Die zwei bindenden SVP-Kandidaten stehen fest
Publiziert in 10 / 2007 - Erschienen am 21. März 2007
Schlanders - Die zwei bindenden Kandidaten des SVP Bezirkes Vinschgau für die Landtagswahlen am 26. Oktober 2008 stehen fest. Es handelt sich um Landesrat Richard Theiner und um den Malser Bürgermeister Josef Noggler, seines Zeichens auch Präsident der Bezirksgemeinschaft Vinschgau. Für die Ermittlung der Kandidaten waren im Vinschgau erstmals Vorwahlen durchgeführt worden. Es war dies innerhalb der SVP landesweit ein Novum. Neben Noggler und Theiner hatte sich auch die SVP-Bezirksobfrau Roselinde Gunsch Koch den Vorwahlen gestellt. Sie landete deutlich abgeschlagen auf dem dritten Platz. Von den 6.199 stimmberechtigten SVP Mitgliedern schickten 3.205 ihre Wahlzettel zurück. Die Wahlbeteiligung lag somit bei 51,84 Prozent. Wählen konnten alle Mitglieder ab 15 Jahren. Ausgewertet hat die Stimmen die Landtagswahlen-Arbeitsgruppe am vergangenen Freitag. Die Spannung war groß, als Manfred Pinzger, Vizeobmann der SVP Vinschgau und Leiter der Arbeitsgruppe, das Ergebnis am Sitz der Bezirkskanzlei in Schlanders verkündete. Richard Theiner bekam 2.863 Vorzugsstimmen, Josef Noggler 1.995. Für Roselinde Gunsch Koch waren nur 941 Stimmen abgegeben worden. 17 Stimmzettel waren ungültig, 25 waren weiß und 9 waren zu spät eingetroffen.
„Alle Ortsgruppen haben mitgemacht, die Beteiligung war höher als erwartet, das Ergebnis ist klar“, sagte Pinzger. Die Entscheidung, die zwei bindenden Kandidaten mittels Vorwahlen zu ermitteln, sei richtig gewesen. Das belege schon die hohe Wahlbeteiligung. Das Wahlergebnis sei kein Orts- oder Gemeindeergebnis, sondern ein Bezirksergebnis, „das wir als klares Signal für einen starken Zusammenhalt im Bezirk werten“, so Pinzger. Das Abschneiden der Bezirksobfrau wertete er als Achtungserfolg.
Von einem eindeutigen Ergebnis sprach auch Roselinde Gunsch Koch: „Ich werde jetzt sicher keine Landtagskandidatin für 2008 werden. Eine Kandidatur über den Parteiausschuss hatte ich für mich schon von vorneherein ausgeschlossen. Ich werde nun als Bezirksobfrau den Wahlkampf leiten und alles unternehmen, damit der Vinschgau mit beiden Kandidaten in den Landtag einzieht.“ Auf die Frage, ob ihr doch mageres Abschneiden nicht auch als Misstrauen der Mitglieder ihr gegenüber zu werten sei, meinte Gunsch Koch: „Nein. Josef Noggler war ein starker Vorwahlkandidat. Als sich die Bauern offiziell hinter ihn stellten, war die Sache für mich klar. Die Unterstützung der Frauen allein ist zu wenig.“ Die formelle Nominierung von Theiner und Noggler wird der SVP Bezirksausschuss am 28. März vornehmen.
Als „Sternstunde für die SVP auf Landesebene“ wertete der Schlandersers Ortsobmann Erwin Dilitz die Durchführung der Vorwahlen. Er gehörte zusammen mit dem Malser Ortsobmann Alois Theiner zu den treibenden Kräften der Vorwahlen. Die Arbeitsgruppe ist überzeugt, dass das System der Vorwahlen künftig landesweit Schule machen könnte, auch bei Parlaments- und Europawahlen.
Dass auch die Basis die Vorwahlen zu schätzen weiß, hat ein „treues Mitglied“ in seiner Rückantwort so formuliert: „Ein DANK an alle Ortsobleute des SVP-Bezirkes, die den Vorschlag, auf Bezirksebene die ‚Basis’ in die Vorwahlen für die anstehenden Landtagswahlen einzubinden, eingebracht haben und diesen Vorschlag mittragen.“
Josef Laner