Kulturfahrt ins Fersental
Kastelbell-Tschars - Eine Gruppe von Kulturinteressierten aus der Gemeinde Kastelbell-Tschars unternahm kürzlich unter der Leitung des Heimatpflegers Georg Hörwarter aus Meran eine Kulturfahrt in das Fersental (Bersntol), nach welschtiroler Diktion Valle dei Mocheni. Den ersten Zwischenstopp gab es im baulich ausgeprägten und doch sehr städtisch wirkenden Markt Persen (Pergine). Weiter ging es an der orographisch linken Seite der Fersina bei Caneva ins eigentliche Fersental. Sehr beeindruckt zeigten sich die Teilnehmer bei der Besichtigung der dem hl. Ulrich geweihten Kirche in Gereuth/Frassilongo. Eine Kuriosität ist die Darstellung von Benito Mussolini auf dem in den 30er Jahren gemalten Kreuzweggemälde. Als nächste Sehenswürdigkeit wurde die Kirche von San Francesco (in Fersentaler Mundart: Auservlarotz) in Fierozzo besichtigt. An der Kirchentür ist das Vaterunser in der Fersentaler Mundart, heute sagt man „zimbrisch“, in Holz eingeschnitten. Fortgesetzt wurde die Fahrt in Richtung St. Felix (Innerflorutz). Nach dem Mittagessen im Dorfgasthof wurde das Fersentaler Heimatmuseum besucht, wo die Gruppe in die Talgeschichte und Volkskunde eingeführt wurde, speziell auch in das seinerzeit weit verbreitete Krämergewerbe, auf das der Begriff „Krumeri“ zurückgeht. Die Fahrt nach Palai (San Orsola) glich teilweise einer waghalsigen Abenteuerfahrt. Als höchstes Gehöft des Haufendorfes Palai grüßte der Tasseiner-Hof herunter, in dem nun schon seit 100 Jahren der Reimmichl-Volkskalender aus Südtirol als wertvolles Hausbuch gelesen wird. In Erinnerung bleibt der Gruppe sicher die Einkehr bei der exotischen Unternehmerin bzw. der afrikanischen Kleintierzüchterin im Käse verarbeitenden Betrieb der „capra felice“, was ein „duftendes“ Erlebnis war.
