Um die Covid-19-Sicherheitsvorgaben einhalten zu können, fand die jüngste Sitzung des Malser Gemeinderates im Kulturhaus statt. Zusätzlich zu den Ratsmitgliedern wurde nur 5 weitere Personen der Zutritt gewährt.
Bürgermeister Josef Thurner

„Wir reden und hören zu, …

… entscheiden und setzen um“. Malser Gemeinderat stimmt dem programmatischen Dokument des Bürgermeisters einhellig zu.

Publiziert in 43-44 / 2020 - Erschienen am 15. Dezember 2020

Mals - „Wir reden und hören zu, entscheiden und setzen um“. So lautete das Motto der SVP- Wahlveranstaltungen in der Gemeinde Mals und so heißt auch der Auftrag, den sich die neue Gemeindeverwaltung mit Bürgermeister Josef Thurner an der Spitze für die Periode 2020-2025 auf die Fahne geschrieben hat. „Gemeinsam wollen wir versuchen, unsere Heimat Mals zu gestalten“, sagte der Bürgermeister, als er bei der Gemeinderatssitzung 3. Dezember sein programmatisches Dokument vorstellte. Um die Covid-19-Sicherheitsvorgaben einhalten zu können, fand die Sitzung ausnahmsweise im Kulturhaus statt. Den ständig steigenden Anforderungen will die Gemeindeverwaltung mit „Effizienz, Offenheit und Professionalität begegnen.“ Im Dokument sind die Ziele und Maßnahmen für 7 Verwaltungsbereiche festgeschrieben. Zum Bereich Kleinkinderbetreuung und Unterrichtswesen heißt es, dass durch die Kindertagesstätte und die Unterstützung des Tagesmutterdienstes jungen Familien geholfen werden soll. Die 5 Kindergärten und 7 Grundschulen will die Verwaltung weiterhin mit geeigneten Maßnahmen unterstützen. Dasselbe gilt für den Kinder- und Schülertransport. Bei der Ausspeisung in Schule und Kindergarten soll weiterhin regionalen Produkten der Vorzug gegeben werden. Eine besondere Aufmerksamkeit will die Verwaltung auf die Betreuung der Kinder in den Sommermonaten legen. Einbringen will sich die Gemeinde auch bei der Weiterentwicklung eines zeitgerechten Schulzentrums mit Mittel- und Oberschule. Weiterhin fördern und unter-
stützen will sie die Jugendräume und das Jugendzentrum JuMa.

Kultur, Wirtschaft und Mobilität

Unterstützen will die Gemeinde die vielen Ehrenamtlichen, die das kulturelle Leben aktiv gestalten. „Die vielen kulturellen Vereine in unserer Gemeinde sind Teil unserer Tradition und Heimatverbundenheit. Ihre Tätigkeit hat im laufenden Jahr stark gelitten, deshalb wird die Gemeinde beim Neustart mithelfen, um diese tragende Säule unserer Dörfer zu erhalten“, heißt es im Dokument. Stark machen will sich die Verwaltung auch für zeitgemäße Rahmenbedingungen in den Gewerbegebieten. Dazu zähle u.a. der Ausbau des Glasfasernetzes, der mit der gemeindeeigenen E-AG in den nächsten Jahren vorangetrieben werden soll. In Zusammenarbeit mit der Ferienregion Obervinschgau soll der Tourismus gefördert werden. „Ziel ist ein qualitativ hochwertiger Tourismus, der die kulturellen und landschatlichen Besonderheiten unserer Gemeinde in wirtschaftlichen Erfolg ummünzt.“ Hierbei könne auch die Landwirtschaft einen wesentlichen Beitrag leisten. Es soll versucht werden, die Almen, die hochwertige Lebensmittel erzeugen, „in die Wertschöpfungskette von Handel und Tourismus einzubinden.“ Als wesentlichen Lebensfaktor der Dorfzentren bezeichnete der Bürgermeister den Handel, „den es abseits von Einkaufszentren und Online-Handel zu erhalten und zu unterstützen gilt.“ In puncto Mobilität wird u.a. auf den weiteren Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs gesetzt. Eine Chance in diese Richtung sei der Ausbau des Bahnhofs.

Sport, Raumordnung und Umwelt

Unterstützen will die Gemeinde auch die Sportvereine, die einen wesentlichen Beitrag zur Kinder- und Jugendförderung leisten. Strukturen wie das Hallenbad, die Sportanlagen, das Ski- und Wandergebiet Watles und das Langlaufzentrum Schlinig sollen unterstützt und erhalten werden. Das neue Landesgesetz Raum und Landschaft ist laut Josef Thurner eine große Herausforderung, „bietet aber auch viele Möglichkeiten.“ Bei der Festlegung der Siedlungsgrenzen gelte es, die Bevölkerung miteinzubinden. Das Bauen in den Ortskernen sei zu unterstützen. Ein Großteil der finanziellen Mittel werde weiterhin in die Sanierung und den Erhalt des Infrastrukturnetzes fließen. Im Umweltbereich will sich die Gemeinde vor allem auf den Klimaschutz konzentrieren, auf nachhaltige Verkehrsmodelle, den Ausbau des Fernwärmenetzes und die energetische Sanierung öffentlicher Gebäude. Als Aufgabe und Verpflichtung sieht der Bürgermeister auch den „nachhaltigen Umgang mit unserer Natur, den Schutz der Gewässer, die Reduzierung der Emissionen, den Schutz der Gesundheit und eine intakte Kulturlandschaft.“

Soziales und Zivilschutz

Im Bereich Soziales will die Verwaltung den Schwächeren in der Gesellschaft helfen und soziale Strukturen stärken. Große Vorhaben sind die Erweiterung des Martinsheims, die Adaptierung des Bestandes sowie der Bau von Seniorenwohnungen für betreutes Wohnen. Immer größere Bedeutung werden in Zukunft Zivilschutzmaßnamen haben. Es geht einerseits darum, die Vorgaben des Gefahrenzonenplans einzuhalten und andererseits um die Folgen des Klimawandels. Extreme Ereignisse wie Steinschlag oder Erdrutsch werden immer häufiger. Die ehrenamtlichen Zivilschutz- und Rettungsorganisationen will die Gemeinde weiterhin unterstützen. Dem programmatischen Dokument stimmten alle Ratsmitglieder zu.

Covid-19 und die Folgen

Im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie hielt der Bürgermeister fest, „dass uns die hohen Infektionszahlen, wie sie vor rund einem Monat auftraten, überrascht haben.“ Eine derartige Entwicklung sei nicht abschätzbar gewesen. Die schwerwiegende Lage im Martinsheim – „zwei Stockwerke mussten de facto in Covid-Stationen umfunktioniert werden und wir hatten leider auch Todesfälle zu beklagen“ – habe sich mittlerweile leicht beruhigt. Worte des Dankes fand Josef Thurner für das Mitarbeiterteam des Heims. Bedankt hat er sich auch für die rege Teilnahme der Bevölkerung an den drei Testtagen vom 20. bis zum 22. November: „Dass sich in unserer Gemeinde über 3.000 Personen testen ließen, ist ein gutes Ergebnis.“ Einen großen Dank zollte er auch allen Freiwilligen und anderen Beteiligten, die vor, während und nach den Testtagen mitgeholfen haben.

„Unterstützen wir unsere Betriebe“

Auch mit einem Appell wartete der Bürgermeister auf: „Es liegt an uns, jetzt alle zu unterstützen, die aufgrund der Covid-19-Pandemie Hilfe brauchen.“ Dazu gehören u.a. die Vereine, die heuer so gut keine Einnahmen hatten, „aber auch unsere Geschäfte, Gaststätten und Betriebe“, sagte Thurner. Er rief alle dazu auf, ganz bewusst die heimischen Betriebe zu unterstützen, „speziell in der jetzigen Vorweihnachtszeit.“ Nicht minder eindringlich rief der Bürgermeister dazu auf, die Covid-19-Regeln weiterhin einzuhalten, „damit wir möglichst bald wieder zu einem halbwegs normalen Leben zurückkehren können.“ Einstimmig erfolgten auch die Einsetzung verschiedener Kommissionen sowie die Ernennung von Gemeindevertretern für verschiedene Gremien. Für den Bezirksrat wurde zusätzlich zum Bürgermeister als Rechtsmitglied die Gemeinderätin Kathrin Hutter namhaft gemacht. Effektives Mitglied für die Vollversammlung des VEK (Vinschgauer Energiekonsortium) ist der Gemeindereferent Klaus Telser. Der Bürgermeister ist Ersatzmitglied. Im Konsortium der Gemeinden für das Wassereinzugsgebiet der Etsch (WEG) ist die Gemeinde Mals mit dem Bürgermeister und der Vizebürgermeisterin Marion Januth vertreten.

Josef Laner
Josef Laner

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