist die Förderung eines verantwortungsvollen und solidarischen Verhaltens. Niemand darf sich aufgrund seines Gesundheitszustandes diskriminiert fühlen. Gemeinsam mit dem Südtiroler Sanitätsbetrieb können wir eine Gesellschaft frei von Vorurteilen gestalten, in der Tests ein Akt der Fürsorge und nicht der Angst sind und Prävention zu einer gemeinsamen Wahl wird.“

An der Pressekonferenz haben teilgenommen:

  • Elke Maria Erne, Primaria der Abteilung Infektionskrankheiten am Krankenhaus Bozen
  • Angela Pieri, Fachärztin für Infektiologie am Krankenhaus Bozen und Verantwortliche des HIV-Ambulatoriums
  • Miriam Fiumefreddo, Verein Propositiv Südtiroler AIDS-Hilfe
  • Michael Andergassen, Vizepräsident des Landeskomitees der Provinz Bozen des Italienischen Roten Kreuzes
  • Pierpaolo Patrizi, IRIS Caritas, Bahngleis 7, Haus Emmaus

Sabes/pease

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