Zahlreiche Jäger/innen waren mit dabei.
Bezirksjägermeister Günther Hohenegger
Zwei engagierte Jäger: Abi Plangger (links) und David Frank.
Die Matscher Jagdhornbläser Weisskugel.

Die Jagd im Vinschgau 

Hegeschau in Schlanders zieht zahlreiche Interessierte an. Zahlen und Fakten über das Jagdjahr. 

Publiziert in 6 / 2025 - Erschienen am 25. März 2025

Schlanders - Mit einem Weidmannsheil begrüßte Bezirksjägermeister Günther Hohenegger die zahlreichen Gäste bei der offiziellen Eröffnung der Hegeschau des Jagdbezirks Vinschgau am 15. März im Kulturhaus Karl Schönherr in Schlanders. Einleitend nannte er die wichtigsten Zahlen und unterstrich, dass die Abschusspläne größtenteils erfüllt werden konnten. „Was das Rotwild betrifft, konnten wir im letzten Jahr die Abschusspläne zu 89 Prozent erfüllen“, so Hohenegger. Der Abschussplan sah demnach eine Entnahme von 470 Hirschen und 1.324 Stück Kahlwild vor, erlegt wurden 429 Hirsche und 1.173 Stück Kahlwild, insgesamt also 1.602 Stück Rotwild. „Erlegt wurden 322 Alttiere, 246 Schmaltiere, 319 Hirschkälber und 286 Wildkälber. Beim männlichen Rotwild wurden 324 T-Hirsche und 105 Jährlingshirsche erlegt“, zählte der Bezirksjägermeister auf. Der Schwerpunkt der jagdlichen Entnahme liege zunehmend beim Kahlwild. Im vergangenen Jahr wurden die Abschüsse des männlichen Rotwilds leicht angehoben.  „In unserem Bezirk haben wir in den vergangenen Jahren stark auf ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis hingearbeitet und den Abschluss auf die produktive Klasse intensiviert. Diese Maßnahme sollte sich auch in den kommenden Jahren positiv auf die Rotwildbestände auswirken“, unterstrich Hohenegger. So gebe es im Vinschgau 53 Prozent weibliches Rotwild und 47 männliches. 

Wärmebildtechnik etabliert, aber …

In letzter Zeit habe sich die vermehrte Nutzung der Wärmebildtechnik auf der Jagd etabliert. „Jedoch gelte es auch hier, wie bei allen anderen Punkten in der Rotwildbejagung, sensibel zu agieren. Die Bejagung in Einständen und an Orten, an denen sich das Wild sicher fühlt, sollte auch mithilfe dieser Technik ein Tabu bleiben“, fand Hohenegger klare Worte. Auch sollte darauf geachtet werden, dass die Schüsse nicht zu weit abgegeben werden und das Wild Zonen hat, „in denen es sich das ganze Jahr zurückziehen kann und sich sicher fühlt“, betonte der Jäger. Neben dem Rotwild wurden 383 Gämse erlegt, darunter 127 Böcke, 117 Geißen und 129 Jährlinge, womit der Abschussplan zu knapp 91 Prozent erfüllt wurde. „Die Gamsbestände sind alpenweit im Rückgang. Dies aufgrund mehrerer Faktoren, nicht zuletzt wegen dem Klimawandel. Glücklicherweise sind wir aktuell von Krankheiten wie zum Beispiel der Gamsräude verschont“, so Hohenegger. Im Vinschgau sei eine gute Altersstruktur und ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis hervorzuheben. „An dieser Stelle gebührt den Gamspirschführern ein Dankeschön für die gute Bewirtschaftung dieser Wildart“, so Hohenegger. Was das Rehwild betrifft, wurden 260 männliche und 252 weibliche Tiere erlegt. Der Abschussplan entsprach damit 85 Prozent. Der Rehwildabschuss stagniere seit einigen Jahren.

Neues Steinwildprojekt 

Entnommen wurden auch 35 Stück Steinwild: 15 Böcke, 14 Geißen und 6 Jährlinge. Hohenegger dankte dabei dem Koordinator des Steinwildprojektes, Albrecht Plangger, dem Rechtsanwalt und Vertreter des Südtiroler Jagdverbandes, Guido Marangoni, den Jagaufsehern sowie dem Amt für Wildtiermanagement. „Nur dank ihres beherzten Einsatzes können wir das Steinwild für eine Entnahme nutzen“. Aktuell sei man dabei ein neues Steinwildprojekt auf Landesebene zu starten, Trägergemeinde des Projekts werde Schnals sein. Erlegt wurden weiters unter anderem 106 Feldhasen und 22 Schneehasen, 370 Füchse (davon 184 mit dem Fuchsregulierungsdekret), 42 Spielhähne, 11 Schneehühner und 197 Murmeltiere. Auch ein Wildschwein konnte erlegt werden – und zwar im Jagdrevier Glurns, dem kleinsten Revier. „Aufgrund des negativen Verträglichkeitsgutachtens konnten die Steinhühner 2024 nicht jagdlich bewirtschaftet werden“, so der Bezirksjägermeister. 

Jagdhornbläser spielen auf

Grußworte überbrachten bei der Hegeschau u.a. der Direktor des Südtiroler Jagdverbandes, Benedikt Terzer, sowie der Vertreter des Landes, Günther Unterthiner (Direktor der Abteilung Forstdienst). Die Matscher Jagdhornbläser Weisskugel sorgten für die musikalische Umrahmung bei der Eröffnung. Weiters musikalisch begleitet wurde die Hegeschau, die 2 Tage lang zu besichtigen war, von den Jagdhornbläsergruppen St. Hubertus Schlanders, Schworz Wond Latsch und St. Eustachius Mals.

Michael Andres
Michael Andres

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