Bewältigungs-Strategien in Zeiten des Umbruchs

Eine Veranstaltungsreihe des Südtiroler Bildungszentrums für Zuversicht und Handlungsfähigkeit: 25. Oktober 2024 16:00 – 20:00 Uhr, Pastoralzentrum Bozen

- In den letzten Jahren ist es dem SBZ gelungen, junge Gelehrte, die im Ausland leben und arbeiten, als Mitglieder zu gewinnen. Durch die Organisation verschiedenster Veranstaltungen soll ein interessiertes Publikum auf deren Forschungsgebiete und Erkenntnisse aufmerksam gemacht werden. Zweck dieser Veranstaltungen ist es, Hilfsquellen gegen die grassierende Ohnmacht zu erschließen und Widerstandsgeist, Handlungsfähigkeit und nicht zuletzt auch Zuversicht zu festigen.

Leitfragen zum Projekt:

  1. Wie ist es möglich, dass nach unbestreitbaren Errungenschaften in erheblichen Teilen der Welt, in Wissenschaft, Demokratieentwicklung und Rechtstaatlichkeit, der Rückfall in die Barbarei immer wieder stattfindet?
  2. Was kann, angesichts dieser Szenarien ein Projekt der Vergangenheitsbewältigung gegen Zukunftsangst und Resignation ausrichten?

Was gegen den um sich greifenden Pessimismus, der verständlicherweise durch die Pandemie, durch die brutalen Kriegsereignisse und die nicht zu leugnenden Folgen des Klimawandels in einen lähmenden Fatalismus abzudriften droht?

Allmende: Gestern-Heute-Morgen Was können wir von der Allmende lernen? Gespräche über Möglichkeiten und Herausforderungen

Tagungsleitung: Prof. Georg Miribung, Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde, Dekan des Fachbereichs Wald und Umwelt – Forschungsschwerpunkte Umwelt- und Forstrecht, Agrarrecht, Lebensmittelrecht, Genossenschaftsrecht und genossenschaftliche Wirtschaftstheorie, Nachhaltigkeit und Recht, Allmende, Soziale Landwirtschaft, empirische Rechtsforschung, Recht und Wirtschaft. Die Art und Weise wie wir Menschen Ressourcen nutzen, hängt nicht zuletzt von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab. Hier dominiert die Idee des freien Handels, welche das private individuelle Eigentum an Ressourcen in den Mittelpunkt stellt. Dies ist an sich postiv zu beurteilen, gleichwohl besteht die Notwendigkeit durch Ordnungsrecht einen Rahmen zu schaffen, damit schonend und nachhaltig mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen umgegangen wird.

Neben dieser Idee des individuellen Eigentums gibt es aber seit Jahrhunderten in vielen Gegenden der Welt eine Eigentumsart die die Interessen einer Gemeinschaft priorisiert und auch deshalb sehr nachhaltig wirken kann. Zum Beispiel finden wir in Südtirol Formen gemeinschaftlichen Eigentums, welche unter den Begriffen Eigenverwaltung bürgerlicher Nutzungsrechte bzw. Fraktionen, aber auch als Agrargemeinschaften oder Interessentschaften bekannt sind. Im benachbarten Trentino wird oftmals der Begriff „Regole“ verwendet und in Italien allgemein die Begrifflichkeit usi civici/domini collettivi.

Die Wesensmerkmale von diesen Nutzungsregimen können mittels der Schlagwörter Subsidiarität – Identität – Umweltschutz – Nachhaltigkeit kurz und prägnant festgehalten werden und es kann die Frage gestellt werden, ob derlei Nutzungsformen einen Ansatz bieten könnten, um ein alternatives (oder ergänzendes) Wirtschaftsregime zur nunmehr vorherrschenden Marktlogik des freien Handels zu entwickeln.

Diese und ähnliche Fragen werden im Rahmen der Tagung anhand verschiedener Beispiele adressiert. Es wird skizziert, wie sich diese Nutzungsregime entwickelt haben, auch um anhand von derlei Modellen über Möglichkeiten nachhaltigen Wirtschaftens, aber auch Grenzen der nachhaltigen Nutzung von Gütern und Ressourcen zu diskutieren.

Tagungsprogramm Teil 1 (16:00 – 18:00 Uhr):

16:00 – 16:15 Uhr: Einleitung: Claudia von Lutterotti und Bernd Karner

16:15 – 16:45 Uhr: Hanspeter Staffler: Der Vinschger Sonnenberg – eine prähistorische Allmende?

16:45 – 17:15 Uhr: Prof. Georg Miribung: Die Allmende in Italien und in Südtirol – ein Überblick über die rechtlichen Rahmenbedingungen

17:15 – 17:45 Uhr: Stefano Barbacetto: Gemeingüter und Allmendrechte. Zwischen Gemeinschaft und Staat, zwischen Wirtschaft und Umwelt" - "Einige Lehren aus der Rechtsgeschichte“

17:45 – 18:15 Uhr: Prof. Christian Zendri: Nutzungsrechte in der Nachbarprovinz Trentino - Magnifica Comunità Val di Fiemme“

18:15 – 18:30 Uhr Abschluss Teil 1: Prof. Georg Miribung: Zusammenfassung und Ausblick

18:30 – 19:00 Uhr: Pause mit kleinem Buffet

Tagungsprogramm Teil 2

19:00 – 20:00 Uhr: Podiumsdiskussion

Dr. Egon Mutschlechner (Wirtschaftsprüfer, Gesch.ftsführer

Landesverband der Eigenverwaltungen Südtirols),

Andreas Schatzer (Präsident des Gemeindenverbandes),

Michael Kaufmann (Südtiroler Bauernbund),

RA Dr. Martin Fischer (Vorstandsmitglied SBZ),


Moderation: Stefan Nicolini


Atonome Provinz Bozen Südtirol
geförder von Stiftung Südtiroler Sparkasse
Bildungsauschuss Stilfs
Südtrioler Bildungszentrum

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