Europa unter Wasser: Klimaschutz muss wieder Priorität sein

Die Grüne Landtagsfraktion fordert einmal mehr, dass Südtirol seinen Klimaplan umsetzen muss. Im Landtag legen Madeleine Rohrer, Brigitte Foppa und Zeno Oberkofler einen Vorschlag vor, wie auch die Gemeinden dabei besser unterstützt werden können.

- Die Bilder und Berichte aus Österreich, aber auch aus den mitteleuropäischen Staaten Polen, Tschechien, Slowakei und Rumänien, machen tief betroffen. Die sintflutartigen Regenfälle führten zu großflächigen Überschwemmungen und mehrere Menschen starben bereits, zu Evakuierungen und erheblichen Schäden an Infrastruktur und Wohnhäusern. Die Grüne Landtagsfraktion spricht ihre Solidarität mit den betroffenen Menschen aus und dankt all jenen Menschen, die bei den Rettungs- und Aufräumarbeiten beteiligt sind.

Der galoppierende Klimawandel führt zu einer Häufung von Extremereignissen, auch im Alpenraum. Südtirol muss sich noch besser darauf vorbereiten. Die Grüne Landtagsfraktion fordert die Landesregierung daher auf, die Richtlinien zur Erstellung der Gefahrenzonenpläne und zur Klassifizierung des Risikos aus dem Jahr 2016 an die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse anzupassen. Denn die Häufigkeit und Intensität von Niederschlägen hat sich nachweislich geändert. Der Klimawandel und die damit zusammenhängenden Folgen für die Sicherheit der Menschen in Südtirol werden in der Richtlinie nicht ausdrücklich erwähnt. „Die 95 heute gültigen Gefahrenzonenpläne mit insgesamt 1.632 Gebäuden in Roter Zone müssen dem Klimawandel noch besser Rechnung tragen“, so Madeleine Rohrer, Brigitte Foppa und Zeno Oberkofler. „Wir müssen uns heute an das Klima von morgen anpassen“.

Der Weltklimarat IPPC kommt in seiner Zusammenfassung für die politische Entscheidungsfindung ‚Klimawandel 2022. Folgen, Anpassung und Verwundbarkeit‘ zum Schluss: „Gesellschaftliche Entscheidungen und Maßnahmen, die in den nächsten zehn Jahren umgesetzt werden, bestimmen das Ausmaß, in dem mittel- und langfristige Pfade zu einer höheren oder niedrigeren klimaresilienten Entwicklung führen werden“. Jetzt gilt es zu handeln. In Südtirol kommt den Gemeinden eine wesentliche Aufgabe beim Klimaschutz zu. Eine der wichtigsten Maßnahmen im Südtiroler Klimaplan ist die Nettoneuversiegelung bis 2030 zu halbieren und bis 2040 auf null zu bringen. Das bedeutet zum Beispiel im Bestand zu bauen, Flächen vom Asphalt zu befreien und zu begrünen, Flüssen wieder mehr Platz zu geben. Da Gemeinden diese Aufgabe vor Ort nur schwer allein stemmen können, hat die Grüne Landtagsfraktion einen umfassendem Beschlussantrag im Landtag eingereicht. So soll das Land bei der regelmäßigen Überprüfung und Weiterentwicklung der Klimapläne finanziell und strategisch eingebunden werden. „Südtirol muss so schnell wie möglich klimafit werden“, so die Grüne Abgeordnete Rohrer.

Zum Beschlussantrag: landtag-bz.org/de/politische-akte/724155

Landtagsabgeordnete
Madeleine Rohrer
Brigitte Foppa
Zeno Oberkofler

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