Zuwächse im Oberland
Ferienregion Rechenpass zieht Bilanz.
Graun - Mit durchaus positiven Zahlen zum abgelaufenen Tourismusjahr konnten die Präsidentin und der Geschäftsführer der Ferienregion Reschenpass, Deborah Zanzotti und Uli Stampfer, bei der Vollersammlung am 27. April im Rathaus in Graun aufwarten. Die Zahl der Nächtigungen stieg insgesamt um 5,57% und lag bei über 351.000. Betrachtet man die Winter- und Sommersaison getrennt, ist vor allem der Anstieg im Sommer bemerkenswert. Der Zuwachs im Winter belief sich auf 2,9%, im Sommer waren es 9,26%. Zurückzuführen ist das laut Stampfer vor allem auf den Bike-Tourismus. Viele Biker nutzen im Sommer die Bergbahnen Haideralm und Schöneben sowie Bergkastel und Mutzkopf in Nauders. Die Haideralm-Bike-Tageskarten stiegen von 500 im Jahr 2015 auf 1.427 im Vorjahr, die Schöneben-Karten von 824 auf 1.448. Die Angebote für Biker, speziell auch die Enduro-Trails, gewinnen immer mehr an Bedeutung. „Nicht minder wichtig sind für unsere Region auch die Angebote für die Wintergäste, das große Wanderwegenetz, die Angebote im Zusammenhang mit den Seen und die Events“, sagte der Geschäftsführer. Er erinnerte auch an bereits durchgeführte Projekte und kündigte neue an. Zu diesen zählt u.a. der neue 3D-Bogenparcours mit 28 Stationen, der im Talaiwald in St. Valentin a.d.H. als Ganzjahresparcours angelegt wurde und am 26. Mai offiziell eröffnet wird. Froh ist die Ferienregion über die Anstellung des Außendienstmitarbeiters Albin Plangger. Schon seit einem Jahr ist er damit beschäftigt, Wanderwege, Trails und Loipen instand zu halten, Eisbahnen anzulegen, Schilder anzubringen und weitere wichtige Arbeiten im Freien zu verrichten.
Es gibt noch immer Schlaumeier
Zu einer längeren Diskussion führte der Vorschlag des Vorstandes, den Mitgliedsbeitrag für heuer und 2018 um jeweils 15% anzuheben. Stampfer erinnerte daran, dass sich die Mitgliedsbeiträge 2011 auf ca. 123.000 Euro beliefen. 2012 und 2013 lagen sie bei über 180.000. Nach der Einführung der Ortstaxe wurden sie gesenkt. 2016 lagen sie bei ca. 96.000 Euro. Die Anhebung begründete der Vorstand damit, dass die Eigenfinanzierung laut Landesgesetz mindestens 0,5 Euro pro Nächtigung betragen muss. Liegt sie darunter, ist mit Beitragskürzungen seitens des Landes zu rechnen. In der Ferienregion Rechenpass müsste die Eigenfinanzierung ca. 175.000 Euro betragen. Die Mitgliedsbeiträge setzen sich aus freiwilligen Zahlungen von Tourismusbetrieben und Betrieben anderer Wirtschaftszweige zusammen. Mehrfach bedauert wurde, dass einige Betriebe trotz mehrfachen Drängens nach wie vor nicht zahlen. Es gehe nicht an, dass einige ständig die Schlaumeier spielen. Daher wäre es angebracht, die Zahlung verpflichtend vorzuschreiben, wenngleich der Landeshauptmann die Einführung neuer Steuern ablehne. Bürgermeister Heinrich Noggler kündigte an, das Thema in der Vinschger Bürgermeisterrunde aufs Tapet zu bringen, um politischen Druck für die Einführung verpflichtender Beiträge zu schaffen. Die Versammlung stimmte der Erhöhung des Mitgliedsbeitrages mehrheitlich zu (12 Ja, 5 Nein). Die Ferienregion hofft übrigens auch auf einen Beitrag seitens der Schöneben AG. Heinrich Noggler verwies auf die Bedeutung des Tourismus als wichtigstes Wirtschaftsstandbein im Oberland, informierte über die Beiträge und Projekte der Gemeinde für den Tourismus und kündigte an, dass voraussichtlich noch heuer mit der Errichtung des Kite-Areals in Graun begonnen werden kann. Grußworte überbrachten auch Kurt Sagmeister, der Direktor von Vinschgau Marketing, sowie Raika-Direktor Markus Moriggl. Wie schon Noggler sprach sich auch Sagmeister dafür aus, vermehrt in Erlebnisräumen zu denken und noch weiter vom Kirchturmdenken und von Grenzen abzurücken. Als großer Schritt in diese Richtung wurde der Beitritt von Nauders zur Skiarena Vinschgau gewertet.