Das Unterengadin verfügt neu über einen komplett eigenständigen Notarztdienst

Das Unterengadin verfügt neu über einen komplett eigenständigen Notarztdienst

Seit dem 1. September verfügt der Rettungsdienst Unterengadin des CSEB über einen komplett eigenständigen Notarztdienst für die präklinische Erstversorgung bei schweren Verletzungen (z.B. schwerer Verkehrsunfall) oder Erkrankungen (z.B. Herzinfarkt oder Schlaganfall).

- Knapp 20 Jahren lang übernahmen die Notärzte der Abteilung für Anästhesiologie, Schmerztherapie und Notfallmedizin am Ospidal freiwillig diesen rettungsdienstlichen Notfalldienst zusätzlich zum Spitaldienst in Kooperation mit den regionalen Hausärzten. Der Kanton Graubünden hat den Leistungsauftrag für die notärztliche Versorgung nun direkt an die Spitäler übertragen. Neu steht daher der Notarztdienst mit einer vom Kanton finanzierten zusätzlichen Dienstschicht für ausserklinische Notfälle 24/7/365 für die Region zur Verfügung. "Somit können wir für die Einheimischen und Gäste eine nochmals verbesserte hochqualifizierte notärztliche Versorgung sicherstellen, wie sie es sonst nur in grossen Städten gibt", sagt Chefarzt und Spitaldirektor Dr. Joachim Koppenberg. Die Hausärzte behalten weiterhin den Auftrag für den hausärztlichen Notfalldienst und bleiben für nicht lebensbedrohliche Notfälle weiterhin die ersten Ansprechpartner für die Patienten.

Deutlich verbesserte Notfallversorgung
Neben einem neuen Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) benötigte es für den «rund um die Uhr» Notarztdienst auch eine Aufstockung des qualifizierten notärztlichen Personals. Nach einem intensiven Bewerbungs- und Auswahlverfahren mit neun  Bewerbern konnten drei qualifizierte Notärzte/innen eingestellt werden: Seit dem 1. August  Dr. med. Carina Niederreiner (38  Jahre, Fachärztin Anästhesie und Notfallmedizin, zuletzt Freelancerin in diversen deutschen Standorten), ab dem 1. September Dr. med. Remo Grifone (45 Jahre, Facharzt Anästhesiologie & Intensivmedizin, Notarzt, zuletzt Oberarzt am Universitätsspital Basel) und ab 1. Oktober Dr. med. Marco Enderlin (53 Jahre, Facharzt Anästhesiologie, zuletzt Spitalfacharzt und Oberarzt am Universitätsspital Insel Bern). Alle Ärzte der Abteilungen kommen in allen inner- und ausserklinischen Bereichen zum Einsatz. Zudem ist der Ambulanzstützpunkt Samnaun (Jenal AG) seit Mitte Jahr neu ganzjährig mit einem Rettungssanitäter besetzt, was auch in Samnaun die Qualität der Notfallrettung erhöht.

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit
Seit September übernimmt der neue Notarztdienst der Region Unterengadin auf Anfrage des Landes Tirol und der Zustimmung durch den Kanton Graubünden temporär auch die notärztliche Versorgung der Region Nauders. Dies wegen einer Grossbaustelle mit diversen Tunnelsanierungen während drei Jahren.  Im Zusammenhang mit dieser Kooperation dürfen diese erstversorgten Patienten auch zur Weiterversorgung und  Hospitalisation ins Ospidal nach Scuol zur transportiert werden.

Die Umsetzung dieser Massnahmen darf als weiterer wichtiger Meilenstein in der präklinischen Versorgung für die Region Unterengadin betrachtet werden, freut sich Koppenberg.

Das «Center da sandà Engiadina Bassa (CSEB) / Gesundheitszentrum Unterengadin»
Das Modell «Gesundheitszentrum Unterengadin» ist sehr innovativ und bestechend einfach: Unter einem Dach gehen wichtige regionale Anbieter in den Bereichen Gesundheitsversorgung, Pflege, Betagtenbetreuung und Wellness einen gemeinsamen Weg. So kann das Unterengadin optimal und integriert mit Gesundheitsdienstleistungen versorgt werden. Dafür wurde es bereits mehrfach ausgezeichnet, zuletzt 2023 mit dem Viktor Award, dem Oscar im Schweizer Gesundheitswesen.

Die Angebote des Regionalspitals, des Rettungsdienstes, der Rehabilitationsklinik, der Beratungsstellen, der Spitex, der Pflegeeinrichtungen und des Bogn Engiadina werden aufeinander abgestimmt. Seit 2007 garantiert das Gesundheitszentrum die ganzheitliche Versorgungskette – von der Geburt bis hin zur palliativen Pflege. Das Gesundheitszentrum ist ein Pionierprojekt im Schweizer Gesundheitswesen, welches auch international Beachtung findet. Zudem finden die schweizweit einmalige Integrative Medizin sowie die ausgeprägten Qualitäts- und Patientensicherheitsbestrebungen besondere Beachtung. Durch die enge Zusammenarbeit der einzelnen Betriebe können vielfältige betriebliche Synergien genutzt werden. Das Gesundheitszentrum ist ein Erfolgsmodell für die Region, für die einheimische Bevölkerung und für die Gäste und beschäftigt rund 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit.

Center de sandá Engiadina Bassa

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