„Service-Card, nicht Maut“
der Vinschger: Herr Landeshauptmann, darf man sich erwarten, dass jetzt nach der Unterzeichnung des neuerlichen Abkommens zwischen Südtirol und der Lombarbei endlich konkrete Schritte erfolgen?
Arno Kompatscher: Ja, das darf man sich. Im Abkommen ist ausdrücklich festgeschrieben, dass die Gesellschaft, die für die Umsetzung der Maßnahmen zuständig sein wird, innerhalb von 150 Tagen notariell gegründet werden muss. Die Gesellschaft, die paritätisch mit Vertretern aus Südtirol und der Lombardei besetzt wird, hat dann die Aufgabe, nach und nach konkrete Maßnahmen zur endgültigen Genehmigung und Finanzierung zu unterbreiten. Die Geldmittel für die Umsetzung sind vorhanden. Sie werden aus dem Topf des Grenzgemeindenfonds bereitgestellt.
Und wie sieht es mit der Einführung einer Maut aus?
Wir denken nicht an eine Maut im klassischen Sinn, sondern an eine Service-Card, die es gemeinsam zu entwickeln gilt, das heißt in Absprache und im Einvernehmen zwischen Südtirol und der Lombardei, sodass die Service-Card für die Passzufahrten auf unserer Seite und auch der Seite der Lombardei eingeführt werden kann.
Bleibt die Schweizer Seite außen vor?
Wir möchten die Service-Card zunächst für unsere und die lombardische Seite einführen und erst dann darüber entscheiden, ob zu einem späteren Zeitpunkt auch Graubünden miteinbezogen werden soll.